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Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 01 - Die Tochter der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mit euch kommen«, sagte er dann.
    Obwohl es genau das war, was Arianrhod erwartet hatte, erschrak sie bis ins Innerste. »Was sagst du da?«, murmelte sie.
    Rahn drehte sich nun doch zu ihrer Mutter um und maß sie mit einem langen, traurigen Blick. »Dragosz wird uns nicht mitnehmen«, bestätigte er. »Noch für ein kleines Stück. Wenn seine Männer hier eintreffen, dann können wir bei ihnen bleiben, bis wir weit genug gekommen sind, damit uns von Sarns Kriegern keine Gefahr mehr droht. Aber sie werden uns nicht mit zurück zu seinem Volk nehmen.«
    »Aber. aber warum denn nicht?«, murmelte Arianrhod verstört.
    »Aus demselben Grund, aus dem Sarn uns davongejagt hat«, antwortete Rahn. Er klang nicht zornig, fand Arianrhod, sondern allerhöchstens ein wenig verbittert, und das auf eine Art, die weder Sarn noch Dragosz zu gelten schien, sondern allenfalls dem Schicksal, jener übermächtigen Kraft, gegen die aufzubegehren noch nie irgendeinen Sinn gemacht hatte. »Die beiden Krüppel sind zu nichts nütze. Sie können nicht arbeiten und würden den anderen nur zur Last fallen. Niemand hat etwas zu verschenken.«
    »Aber. aber das ist nicht. nicht gerecht!«, empörte sich Arianrhod. »Ohne euch wäre ich jetzt tot!«
    »Ich weiß«, sagte Rahn traurig. »Und deine Mutter und Dragosz wissen das auch. Aus diesem Grund hat Dragosz auch beschlossen, dass wir noch eine Weile mit ihnen ziehen dürfen, bis wir in Sicherheit sind.« Er schüttelte hastig den Kopf und hob ein wenig die Stimme, als Arianrhod abermals auffahren wollte. »Die beiden Krieger, die bei uns sind, waren nicht damit einverstanden.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Arianrhod. »Sprichst du etwa ihre Sprache?«
    Rahn verneinte. »Das ist auch gar nicht nötig. Man muss nicht immer die Worte verstehen, um zu wissen, worüber geredet wird. Sie haben sich heftig gestritten. Wenn Dragosz wirklich der Herrscher seines Volkes ist, dann bringen sie ihm nicht sehr viel Respekt entgegen. Ich hatte das Gefühl, dass er all seine Macht in die Waagschale werfen musste, nur um ihnen schon dieses kleine Zugeständnis abtrotzen zu können.«
    Arianrhod war hin- und hergerissen zwischen Wut, Fassungslosigkeit und schierer Empörung. Ihr Blick suchte Dragosz und fand ihn am anderen Ende der Lichtung, wo er dastand und sich leise mit ihrer Mutter unterhielt. »Aber das ist.«
    »Nun einmal der Lauf der Welt«, unterbrach sie Rahn. Als sie wieder zu ihm sah, lächelte er seltsamerweise. »Wer nicht für seinen Lebensunterhalt arbeitet, der hat auch kein Anrecht auf Essen. So ist es bei uns, und wohl auch bei ihnen. Vielleicht überall.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Ich würde nicht anders entscheiden, an seiner Stelle.«
    »Aber ich!«, behauptete Arianrhod überzeugt. »Es ist einfach nicht richtig!« Dann, ganz plötzlich, fiel ihr auf, was an Rahns Worten nicht stimmte. Durchdringend sah sie den Fischer an. »Aber wieso du? Wenn er Kron und Achk schon nicht mitnehmen will, du bist jung und gesund und kräftig. Du kannst arbeiten.«
    Rahns Blick wurde auf eine schwer zu greifende Weise noch trauriger. »Ja«, sagte er, schüttelte jedoch zugleich schon wieder den Kopf. »Aber es hätte keinen Sinn. Dragosz würde mich niemals in seiner Nähe dulden.« »Hat er das gesagt?«, erkundigte sich Arianrhod.
    »Nein«, antwortete Rahn. »Aber ich weiß es. Für ihn bin ich ein Verräter. So wie mittlerweile auch für Sarn - und das, obwohl ich mich ihm nur ein einziges Mal offen widersetzt habe.« Er zuckte andeutungsweise mit den Schultern. »Vielleicht bin ich das sogar. Immerhin habe ich meinen Schamanen verraten.«
    »Um mich zu schützen!«, wandte Arianrhod ein.
    »Trotzdem bleibt es Verrat«, erwiderte Rahn. Ich habe den Schamanen, dem ich die Treue geschworen habe, hintergangen - und schlimmer noch, damit auch den neuen Hohepriester von Goseg. Er könnte niemals sicher sein, dass ich es nicht wieder tue. Und ich habe die Blicke gesehen, mit denen uns seine Männer ansehen. Sie würden nie jemanden aus unserem Volk in ihrer Mitte dulden.«
    »Aber meine Mutter und ich.«
    ». seid Frauen«, unterbrach sie Rahn. »Das ist ein Unterschied.« Er schüttelte abermals und jetzt heftiger den Kopf, auf eine Art, die aus der Bewegung eine Entscheidung machte, an der nichts mehr zu ändern war. »Wir werden euch noch ein Stück begleiten, bis wir weit genug aus Gosegs Machtbereich heraus sind, und dann trennen wir uns. Vielleicht findet sich irgendwo ein

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