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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verloren hatten.
    So ein Holzkopf.
    Zakaan wäre noch halbwegs mit seinem Schicksal versöhnt gewesen, wäre er denn wenigstens wirklich allein geblieben. Nach langer Zeit spürte er endlich wieder eine innere Verbindung zu Abdurezak, und das so deutlich wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Wie sehr er seinen Bruder vermisste! Die große Wanderung war für ihn nicht zuletzt auch deshalb so schrecklich gewesen, weil damit der ständige Austausch mit Abdurezak abgerissen war. Die Aussicht darauf, dass sich dies kurz vor seinem Lebensende noch einmal ändern konnte, spornte ihn an.
    Aber sie machte ihn auch ungeduldig.
    Und dann waren da diese Trottel, mit denen er gezwungen war, fürs Erste zusammenzubleiben. Der alte Partuk, der ständig blinzelte, als hätte er zu lange ins Feuer gestarrt und davon einen Schaden zurückbehalten, wäre ihm unter anderen Bedingungen vielleicht sogar ein willkommener Begleiter gewesen. Aber nicht jetzt, wo schon eine Kleinigkeit reichte, ihn aus der Fassung zu bringen.
    Viel schlimmer waren aber die zwei Frauen, die Ragok ihm gegen seinen heftigen Widerstand als Begleiterinnen aufgezwungen hatte. Sie waren sich so spinnefeind, dass sie sich früher oder später die Augen auskratzen würden. Alles wäre jedoch nur halb so schlimm gewesen, wenn außer dem Klimperauge Partuk und der jungen Byrta nicht auch noch ausgerechnet Granartara mit zu denen gehört hätte, für die er jetzt Verantwortung trug.
    »Wasser!«, rief Granartara und stürzte auf den Bach zu, der in einer Senke vor ihnen plätscherte. »Wasser ist immer gut!«
    Zakaan seufzte. Es war verständlich, dass Granartara auf den Anblick des Baches mit einer so großen Begeisterung reagierte, schließlich hatten sie alle lange genug mit ausgedörrten Kehlen durch die Hitze marschieren müssen. Aber immerhin lag die letzte Quelle, an der Granartara ihren Durst gestillt hatte, gerade mal ein paar hundert Schritte hinter ihnen.
    »Wasser ist wirklich gut«, bemerkte Byrta übellaunig, kaum dass Granartara außer Hörweite war. »Darin kann man lästige Katzen ersäufen. Oder störende Kläffer. Oder vorlaute Weiber.«
    Zakaan blieb abrupt stehen und bedauerte das schon im gleichen Augenblick wieder, denn zur Belohnung für die unbedachte Bewegung jagte ein scharfer Schmerz durch seinen Rücken.
    »Bitte lass dieses vorlaute Gerede«, wies er Byrta zurecht. »Granartara ist … nun ja … sie folgt ihrer ganz eigenen Bestimmung.«
    Byrta wirkte nicht sehr zerknirscht. »Dann sollten wir sie doch ruhig ihrer ganz eigenen Bestimmung folgen lassen«, schlug sie vor. »Schicken wir sie baden. Und gehen allein weiter.«
    Der Schamane nickte. Er hätte den Vorschlag gar nicht mal schlecht gefunden. Allerdings hätte er Byrta und Partuk am liebsten gleich hinterhergeschickt. Was sollte er mit solchen Schwerenötern? Sie würden ihm wohl kaum zu etwas nütze sein und ihn höchstens auf seiner ganz eigenen Suche nach Abdurezak behindern.
    »Ich bin dafür, erst einmal stramm durchzumarschieren, bevor wir eine Pause machen«, sagte Partuk. »Immer schön der Nase nach.«
    »Ja, das ist ein wirklich guter Plan«, spottete der Schamane. Er wusste, dass er nicht so reden sollte. Doch es gab Tage, da schien seine ganze Gelassenheit wie weggeblasen. Und heute war so ein Tag.
    »Das ist doch gar kein richtiger Plan, oder?«, folgerte Byrta scharfsinnig. »Immerhin sollen wir Lexz suchen. Da müssen wir doch auch wissen, wo er in den Wald eingedrungen ist.«
    »Ja, wir suchen Lexz, Urutark und als Dreingabe auch noch eine Himmelsscheibe«, brummte Partuk. »Und ganz nebenbei sind wir sogar auf der Suche nach Ragok und den anderen, die einfach auf und davon sind, ohne auf uns zu warten. Das scheint mir doch alles etwas viel zu sein. Ich finde, da ist es immer noch das Beste, einfach in Richtung Urutark weiterzulaufen – auf dem Weg dorthin werden wir schon auf die anderen stoßen.«
    Byrta biss sich auf die Unterlippe. »Ja, schon. Aber wissen wir denn wirklich, wo Urubakatak liegt?«
    Die letzte Frage galt Zakaan, der jedoch beschloss, sie zu überhören. Was hätte er auch sagen sollen? Dass die taube Nuss noch nicht einmal Urutark richtig aussprechen konnte, oder dass er mehr daran interessiert war, seinen Bruder wiederzufinden, als an irgendetwas anderem?
    »Weißt du das denn nicht, Schamane?«, setzte Byrta fast ängstlich nach.
    »Wo Urubakatak liegt?« Zakaan schüttelte den Kopf. »Diesen Ort gibt es nicht. Aber vielleicht meinst du ja

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