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Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Titel: Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Scott
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führen, dem Gespött verfallen.
    Hätte der Fall in dieser Hinsicht anders gelegen, so würde es nicht angängig gewesen sein, die Exekutionsmannschaft aus dem Regiment selbst zu wählen. Aber die sechs dazu bestimmten Leute waren Freunde des Gemordeten und gehörten gleich ihm zu dem mächtigen Clan der Mac Dhoneril Dhu. Nicht ohne die grausame Empfindung befriedigter Rache rüsteten sie sich zu dem traurigen Amt, das die Pflicht ihnen auferlegte.
    Die Kompagnie rückte vor das Festungstor, die anderen Kompagnien folgten. Es wurde ein längliches Viereck formiert, drei Seiten Militär, mit den Fronten nach innen, die vierte oder »offene« Seite bildete der gewaltige Felsen, auf welchem die Festung stand.
    Im Mittelpunkte des Vierecks, barhäuptig, entwaffnet und gefesselt, stand der unselige Jüngling. Leichenblaß, das Auge aber hell und glänzend wie sonst, war er dem Geistlichen, der ihm Trostesworte zusprach, hierher gefolgt. Vor ihm her war der Sarg getragen worden, der seine sterblichen Reste aufnehmen sollte. Ruhig und feierlich war der Ausdruck auf allen Gesichtern. Die schöne, männliche Gestalt des Jünglings, seine Standhaftigkeit, der sanfte Zug auf dem dunkeln Gesicht, seine kräftige Haltung stimmte manches Herz freundlich für ihn, selbst unter denen, die von Rache gegen ihn erfüllt waren.
    Die Bahre wurde in dem Viereck niedergesetzt, etwa zwei Schritte von dem Fuße des Felsens, der sich hier so steil wie ein steinerner Wall bis zur Höhe von 3-400 Metern erhob.
    Hierher wurde nun der Delinquent geführt.
    Der Geistliche war noch immer an seiner Seite, sprach ihm noch immer Mut und Trost zu, und der Jüngling schien ihm voll Ergebung zu lauschen.
    Langsam und scheinbar nicht eben willig traten die zur Exekution bestimmten Mannschaften in das Viereck und stellten sich zehn Schritte von dem Delinquenten auf. Der Geistliche schickte sich an, beiseite zu treten.
    »Gedenke dessen, mein Sohn, was ich dir sagte,« sprach er, »und wende deine Hoffnung zu dem Anker, den ich dir gezeigt habe. Du wirst ein kurzes elendes Dasein eintauschen gegen ein Leben, das keine Plage und keine Betrübnis mehr kennt. Hast du mir noch irgendwelche Bitte oder Besorgung vorzutragen?«
    Der Jüngling warf einen Blick auf seine Ärmelknöpfe, die von Gold, vielleicht ein Beutestück seines Vaters, einem englischen Offizier während der Grenzkriege abgenommen, waren. Der Geistliche trennte sie ab.
    »Meiner Mutter – bringt sie!« sprach er nicht ohne Mühe, »meiner – armen Mutter! Gehen Sie zu ihr, frommer Herr, bitte, bitte! Und belehren Sie sie darüber, was sie von alledem denken soll. Sagen Sie ihr, ihr Hamish sehe dem Tode mit größerer Freude entgegen, als der Ruhe nach der ermüdendsten Jagd. Leben Sie wohl, frommer Herr! Leben Sie wohl!«
    Der wackere Pfarrer war kaum imstande, einen Schritt zu tun. Ein Offizier bot ihm den Arm. Ein letzter Blick auf den Jüngling, der auf der Bahre kniete. Die wenigen Personen, die bei ihm gestanden hatten, waren zurückgetreten. Das Todesurteil wurde verlesen. Von dem Felsen hallte der Knall der Gewehre. Ein Schrei noch, und Hamish stürzte vorwärts. Er war tot, wahrscheinlich verschieden ohne jede Empfindung eines Todeskampfes.
    Zehn bis zwölf Mann von seiner Kompagnie traten vor und legten feierlich die sterblichen Reste ihres Kameraden in die Bahre, während der Leichenmarsch wieder intonierte. Die Kompagnien wurden zum Vorbeimarsch an der Bahre kommandiert, der ganzen Mannschaft zum warnenden Exempel an dem schrecklichen Schauspiel. Dann zog das Regiment unter den Klängen lustiger Marschmusik, wie es bei solchen Anlassen üblich, um den Schmerz über das Erlebte schneller zu bannen, den Felsen wieder hinauf.
    Unterdes trug das Exekutionskommando den Sarg des Delinquenten zum Grabe hin, das in einem Winkel des Schloßhofes, der Beerdigungsstätte für Verbrecher, gegraben worden war.

Achtzehntes Kapitel.
    Gleich nach der Hinrichtung verließ der Geistliche Dunbarton. Im Vertrauen auf seine Landeskenntnis verließ er die Hauptstraße und schlug einen jener kürzeren Pfade ein, deren sich Fußgänger oder Leute, die, wie der Geistliche, im Besitz eines der kleinen, aber sicher schreitenden und klugen, als »Poney« bekannten Pferde sind, zu bedienen pflegen. Die Örtlichkeit, durch die der Pfad führte, war an sich düster und öde. Der Aberglaube, hierzulande stark im Schwange, hatte ihm Mären und Sagen angedichtet, die ihm noch schrecklicheren Charakter gaben. So

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