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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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attraktiv findet. Das hätte ich persönlich genommen.«
    Wir beobachten Jerry eine halbe Stunde lang.
    Obwohl seine Augen durch den Raum tanzen wie ein sexgeiler Betrunkener auf einer Party, wo zehn Frauen auf einen Mann kommen, hat doch sein Körper noch keinen Versuch unternommen, den Augen zu folgen.
    Nach einer Stunde, zwei weiteren Wodkas für jede und einigen heftigen Flirts und sonst nichts von Jerrys Seite beschließe ich, aktiv zu werden.
    Ich lächele Nicky kurz an.
    »Tja, auf geht’s.«
    Sie grinst trocken.
    »Soll ich dir Glück wünschen?«
    »Keine Ahnung.« Ich zucke die Achseln. »Ich lege keinen gesteigerten Wert auf solche Höflichkeitsfloskeln.«
    »Wie wär’s mit Hals- und Beinbruch? Das passt doch viel besser, wenn man bedenkt, dass du eine ganz schöne Show abziehen wirst.«
    »Hoffen wir einfach, dass ich gut genug spiele, um Jerry zu täuschen.« Ich lächele Nicky flüchtig zu. »Obwohl ich gar nicht so erfolgreich sein will«, sage ich seufzend, in Gedanken bei Abigail. »Ich hoffe, er sagt nein, Nix.«
    »Hängt wahrscheinlich davon ab, was du anzubieten hast.«
    »Wie wär’s mit einer Nacht voller ungezügeltem Sex?«
    »Das sollte reichen«, antwortet sie lachend.
    Sobald ich am Tresen stehe, bestelle ich noch etwas zu trinken und werfe einen verstohlenen Blick auf mein Opfer. Jerry sieht mich an. Meine Beine, um genau zu sein, doch schließlich wandert sein Blick weiter nach oben.
    Ich lächele. Er lächelt.
    Dreißig Sekunden später wiederhole ich die Prozedur.
    Blick. Lächeln. Er erwidert das Lächeln.
    Als er das Lächeln auch beim dritten Mal erwidert, packe ich den Stier bei den Hörnern und schenke ihm meinen einladendsten Augenaufschlag.
    Er reagiert nicht, fühlt sich auch nicht eingeladen. Stattdessen steht er auf und steuert die Tür mit dem Wort »Männer« an. Ich bleibe allein am Tresen zurück, glotze dämlich auf einen leeren Barhocker und komme mir unendlich blöd vor.
    Das ist doch lächerlich. Er hat meine Einladung ausgeschlagen, was großartig ist, und ich bin beleidigt. Was stimmt nicht mit mir?
    Nein, ich rede nicht davon, was ich fühle. Ich meine wortwörtlich: Was stimmt nicht mit mir?
    »Bin ich denn ein Hund?«, zischele ich Nix zu, nachdem ich mich knallrot vor Scham wieder an den Tisch verzogen habe.
    Sie lacht schallend. Keine gute Idee, wenn man gerade versucht, einen großen Schluck Weißwein zu nehmen.
    »Mach dich nicht lächerlich!«, sagt sie hustend. »Du bist wahrscheinlich einfach nicht sein Typ. Dir gefällt doch auch nicht jeder Mann, den du triffst, oder?«
    »Natürlich nicht!«
    »Da hast du’s.«
    »Schon, aber er quatscht doch anscheinend jede Frau an, die er trifft.«
    »Den Gerüchten zufolge. Es könnte sich aber auch um eine maßlose Übertreibung handeln.«
    »Zugegeben, aber ich habe ihn doch heute in Aktion erlebt, stimmt’s? Er war nicht gerade zurückhaltend.«
    Nicky kaut einen Moment lang nachdenklich auf ihrer Unterlippe.
    »Warum lässt du es mich nicht mal versuchen?«
    »Dich?«
    »Jetzt sei nicht so schockiert, Belle, ich könnte beleidigt sein.«
    »Du weißt genau, dass ich es nicht so gemeint habe. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du zu so etwas fähig bist.«
    »Ich hatte schließlich in den letzten Monaten genug Gelegenheit zum Flirten.« »Na ja, er hat ziemlich genau hingesehen, als du vom Klo kamst«, gebe ich zu.
    »Ach ja?«, fragt sie und tut ganz verschüchtert.
    »Das weißt du doch genau. Seine Augen sind nicht nur hervorgetreten, sie sind geradezu explodiert!«
    Nicky lächelt versonnen.
    »Vielleicht solltest du es wirklich mal versuchen.« Allmählich begeistere ich mich für die Idee. »Es kann auch mal ganz nett sein, sich entspannt zurückzulehnen und zuzusehen, wie jemand anderes einen Deppen aus sich macht.«
    »Danke, Belle! Ich dachte, du bist meine Freundin!«
    Nicky steht auf, streicht sich über den Rock, schiebt die verrutschten Träger ihres BHs wieder auf die Schultern zurück und wirft einen kurzen, prüfenden Blick in den Spiegel an der Wand.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Umwerfend.«
    Verschwörerisch zwinkert sie mir zu und setzt dann zu einem Gang an, der eher einer Wellenbewegung denn einer Gehbewegung gleicht. Sie schlingert zum Tresen und bleibt einige Schritte von Jerry entfernt stehen, um das Ganze nicht zu offensichtlich werden zu lassen.
    Aber sie muss gar nicht zu offensichtlich sein. Jerry hat sie in der Sekunde bemerkt, als sie aufgestanden und losmarschiert ist. Ich war

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