Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
wie die Aufnahmen geworden sind, die du geknipst hast. Hoffentlich ist alles wieder ordentlich zurückgestellt, damit die Janowicz nichts spitzkriegt?«
»Keene Sorche«, sagte Emmi hastig. »Ich hab alles nach Plan gemacht. Dann hab'ch alles wieder verschlossn.« Sie holte die Minikamera aus ihrer Schürzentasche und reichte sie Rita mit einer raschen Bewegung hin. Dann fuhr die Hand ein zweites mal in die Tasche. »Ich hatt ja n bisschen Zeit, und da hab'ch n Band überspielt. Ich glob, dass de Uffnahme ziemlich interessant is. Se muss im Zimmer dr Schneider uffgenomm' sin. Hier is des Band. Lass es verschwindn!«
»Du bist die Größte«, sagte Rita anerkennend. »Wenn bei der Sache etwas herauskommt, dann wird auch für dich was abfallen. Da klemme ich mich schon dahinter. Ich verspreche es dir...«
»He, was habt ihr da unten zu klickern?«
Emmi zuckte zusammen und sah nach oben. Die Janowicz beugte ihren mächtigen Busen aus dem Flurfenster und sah herunter. Ihre Stirn war gefurcht. Rita versuchte, ihre Verwirrung und Überraschung zu verbergen.
»Wie lange stand Vera Janowicz schon am Flurfenster? Hatte sie etwas gehört?
»Ich habe Emmi gebeten, meine Fenster zu putzen!«, rief Rita hinauf. »Die sind ja blind, dass kaum noch Licht hereinkommt!«
»Ja, mach dem alten Miststück Dampf unter den Hintern, Brenda!«, grölte die Janowicz. Dann hörte man ihr drohendes Lachen. Gleich darauf knallte sie das Fenster zu.
»Mann, das war knapp!«, stöhnte Rita. »Wir müssen verdammt vorsichtig sein, denn die hat ihre Ohren überall.«
»Andere auch!«
Die Kunstmann kroch aus einem Gebüsch. Ihr Gesicht strahlte listig, verschlagen und wissend. Rita und Emmi wurden gleichzeitig bleich, während Elvira langsam näherkam.
»Ihr habt wohl ne Art Geheimbund gegründet - wie?« fragte sie ölig. »Darf man sich daran beteiligen?«
»Man darf nicht!« sagte Rita herb. Sie musste in den Busch schlagen und versuchen, zu retten, was zu retten war. »Was ich mit Emmi habe, geht dich einen feuchten Dreck an, verstanden!«
»Sie schiebt dir heimlich Freier zu, das Sachsenweib!«, sagte Elvira unflätig. »Wenn sie mir mal einen zujubeln soll, dann weigert sie sich! Na warte, du altes Nüttchen, komm du mal wieder und versuch mich anzupumpen...«
»Lass sie in Ruhe, Elvira!«, mischte sich Rita ein. »Sie hat mir keine Freier unter der Hand zugeschoben! Es ist doch nicht verboten, mit ihr zu sprechen!« Rita hatte rasch abgeschätzt, dass sich die Kunstmann außer Hörweite befunden haben musste und daher von der Unterhaltung und der Übergabe nichts gemerkt haben konnte. »Was hast du überhaupt im Garten herumzuschnüffeln? Ich kann mir vorstellen, dass die Chefin nicht gerade erbaut davon ist! Hast wieder im Gartenhäuschen Geschäfte auf eigene Rechnung gemacht – wie?«
Es kam vor, dass das eine oder andere Mädchen sich mit einem Freier im alten Gartenhäuschen verabredete. Der Kunde brauchte weniger zu bezahlen, und das jeweilige Mädchen schob das Geld ohne Wissen der Janowicz in die eigene Tasche.
»Du kannst mich mal!«, zischte Elvira.
»Na, dann lass uns doch mal nachsehen ...«
»Nein, warte«, bat Elvira. Sie war plötzlich kleinlaut. »Du weißt doch, dass man das manchmal machen muss, sonst kommt man auf keinen grünen Zweig in diesem Laden.«
»War die Schneider auch im Gartenhäuschen?«, fragte Rita.
»Die Schneider doch nicht!«, sagte Elvira. »Die ging doch zu den Kunden ins Haus! Oft sogar im Auftrag der Chefin. Aber ich habe nichts gesagt, und ich weiß auch von nichts.«
»Wo ging sie hin!«, sagte Rita drohend.
»Ich kenne nur einen«, warf Elvira gehetzt ein. »Brauereibesitzer Stegeberg! Aber ich habe nichts gesagt. Und jetzt lass mir meine Ruhe!«
Elvira huschte ins Haus. Nachdenklich sah ihr Rita nach.
»Stegeberg also«, flüsterte Rita. »Der war am Anfang ab und zu einmal da. Doch seine Frau hat das Geld und ist außerdem maßlos eifersüchtig. Dort hätten sie einen Grund gehabt, den Hebel anzusetzen ...«
»Uffm Band is Stegebergs Stimme!« flüsterte Emmi hastig. »Hör dirsch an!«
Aber sei vorsichtch! Ich geh wieder nei, sonst krischt de Janowiczen noch was spitz. Du solltest och verschwindn!«
Sachsen-Emmi ging ins Haus. Eine Weile später ging auch Rita hinein. Sie ging in ihr Zimmer, schloss ab und holte den Kopfhörer. Dann legte sie die Kassette ins Gerät und hörte das Band ab.
Es war während einer sehr intimen Situation im Zimmer der Maria Schneider
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