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Die Hitze der Hölle

Die Hitze der Hölle

Titel: Die Hitze der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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und wie wir das Ganze zu einem Ende bringen können.«
    Corbett schaute sich um. Das Weinfaß, das er als Geschenk des Königs mitgebracht hatte, stand geöffnet auf einem Tisch. Das rote Wachssiegel des Weinhändlers hing wie ein riesiger Blutstropfen seitlich herab. Er seufzte und schob seinen Stuhl zurück. »Ich weiß es nicht«, entgegnete er. »Soviel kann ich Euch jedoch sagen: Diese Gerüchte und dieses Geschwätz über ein Höllenfeuer könnt Ihr vergessen.«
    Corbett erzählte ihnen, was sie an der Straße nach Botham Bar entdeckt hatten. De Molay saß auf einmal kerzengerade. Seine Augen leuchteten.
    »Ihr kennt also den Namen des Opfers und wißt, wie der Mann gestorben ist?«
    »Ja. Außerdem glaube ich, daß da jemand im Wald war, der eine seltsame Art von Feuer ausprobierte. Als mir Bruder Odo vorgestern abend vom Fall von Akka erzählte, erwähnte er auch, wie die Türken Brandsätze in die Stadt katapultiert hätten.«
    »Das war aber nichts im Vergleich«, erklärte Branquier. »In Teer getränkte Reisigbündel, die in Brand gesetzt und von einem Katapult oder einer Steinschleudermaschine abgeschossen wurden.«
    »Meint Ihr, daß hier dasselbe vorgefallen ist?« fragte Symmes. Corbett bemerkte, daß sich unter dem Umhang des Templers etwas bewegte. Er hatte sein Wiesel immer noch bei sich. »Aber das ist doch unmöglich«, sagte Baddlesmere verächtlich, ehe Corbett antworten konnte. »Das ist viel zu schwerfällig. Ein Haufen brennendes Reisig. Wie wollte man damit den Tod von Reverchien inmitten des Irrgartens erklären? Er war allein. Was war mit Peterkin in der Küche? Und was Bruder Odo angeht...«
    »Was spräche gegen einen Feuerpfeil«, unterbrach ihn Corbett, »der mit Teer oder Pech bedeckt ist.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß schon, was Ihr entgegnen wollt. Wenn jemand einen Feuerpfeil in Bruder Odos Boot geschossen hätte, dann hätte er versucht, das Feuer zu löschen, oder wäre einfach ins Wasser gesprungen und ans Ufer geschwommen.« Er hielt inne. »Großmeister, darf ich Euch um einen Gefallen bitten?«
    De Molay breitete die Hände aus.
    »Um die Erlaubnis«, fuhr Corbett fort, »hier im Herrenhaus die Runde zu machen und wen ich will zu befragen oder, wie man das auch sehen könnte, meine lange Nase in Eure Geschäfte zu stecken.«
    »Einverstanden«, entgegnete de Molay, »aber unter einer Bedingung, Sir Hugh. Die beiden Räume, die ich Euch gestern gezeigt habe, von denen müßt Ihr Euch fernhalten. Sonst stehen wir Euch zur Verfügung.«
    Corbett dankte ihm und ging.
    »Glaubt Ihr das wirklich?« zischte Ranulf, als sie zum Gästehaus zurückkehrten.
    Corbett blieb stehen. »Was?«
    »Feuerpfeile?«
    »Was hätte ich sonst sagen sollen? Ein Mann angelt in der Mitte des Sees. Innerhalb von Minuten, ach was, Sekunden, brennen er und sein Boot lichterloh. Was hätte das Feuer sonst verursachen sollen?« Corbett zuckte mit den Schultern. »Wilde Spekulation, aber etwas Besseres fiel mir nicht ein.« Er zog Ranulf am Ärmel in eine Fensternische. »Was auch immer wir herausfinden«, flüsterte er, »wir verlieren darüber kein Wort. Ich glaube, der Mörder war vorhin im Saal.«
    »Was ist dann mit dem maskierten Reiter im Wald?« fragte Ranulf.
    »Ich weiß nicht. Auf jeden Fall war er nicht in der Küche, als Peterkin starb. Was diesen Attentäter angeht, diesen Sagittarius, das könnte de Molay sein oder einer der anderen vier. Vielleicht arbeiten auch einige von ihnen zusammen. Ich weiß nicht, warum dieser Attentäter zuschlägt, und ich weiß nicht, wie er es anstellt. Wer auch immer er sein mag, dank unserer Entdeckung an der Straße nach Botham Bar weiß er, daß wir der Wahrheit auf der Spur sind.«
    »In diesem Fall könnte er versuchen, uns zum Schweigen zu bringen.«
    »Das hat er bereits«, entgegnete Corbett. »Aber sicher, er könnte es wieder probieren. Dann könnte er jedoch auch einen Fehler begehen.« Corbett schaute aus der Nische auf den menschenleeren Korridor. »Ich habe einmal gesagt, daß wir zusammenbleiben sollten. Aber jetzt müssen wir jeder für sich arbeiten. Du durchkämmst mit Maltote dieses Herrenhaus. Untersucht die Schmiede, geht auf die Felder und in die Wäldchen. Haltet nach Spuren von Feuern und nach Brandflecken Ausschau und, wenn möglich, nach einer geheimen Schmiede.«
    »Und Ihr, Herr?«
    »Ich gehe in die Bibliothek. Bruder Odo starb vielleicht nicht nur deswegen, weil er hier lebte, sondern weil er etwas entdeckt hatte. Der

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