Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Hirnkoenigin - Roman - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis

Titel: Die Hirnkoenigin - Roman - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Dorn
Vom Netzwerk:
dem Nichts hervorzog und ihm die Knöchel aneinanderkettete.
    Und lachte, als sie ihn aufrecht setzte und mit einem zweiten Paar Handschellen seine Hände im Rücken fesselte.
     
    »Ja, was seh ich denn da?« Mit gespielter Entrüstung starrte Isabelle auf Kyras offene Jeans. »Wo hat denn meine Kleine ihr Unterhöschen gelassen?«
    »Isabelle, es reicht.« Eine sonderbare Schwere hatte sich in Kyras Gliedern breitgemacht. Sie schloss die Augen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie scharf auf das war, was die Kleine mit ihr vorhatte. Trotzdem fühlte sie sich außer Stande, einen einzigen Finger zu rühren. Hatte ihr die Grüne K.o.-Tropfen ins Bier gekippt?
    »Tststs. So eine kleine Sau. Läuft einfach ohne Unterhose rum.«
    »Isabelle, bitte«, flehte sie.
    »Isabelle, bitte«, wurde sie nachgeäfft.
    »Ich fühl mich nicht gut. Bitte. Mir ist schwindlig.«
    »Pah! Schwindlig! Sag mir lieber, was man mit einem Mädchen machen soll, das am helllichten Tag ohne Unterhose
herumläuft?« Die Grüne packte Kyra an den Schultern und schüttelte sie. »He? Sag mir das!«
    »Lass mich los«, hörte sie sich antworten. Aber selbst in ihren Ohren klang es nicht überzeugend.
    Isabelle zog ihr die Jeans mit einem Ruck in die Knie. »Wollen wir doch mal sehen, ob meine Kleine sich wenigstens ordentlich gewaschen hat.«
    Kyra spürte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten. Sie war im falschen Film. Definitiv im falschen Film. Aufhören. In Zeitlupe hob sie ihre Hände und legte sie um den schmalen Hals mit dem Lederband. Die Bilder wurden langsamer und langsamer, bis sie zum völligen Stillstand kamen. Sie konnte ihre Finger nicht weiter bewegen. Sie konnte nicht zudrücken. Ihre Finger waren eingefroren. Eingefroren wie der ganze Film. Von irgendwoher hörte sie ein Lachen.
    Es dauerte eine Weile, bis sie bemerkte, dass die Bilder um sie herum sich wieder bewegten. Erst langsam zwar, aber dann immer schneller, wie ein anfahrender Zug. Es dauerte eine zweite Weile, bis sie begriff, dass der Film ohne sie weiterlief. Er hatte sie abgeworfen, und sie konnte nichts machen außer daliegen und zusehen.
     
    Reizend war sie. Absolut reizend. Wie sie sich auf ihn setzte, ihm den Rücken zuwandte und - ja, oh ja - seinen Reißverschluss öffnete. Er fühlte sich wie ein Gigant. Wie einer der Giganten ringsum an den Wänden. Auch ihm war plötzlich ein Schlangenbein gewachsen, ein Schlangenbein, das mächtig aus der Hose züngelte.
    Sie saß so auf ihm, dass er nicht sehen konnte, was sie mit ihm machte. Dafür konnte er umso deutlicher spüren, dass es etwas absolut Fantastisches war, etwas, das noch niemand mit ihm gemacht hatte. Es war kein Streicheln, kein Reiben, eher schon ein Ziehen. Sie schlug ihn nicht, sie leckte ihn nicht, sie drückte ihn nicht, es war irgendetwas, das tiefer
ging. Seine betäubten Sinne waren sogar bereit, ihm vorzugaukeln, dass sie etwas in ihm machte. Zu gern hätte er gewusst, was es war, aber seufzend gestand er sich ein, dass die Blindheit den Genuss erhöhte.
     
    Die Frau auf dem Sofa stöhnte leise.
    »Hab ichs doch gewusst, dass dir das gefällt. Du kleine Lügnerin.«
    Kyra konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
    Die Frau auf der Frau auf dem Sofa lachte mit. »Gibts irgendwas, das du besonders magst?«
    Kyra musste heftiger lachen. Es sah unendlich komisch aus. Wie die Frau mit den grünen Haaren auf der Frau auf dem Sofa herumkroch. Wie sie mit ihrer gepiercten Zunge in ihrem Bauchnabel herumfuhr. Wie sie ihre Finger zwischen den Beinen der Frau wispern ließ. Wie die Frau, der die Jeans in den Kniekehlen hingen, versuchte, ihre Beine weiter zu öffnen. Wie die Frau mit den grünen Haaren tiefer rutschte. Wie sich die grünen Haarbüschel mit den schwarzen Haarbüscheln mischten. Wie sich die Frau auf dem Sofa aufbäumte.
     
    Er stieß einen unterdrückten Schrei aus. Sie hatte ihn in den Schwanz gezwickt. Nein. Gestochen hatte sie ihn. Mitten in den Schwanz gestochen. Und obwohl es nicht wirklich sein konnte, hatte er wie zuvor schon dieses merkwürdige Gefühl gehabt, dass sie etwas in ihm gemacht hatte. Nur dass es diesmal nicht angenehm gewesen war.
    Er hob den Kopf. So, wie sie auf ihm saß, vermochte er nicht, an ihr vorbeizuschauen, aber den Bewegungen ihrer Arme und Schultern nach hantierte sie mit irgendetwas herum. Mit etwas langem Dünnen, das er in dem flackernden Halblicht nicht recht erkennen konnte.
    Au! Jetzt hatte sie ihn wieder gestochen. Heftiger. Und diesmal hatte er

Weitere Kostenlose Bücher