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Die historischen Romane

Die historischen Romane

Titel: Die historischen Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Reihenfolge:
    die ersten zur Burg
    item die zweiten zu denen an der Porte-aux-Pains
    item zur Kirche des Refugiums
    item zur Kirche Notre-Dame jenseits des Flusses
    item zum alten Haus der Ketzer
    item zur Straße des Runden Steins
    Und 3 Sträuße zu 6 vor dem Fest in die Straße der Huren
     
    denn auch diese Armen wollten sich zum Fest gern ein schönes Rosenhütchen machen.«
    »Mein Gott«, sagte ich, »mir scheint, du hast recht.«
    »Klar hab ich recht. Das ist eine Wäscheliste, ich wiederhole es dir.«
    »Moment mal. Dies hier mag ja noch eine Wäscheliste sein, aber das oben ist eine chiffrierte Botschaft, die von sechsunddreißig Unsichtbaren spricht.«
    »In der Tat. Den französischen Text hatte ich nach einer Stunde raus, aber der andere hat mich zwei ganze Tage gekostet. Ich hab den Trithemius studieren müssen, erst in der Ambrosiana und dann in der Trivulziana, und du weißt ja, wie diese Bibliothekare sind, bevor sie dir ein altes Buch in die Hand geben, sehen sie dich an, als ob du es auffressen wolltest. Aber die Sache ist ganz einfach. Zuerst mal, und darauf hättest du auch selbst kommen können: bist du sicher, dass les 36 inuisibles separez en six bandes dasselbe Französisch ist wie das unseres Händlers? Tatsächlich habt ja auch ihr gemerkt, dass es sich um eine Formel handelt, die in einem Pamphlet aus dem siebzehnten Jahrhundert benutzt wird, als die Rosenkreuzer in Paris aufgetaucht sind. Aber ihr habt wie eure Diaboliker argumentiert: Wenn die Botschaft nach der Methode von Trithemius chiffriert worden ist, muss Trithemius von den Templern abgeschrieben haben, und da die Botschaft einen Satz zitiert, der in den Kreisen der Rosenkreuzer umging, muss der Plan, der bisher den Rosenkreuzern zugeschrieben wurde, in Wahrheit schon der Plan der Templer gewesen sein. Aber versuch mal, die Argumentation umzudrehen, wie es jeder halbwegs vernünftige Mensch tun würde: Da die Botschaft mit der Trithemius-Methode chiffriert worden ist, muss sie nach Trithemius geschrieben worden sein, und da sie eine Formel zitiert, die im Jahrhundert der Rosenkreuzer aufgekommen ist, muss sie danach geschrieben worden sein. Was ist nun die ökonomischste Hypothese? Ingolf findet die Botschaft von Provins, und da er wie der Oberst ein Hermetic-Mystery-Freak ist, braucht er bloß 36 und 120 zu lesen und denkt sofort an die Rosenkreuzer. Und da er auch ein Kryptographie-Freak ist, vergnügt er sich damit, die Botschaft in Geheimschrift zu resümieren. Er setzt sich hin und chiffriert seine schöne rosenkreuzerische Formel nach einem Chiffriersystem von Trithemius.«
    »Ingeniöse Erklärung. Aber sie taugt soviel wie die Konjektur von Ardenti.«
    »Bis hierher, ja. Aber nun stell dir vor, du machst mehr als nur eine Konjektur, und alle zusammen stützen sich gegenseitig. Dann bist du doch schon viel sicherer, dass du richtig geraten hast, oder? Ich bin von einem Verdacht ausgegangen. Die Wörter, die Ingolf hier zum Chiffrieren benutzt hat, sind nicht die, die Trithemius vorschlägt. Sie sind zwar im selben assyrisch-babylonisch-kabbalistischen Stil gehalten, aber es sind nicht dieselben. Dabei hätte Ingolf, wenn er nach Wörtern mit den für seine Zwecke nötigen Anfangsbuchstaben suchte, bei Trithemius so viele gefunden, wie er wollte. Warum hat er andere gewählt?«
    »Warum?«
    »Vielleicht brauchte er auch bestimmte Buchstaben an der zweiten, dritten, vierten Stelle im Wort. Vielleicht wollte unser ingeniöser Ingolf eine multicodierte Botschaft konstruieren, vielleicht wollte er besser sein als Trithemius. Trithemius schlägt vierzig größere Kryptosysteme vor; in dem einen zählen nur die Anfangsbuchstaben, im andern der erste und der letzte, im dritten abwechselnd der erste und der letzte und so weiter, so dass du mit ein bisschen gutem Willen auch noch hundert andere Systeme erfinden kannst. Was nun die zehn kleineren Kryptosysteme angeht, hatte der Oberst nur das erste berücksichtigt, das einfachste von allen. Aber die anderen funktionieren alle nach dem Prinzip des zweiten, von dem ich dir hier eine Kopie gemacht habe, schau her. Du musst dir den inneren Alphabetkreis als eine drehbare Scheibe vorstellen, die du so drehen kannst, dass das A mit jedem beliebigen Buchstaben des äußeren Kreises zusammentrifft. Du hast also ein System, in dem das A mit X wiedergegeben wird, das B mit Z und so weiter, ein anderes, in dem das A mit U wiedergegeben wird, das B mit X und so weiter… Bei zweiundzwanzig

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