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Die Hitze der Hölle

Die Hitze der Hölle

Titel: Die Hitze der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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prägst daraus Münzen, du bringst sie in Umlauf, und dadurch machst du alle zu Komplizen. Gleichzeitig entgehst du den Hütern des Gesetzes und wirst sehr, sehr reich.« Er schaute Lady Jocasta an. »Und Ihr habt überhaupt keine Idee?«
    »Seht mich nicht so an, Bevollmächtigter«, meinte sie spöttisch. »Dieser Falschmünzer ist kein normaler Raufbold oder gemeiner Verbrecher, der aus einer Münze zwei macht oder sie über einem Holzkohlenfeuer einschmilzt. Dieser gerissene Zeitgenosse ist sehr reich: Ihm stehen alle Mittel zur Verfügung.«
    »Aber könnte man nicht zurückverfolgen, wo die Münzen erstmals in Umlauf gelangten?« fragte jetzt auch Ranulf. »Irgendwo muß es doch jemanden geben, der sich daran erinnern kann?« Lady Jocasta deutete auf Corbetts Geldbeutel. »Ihr habt da doch gutes Silber, nicht wahr, Bevollmächtigter? Könnt Ihr Euch noch genau daran erinnern, welche Münze Ihr von wem bekommen habt?«
    »Nein, aber ich würde mich an jede Goldmünze erinnern.«
    »Wirklich?« sagte Jocasta. »Auch wenn Ihr befürchten würdet, daß man sie beschlagnahmt und Euch wegnimmt? In einem Punkt habt Ihr aber recht«, meinte sie und gab Corbett die Münze zurück. »Dieser Falschmünzer kauft mit seinen Münzen wahrscheinlich nicht bei den Kaufleuten der Stadt ein. Schließlich würde man jemanden, der hier und dort mit Gold zahlt, früher oder später wiedererkennen.«
    »Sondern?« fragte Corbett.
    Lady Jocasta schaute in die Flammen des Feuers. Sie betrachtete die süßlich duftenden Kiefemscheite, die auf dem Bett aus Holzkohle knisterten und zischten.
    »Ich wünschte mir, Robard wäre jetzt hier«, flüsterte sie. »Er würde Bescheid wissen.« Sie sah rasch auf. »Ihr wohnt in Fram-lingham, dem Herrenhaus der Templer?«
    Corbett nickte.
    »Warum fangt Ihr nicht dort an? Die Templer verfügen über unzählige Möglichkeiten, Wälder und Unterholz, um darin eine geheime Schmiede zu verbergen. Sie importieren Lebensmittel und andere Waren aus dem Ausland. Sie haben gute Kontakte zu Bankiers und Goldschmieden. Und wenn mich nicht alles täuscht, so tauchte das Gold mit der Ankunft der Templer erstmals in York auf.«
    »Das stimmt«, entgegnete Corbett. »Der König und sein Hof kamen vom Kriegszug in Schottland zurück und lagerten vor York. Kurz danach trafen die Kommandanten des Templerordens hier ein, und die Münzen gerieten erstmals in Umlauf.«
    »Aber wo hatten sie das Gold her?« wollte Claverley wissen. Corbett spielte mit seinem Kanzleiring, auf den das Geheimsiegel eingraviert war.
    »Sie haben dem König ein großes Geschenk gewährt«, meinte Ranulf. »Und sie verfügen über Schätze, von denen niemand etwas weiß.«
    Corbett mußte an die Geheimkammer in Framlingham denken. Bestand zwischen diesem Gold und den Morden ein Zusammenhang?
    »Sir Hugh?«
    Corbett schreckte aus seinen Gedanken hoch. »Entschuldigt, Lady Jocasta.« Er erhob sich, nahm ihre Hand und gab ihr einen Handkuß. »Ich danke Euch für Eure Hilfe.«
    »Ihr seid doch nicht nur hier, um einem Falschmünzer auf die Spur zu kommen?« fragte sie scharfsinnig. »Der wichtigste Beamte des Königs hat andere Aufgaben!«
    Corbett fuhr ihr vorsichtig über das Haar. »Nein, Domina, Ihr habt recht. Wie auch sonst immer«, sagte er bitter, »jage ich Dämonen. Männer, die aus unerfindlichen Gründen morden.«
    »Dann solltet Ihr vorsichtig sein, Bevollmächtigter, denn die, die Dämonen jagen, werden oft selbst zu Gejagten oder Dämonen.« Ranulf stand bereits in der Tür und sah, wie sein Herr zusammenzuckte, als hätte Jocasta mit ihren Worten einen empfindlichen Punkt getroffen. Aber dann lächelte sie, und die Mißstimmigkeit verflog. Corbett und Claverley verabschiedeten sich und folgten Ranulf in den Hof der Jackanapes Tavern. Hier erklärte Maltote, der sofort eine schuldbewußte Miene aufsetzte, einen vollen Krug in der Hand, den Pferdeknechten und Mägden gerade, was für ein bedeutender Mann er sei. Ranulf, der immer zu einem Streich aufgelegt war, gesellte sich zu ihnen und fing an, Maltote zu verspotten. Corbett und Claverley traten in den Schankraum. Sie wählten einen Tisch, von dem aus sie Aussicht auf den kleinen Garten hatten. Eine Weile betrachtete Corbett das letzte Abendrot. Claverley bestellte Ale. Corbett nippte an dem Krug, dachte an Lady Jocastas Warnung und empfand auf einmal überwältigendes Heimweh. Die Blumen im Garten erinnerten ihn an zu Hause, und tief in seinem Herzen wußte er, daß er nicht

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