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Die Hölle von Tarot

Die Hölle von Tarot

Titel: Die Hölle von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Wünsche aussehen.“
    Kein Zweifel. Bruder Paul hoffte, daß die Antwort auf die erste Frage es ihm ermöglichen würde, die dritte so zu formulieren, daß er die Antwort auf seine Suche hier erlangen würde. Wenn er endlich die Methode herausbekäme, herauszufinden, ob es einen einzelnen, objektiven Gott von Tarot gab …
    „Aber das Wissen selber ist weder gut noch böse“, fuhr Satan fort. „Es geht darum, wie man es erlangt und was man damit anfängt – wie Sie noch herausfinden werden. Daher – aufgemacht, Onkel!“
    Plötzlich fiel Bruder Paul durch ein Loch im Boden. Er glitt einen Schacht hinab, der sich drehte und wand wie Eingeweide. „Oh, nein“, dachte er, „ich werde herausgeschissen und so beschmutzt werden wie bei der Auseinandersetzung auf dem Höllensee.“
    Aber als er den Ausgang erreichte, verengte sich der Tunnel um ihn her und quetschte ihn durch eine enge Schlaufe, dann nach oben. Flüssigkeit umgab ihn und bewegte ihn hydraulisch weiter. Der Druck wurde fast unerträglich, und die Röhre zog sich immer enger zusammen. Dann fühlte er sich abrupt freigesetzt, indem er mit ungestümer Kraft hochgeschleudert wurde. Er erlebte eine Vision, wie der Turm von Tarot explodierte. Er raste durch die Luft, blickte sich um und merkte: Das war in der Tat die Bedeutung dieser Karte – das Haus Gottes oder das Haus des Teufels. Das war die Offenbarung! Er war aus Satans monströsem, erigiertem Phallus hinausejakuliert worden. Er war der Same, auf einem Weg zu einem Schicksal, das er nicht erraten konnte.



 
III
 
Hoffnung/Furcht Trumpf 22
     
    Wenn der Oberste Patriarch der Christen in Konstantinopel einen Stuhlgang hatte, dann sammelten die Priester das Ergebnis fleißig in seidenen Tüchern auf und trockneten es in der Sonne. Dann vermischten sie es mit Moschus, Weihrauch und Benzoin, und wenn es fast trocken war, pulverisierten sie es und füllten es in kleine goldene Kästchen. Diese Kästchen schickte man an alle christlichen Könige und Kirchen, und man benutzte das Pulver als heiligsten Weihrauch bei der Taufe der Christen, bei allen ernsten Feiertagen, um die Braut zu segnen, die Neugeborenen zu taufen und einen Priester bei der Ordination zu weihen. Da die Exkremente des Hohen Patriarchen kaum für zehn Provinzen reichten, geschweige denn für alle christlichen Länder, pflegten die Priester das Pulver nachzumachen, indem sie weniger heilige Dinge darunter mischten, nämlich die Exkremente kleinerer Patriarchen und ihre eigenen. Diese Entweihung konnte man nicht leicht nachweisen. Die verdorbenen orthodoxen Kunden benutzten das Pulver aber auch um anderer Dinge willen; sie nahmen es als Salbe bei entzündeten Augen, als Medizin für den Magen und die Eingeweide. Doch nur Könige und Königinnen und die Reichsten konnten sich diese Kur leisten, da aufgrund der begrenzten Menge dieses Materials ein Dirham des Pulvers üblicherweise für etwa tausend Dinare an Gold verkauft wurde.
     
    The Book of Thousand Nights and One Night: übersetzt aus dem Arabischen ins Französische durch Dr. J. C. Madrus und aus dem Französischen ins Englische von Powys Mathers. Band I. London 1923.
     
    Als erstes sah Bruder Paul den Stern. Er hing direkt über dem Horizont, leuchtend, wunderschön und wunderbar klar: der Stern der Hoffnung.
    Aber sogleich verspürte er Furcht: Wo war er? War dies ein weiterer Teil der Hölle? Welche Bedrohung lauerte in dieser unbekannten Gegend? Er wagte sich kaum zu rühren, bis er wußte, ob er auf festem Boden oder am Rand eines Abgrunds stand.
    Glücklicherweise brauchte er nicht lange zu warten. Es wurde heller; die Dämmerung nahte, das Licht eines Teils des Firmaments reichte zur Orientierung. Er wußte, wo Norden lag. Jetzt brauchte er nur noch herauszufinden, in welchem Teil des Universums er sich befand. Offensichtlich nicht auf dem Planeten Tarot; Vegetation, Luft und Schwerkraft waren der Erde zu ähnlich, als daß es sie irgendwo anders noch hätte geben können. Aber er mußte es noch enger einkreisen. Es mußte die gemäßigte Zone sein, denn nun erkannte er, daß es sich bei den Gewächsen in der Nähe um Laubbäume handelte.
    Vielleicht hatte er den Morgenstern gesehen, der ja eigentlich der Planet Venus war, das Symbol der Liebe. Er hoffte, dies war ein gutes Zeichen. Aber auch andere Sterne konnten am Morgen scheinen, jeweils abhängig von Jahreszeit, Bewölkung und Laune des Betrachters.
    Er stand auf dem Hügel in schöner Landschaft. Offensichtlich

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