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Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin

Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin

Titel: Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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sagte in Bezug hierauf der Zimmermann Thomas, das uns die Feuerung für die Schmelzöfen liefert.
     

    Fischer aus der Gegend von Petropawlowsk.
     
    – O, hier ist mehr Holz vorhanden, als wir verbrennen werden, antwortete Meister Cabidoulin.
    – Wieso denn?
    – Weil die Walfische zum Teufel gegangen sind, und deshalb ist es recht unnütz, Bäume zu fällen, wenn man unter den Schmelztöpfen kein Feuer zu unterhalten hat.
     

    Die Fischer wurden durch das Auftauchen eines Meerungeheuers in Schrecken versetzt. (S. 132)
     
    – Nun ja, nach Deiner Anschauung, erwiderte der Zimmermann; andere Leute sind aber dieser Ansicht nicht und rechnen vielmehr noch auf einige Harpunenwürfe!«
    Nahe bei dem Fußwege war übrigens schon eine andere Mannschaft bei der Arbeit: ein halbes Dutzend Matrosen vom »Repton«, die unter Leitung ihres Obersteuermanns Strock schon am Tage vorher mit dem Fällen der Bäume begonnen hatten. Vielleicht sollte das englische Schiff gar ebenso wie der »Saint Enoch« nach Vancouver segeln?
    Wenn sich hier nur gegen hundert Bäume vorfanden, mußten die zwei Walfänger ihren Bedarf an Holz reichlich decken können. Die Leute brauchten sich also um keiner Wurzel und keines Astes willen zu streiten, und weder der Schmelzofen des englischen, noch der des französischen Fahrzeuges würde wegen Mangels an Brennmaterial zu feiern genöthigt sein.
    Vorsichtigerweise führte der Zimmermann schon seine Arbeiter nicht nach der Seite, wo die Leute vom »Repton« beschäftigt waren. Hatte man auf dem Wasser zwischen einander jeden Verkehr gemieden, so sollte das auch auf dem Lande dabei bleiben. Bourcart hatte auch mit gutem Grunde angeordnet, daß gegebenen Falls jedes Zusammentreffen der beiderseitigen Mannschaften vermieden werden solle. Die Matrosen vom »Saint Enoch« gingen deshalb am anderen Ende des Fußsiegs an die Arbeit, und am ersten Tage wurden schon zwei Stere (Cubikmeter) Holz an Bord gebracht.
    Am letzten Tag blieb es, trotz der Warnungen des Kapitäns Bourcart, doch nicht aus, daß die Mannschaft vom »Repton« und die vom »Saint Enoch« zusammentrafen und wegen eines Baumes in Streit geriethen.

    Die Engländer kamen leicht in die Hitze und die Franzosen nicht minder, hier befand man sich auch weder in Frankreich noch in England, sondern auf neutralem Boden.
    Bald flogen aufreizende Worte hinüber und herüber, und von einem Wortwechsel bis zu einer Schlägerei ist es zwischen Matrosen verschiedener Nationalität bekanntlich niemals weit. Die Leute vom »Saint Enoch« hatten den Groll gegen die anderen ja schon seit einigen Monaten bewahrt.
    Während des Gezänkes, das weder Meister Cabidoulin noch Thomas zu beschwichtigen vermochte, erhielt der Matrose Germinet vom Zimmermann des »Repton« einen heftigen Stoß. Der plumpe, von Gin und Whisky halb berauschte Kerl stieß die ganze Reihe von Schimpfworten hervor, die jedem angelsächsischen Munde so geläufig sind.
    Sofort gingen die beiden Mannschaften gegeneinander los. Es schien dabei, als ob der Obersteuermann Strock sich nicht im geringsten bemühte, seine Leute zurückzuhalten, und der Streit drohte deshalb in ein Handgemenge auszugehen.
    Zuerst stürzte sich Germinet, der nicht gewillt war, den erhaltenen Puff so ruhig hinzunehmen, mit einem Satze auf den Engländer, riß ihm die Mütze vom Kopfe, trat sie mit Füßen und rief dazu:
    »Hat der »Repton« auch den »Saint Enoch« nicht salutiert, so soll doch dieser English wenigstens den Hut vor uns ziehen!
    – Gut heimgeleuchtet!« riefen seine Kameraden.
    Welche von den beiden an Zahl gleichen Mannschaften bei einem Handgemenge den Sieg davontragen würde, ließ sich von vornherein nicht sagen. Die Matrosen, deren Erregung sichtlich zunahm, hatten sich mit Aexten und Messern bewaffnet. Kam es jetzt wirklich zu einem allgemeinen Zusammenstoß, so wäre dieser ohne Blutvergießen, vielleicht ohne Menschenverlust nicht abgegangen.
    Der Zimmermann und der Meister Cabidoulin bemühten sich deshalb, ihre Leute, die schon den Angriff beginnen wollten, zu beruhigen. Auch der Obersteuermann Strock schien jetzt den Ernst der Lage einzusehen, und es gelang ihm schließlich, die Mannschaft vom »Repton« zurückzuhalten.
    Es blieb also beim Austausch von Schimpfereien, und die Franzosen machten sich wieder an ihre Arbeit. Das Holzfällen nahm übrigens mit diesem Tage sein Ende, und die Mannschaften hatten deshalb keine weitere Gelegenheit zu einem Zusammenstoße.
    Zwei Stunden später

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