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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Rücken nannten. »Bist du dir da sicher?«
    Der Schamane lauschte in sich hinein, bevor er zu einer Antwort ansetzte. Er wusste nicht, ob es an der entsetzlichen Situation lag, die er hier vorgefunden hatte, oder daran, dass Ragok kurz davor schien, aus der Haut zu fahren: Aber er hatte das Gefühl, dass die Verbindung zu Lexz viel schwächer war als noch heute Morgen.
    »Alter Freund, schläfst du mit offenen Augen?«, fragte Ragok. Seine Stimme klang überhaupt nicht drohend, sondern eher besorgt – und das war schlimmer, als wenn er ihn angebrüllt hätte.
    Ich weiß nicht, was mit deinem Sohn geschehen ist, hätte ihm Zakaan am liebsten entgegengeschleudert, aber ich fürchte, er ist in Gefahr. In großer Gefahr.
    Statt ihm aber diesen Unsinn entgegenzubrüllen, der vielleicht ehrlich, aber vollkommen fehl am Platz gewesen wäre, nickte Zakaan nur knapp. »Dein Sohn lebt«, versicherte er, und es überraschte ihn selbst, wie kraftvoll und überzeugend seine Stimme klang, »und wir sollten alles tun, dass das auch so bleibt.«
    In Ragoks Blick veränderte sich etwas. Er richtete sich gleichzeitig nach innen und in die Ferne. »Wenn Dragosz …«, begann er.
    Zakaan schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht, dass ihm Dragosz gefährlich geworden ist. Und auch kein anderer der Abtrünnigen.« Zumindest noch nicht, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Eher ist es dieser Wald hier«, Zakaan deutete in die Richtung, in der die Krähen verschwunden waren, »dort.«
    »Der Wald?« Ragoks Gesicht verzog sich, als hätte er auf etwas Saures gebissen. »Wie soll denn ein Wald jemandem gefährlich werden können?«
    Zakaan legte den Kopf schief. Er musste Zeit gewinnen. Warum er das mit dem Wald gesagt hatte … dafür musste es einen Grund geben. Aber er hatte ihn selbst noch nicht in sich aufgespürt. Es war so wie immer, wenn er das Gefühl hatte, die Ahnen sprächen aus ihm – diejenigen von ihnen, die aus dem Reich der Schatten über das Schicksal der Lebenden wachten, um sicherzugehen, dass ihre Linie nicht ausstarb.
    »Ich habe dich etwas gefragt, alter Freund«, flüsterte Ragok. Seine Augen verengten sich, und plötzlich sah er seinem Vater so ähnlich, dass es Zakaan ganz weh ums Herz wurde. Nicht Ragok war sein alter Freund, sondern dessen Vater war es gewesen. Aber dessen Gebeine waren mit Sicherheit schon längst in der Schlucht vermodert, in die er bei einer waghalsigen Jagd damals gestürzt war.
    »Kein Wald und kein wildes Tier schießt mit Pfeil und Bogen«, Ragoks Stimme wurde eine Spur schärfer, »also was willst du mir sagen, Schamane?«
    Unglücklich verschränkte Zakaan die Arme vor der Brust. Er spürte, dass er gleich anfangen würde zu schwanken; das wäre jetzt aber gar nicht gut. Er musste es zu Ende bringen. »Die Zeichen der Götter sind verwirrend. Du solltest mir etwas Zeit geben, damit ich sie deuten kann.«
    Ragok schüttelte den Kopf. »Nein, Schamane. Gerade Zeit kann ich dir diesmal nicht geben. Wenn du sagst, dass es der Wald ist, der Lexz und den anderen gefährlich wird – dann sollten wir dort nachsehen.«
    Zakaan nickte. Die Entscheidung kam nicht ganz unerwartet. Dafür trafen ihn die nächsten Worte vollkommen unvorbereitet.
    »Wir werden einen Trupp zusammenstellen, der nach ihnen sucht«, fuhr Ragok fort. »Und ich werde ihn anführen.« Er zögerte kurz, dann nickte er. »Und du wirst uns begleiten, Schamane.«
    »Frag deine Mutter, Kind«, hatte Nor gesagt. »Vertrau dich ihrem Rat an. Sie wird dich leiten!«
    Und plötzlich hatte Arri das Bild des Zauberschwerts vor Augen, das sie von ihrer Mutter Lea geerbt hatte. Es war eine außergewöhnliche Waffe, gerettet aus einem untergegangenen Land. Das Material, aus dem es in einer Schmiede mitten in der Tempelanlage ihrer Ahnen geschmiedet worden war, war härter als Kupfer und Bronze, viel härter. Wenn seine Klinge auch nur mit mittlerer Kraft auf eine Bronzeklinge traf, splitterte diese weg, wenn nicht beim ersten Mal, dann doch spätestens beim zweiten oder dritten Schlag. Das Schwert hatte Arri schon mehr als einmal das Leben gerettet, weil sie sich damit einen Vorteil hatte verschaffen können, der über Tod und Leben entschied …
    Und es war noch viel mehr als das. Lea hatte es ihr in einer sternklaren Nacht erklärt, bei dem einzigen Mal, als sie mehr als nur ein paar dürre Worte über das Land verloren hatte, in dem sie selbst noch geboren worden war.
    Außer dem Schwert hatte Lea noch anderes aus ihrer alten Heimat

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