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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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wenigstens bin ich billiger als ein Seelenklempner.«
    »Aber nicht viel.« Nix grinst. »Ich glaube, die Idee ist gar nicht so blöd. Meiner Meinung nach hat Amanda das Herz am rechten Fleck. Sie macht nur gerade ihre Hausaufgaben. Für die Prüfung muss man schließlich lernen, oder?«
    »Theoretisch schon.«
    »Vielleicht ist es nicht gerade ein geeignetes Beispiel für dich, aber ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will. Sie hat etwas gefunden, das sie wirklich haben will, und sie hält so eisern daran fest, dass sie es letztendlich vielleicht wirklich bekommt.«
    »Vermutlich, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Eddie Farrar gegenüber unfair ist.«
    »Zugegeben, aber seit wann sind die uns gegenüber fair?«
    »Mit ›die‹ meinst du wohl die Männer im Allgemeinen?«
    »Genau. Haben doch auch nicht gerade Skrupel, wenn es ums Aufreißen geht, oder? Wie Amanda ganz richtig bemerkt hat, der Zweck heiligt die Mittel. Und damit diese Feststellung gerecht ist, muss sie für beide Seiten gelten.«
    »Stimmt.« Ich muss plötzlich gähnen, die Müdigkeit überwältigt mich. »Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass viele Leute außer dem Ex oder der Ex dafür gleich eine Undercover-Truppe in die Schlacht schicken.«

Kapitel 7
    Das »Lazy Daisy’s« befindet sich in einem riesigen, alten Lagerhaus, das bereits früher in eine Bar mit Restaurant umgewandelt wurde. Durch weitere Arbeiten in den Kellergewölben entsteht nun noch eine Tanzfläche.
    Im Erdgeschoss ist die Bar nebst einem ziemlich guten Restaurant angesiedelt, dass sich auf einem Zwischengeschoss im hinteren Teil des Gebäudes befindet. Im ersten Stock sind die Büros untergebracht.
    Ich war in den vergangenen Wochen bereits einige Male auf meiner »Eddie-Jagd« hier.
    Eine klassische Bar: Holzböden, Steinwände, der Geruch nach Bier und Politur. Eine fröhliche Frau mit üppigen, kastanienbraunen Locken kehrt gerade Abfall, Asche und zerrissene Bierdeckel von den Tischen in einen Eimer. Sie sieht auf, als ich hereinkomme, und streicht sich die widerspenstigen Locken aus dem müden Gesicht.
    »Geschlossen, Kindchen, Gott sei Dank.«
    »Ah, hallo... ich weiß. Ich suche nach Ben – Ben Meredith. Ich hab einen Termin.«
    Sie deutet auf einen Mann, der an einem Tisch in der Nähe der Theke sitzt. Er hat die Armel seines gelbblau karierten Ben-Sherman-Hemdes hochgekrempelt, seine Levis sind an den Knien eher vom Tragen als vom Design durchgescheuert und seine braunen Caterpillars sind abgenutzt. Das dunkelblonde Haar fällt ihm übers Gesicht, während er an einem Füller kaut und über dem Kassenbuch brütet.
    »Keine Sorge, der beißt nicht!« Sie grinst angesichts meines Zögerns. »Dabei hätte ich nichts dagegen, wenn er mich mal anknabbern würde.« Ihr Lachen klingt nur wenig femininer als das von Sid James.
    Ich gehe hinüber zu Ben Meredith, dem Manager des »Daisy’s«. Er kratzt mit einem Kugelschreiber, der nicht richtig schreibt, heftig übers Papier, während er ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden stampft.
    Ben sieht auf und sein Gesicht verzieht sich zu einem freundlichen Lächeln. Er hat schokobraune Augen, genau wie Elvis, doch seine sehen um einiges intelligenter aus.
    »Hi.« Ich gebe ihm die Hand. »Ich hab vorhin angerufen. wegen des Jobs.«
    »Ah, ja.« Er lehnt sich zurück und kippt mit dem Stuhl nach hinten, als er die Beine zu voller Länge ausstreckt. »Du musst Annabelle sein, ich hab dich schon erwartet. Setz dich doch…« Er schiebt mir den Stuhl neben sich mit dem Fuß zu, wobei er selbst gefährlich ins Wanken gerät.
    »Du kommst mir irgendwie bekannt vor.«
    Ich muss an meiner Verkleidung arbeiten: soll heißen, ich muss mir eine zulegen. Ich könnte mir eine blonde Perücke besorgen; ich hatte immer vor, die Theorie zu überprüfen, der zufolge Blondinen ohne Wasserstoff mehr Spaß haben.
    »Ich komme manchmal auf einen Drink hierher.«
    »Und da willst du immer noch hier arbeiten?«, scherzt er.
    Ben holt uns eine Tasse Kaffee aus der Espressomaschine hinter dem Tresen und klärt mich dann über das »Lazy Daisy’s« auf, wobei sich Lachfalten um seine Augen legen, da er immer noch wie ein freundlicher Bär grinst.
    »Wie du siehst, sind wir mitten in einem großen Umbau – genau genommen sollten wir uns allmählich dem Ende besagten Umbaus nähern, aber du weißt ja, wie Bauarbeiter so sind.«
    »Nur vom Hörensagen, wobei ich nicht ihr fachliches Können meine«, scherze ich und muss

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