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Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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gestärkt?«
    »Das kann man sagen.«
    »Ich bin auch stark.«
    Miller kicherte und gab flüsternd Antwort. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ja, und wenn man stark ist, dann sollte man etwas tun. Meinst du das nicht auch?«
    Das meinte er schon, aber er behielt es für sich. Er spürte seinen Herzschlag und saugte tief die Luft ein. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken.
    »He, ich sagte etwas.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und?«
    »Ich bin nicht dagegen.«
    »Das ist gut.«
    Nach dieser Antwort war erst mal Pause. Miller trank aus der großen Tasse einen Schluck Kaffee, und als er sie wieder absetzte, war die Stimme der Axt wieder da.
    »Und? Hast du dir etwas überlegt?«
    »Nein.«
    »Das ist schade.«
    »Kann sein. Aber ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich hänge hier herum, ich weiß, dass ich einen Beschützer habe, aber ich habe nichts, was ich als Zukunft bezeichnen könnte.«
    »Doch, das hast du.«
    »Was denn?«
    »Mich …« Es folgte ein Lachen, und Miller hütete sich davor, es auch nur nachzuahmen.
    »Gut, dich. Und weiter?«
    »Wir sollten mal wieder ein Zeichen setzen. Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich untätig bin.«
    »Ja, das glaube ich dir.«
    »Dann ändern wir das?«
    Rod Miller schielte auf seine Aktentasche, die er auf den Stuhl neben sich gestellt hatte. Er sah, dass sich das rissige Leder bewegte.
    »Was hast du vor?«
    »Ich will bald frei sein.«
    »Gut. Und wo?«
    »Dort, wo ich ein Zeichen setzen kann.«
    Rod Miller kannte den Ort nicht und erschrak trotzdem. Bei ihm krampfte sich einiges zusammen, er gab ein leises Stöhnen von sich und fragte halblaut: »Kann ich dir einen Vorschlag machen?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich denke, dass du dich nicht hier in der unmittelbaren Umgebung zeigen willst. Oder?«
    »Nun ja, wenn ich es mir recht überlege, dann …«
    »Nein, bitte nicht.«
    »Gut.«
    Miller atmete durch. »Wir können ja draußen weiter sprechen. Da kommt jemand, ich will jetzt zahlen.«
    »Tu das.«
    Die Bedienung sah Miller etwas seltsam an. Sie lächelte und hörte, dass er die Rechnung wünschte.
    »Ja, ich komme sofort. Aber Ihnen hat es geschmeckt?«
    »Ausgezeichnet.«
    »Das freut mich.«
    Wenig später konnte Rod Miller seine Rechnung begleichen. Er gab noch ein Trinkgeld, dann war es für ihn Zeit, das Café zu verlassen. Er trat hinaus in die zu warme Luft und ging ein paar Schritte weiter, weil er auf einen Kontakt hoffte.
    »Da bin ich wieder.«
    »Gut, und weiter?« Neben einer Plakatsäule blieb er stehen und wartete gespannt auf die neue Meldung.
    »Du hast dir einen guten Platz ausgesucht. Er ist gar nicht mal weit von einem bestimmten Punkt entfernt.«
    »Aha. Und wen meinst du?«
    »Eine Haltestelle.«
    Miller schoss das Blut in den Kopf. Er war jetzt nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. In seinem Kopf rotierte es.
    »Hast du es gehört?«
    »Ja.«
    »Und was sagst du?«
    »Was soll ich tun?«
    »Einsteigen und losfahren. Und dann wirst du die Tasche öffnen. Was dann passiert, kannst du dir vorstellen.«
    »Du willst Blut fließen sehen.«
    »Ja, das will ich.«
    Miller erschrak. Er hatte ja erlebt, was passierte, wenn die Axt eingriff. Da gab es keine Gnade. Ashley Cole hatte das zu spüren bekommen.
    Das hatte Miller irgendwie noch nachvollziehen können. Aber die Axt durch einen Bus sausen zu lassen, das war ihm schon unheimlich. Da konnten auch Kinder sitzen.
    »Was ist?«
    »Ich denke nach.«
    »Und?«
    »Du hast gesagt, dass du mich zu einem reichen Mann machen willst. Was habe ich davon, wenn du in einem Bus ein Blutbad anrichtest?«
    »Wir müssen erst einmal Zeichen setzen. Alles andere kommt später.«
    »Die Leute im Bus sind Unschuldige.«
    »Ja, das weiß ich. Aber es gibt in unserem Fall keine Unschuldigen. Ich will, dass die Menschen in Panik geraten, und damit fangen wir heute an.«
    »Und was ist mit den beiden Polizisten?«
    »Die holen wir uns heute auch noch.«
    Miller dachte nach. Was konnte er tun? Er hatte zwei Möglichkeiten. Einmal, hier zu bleiben, oder zu flüchten und die Aktentasche einfach stehen zu lassen.
    Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber er wusste auch, dass die Axt ihn finden würde, und dann würde er vielleicht selbst ihr Opfer werden.
    »Du solltest dich entscheiden.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und?«
    »Wir gehen zur Haltestelle …«
    ***
    Ich hatte das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu sitzen, während wir darauf warteten, dass etwas passierte.
    Die Fahndung nach Miller lief. Ich hatte Kollegen in seine Wohnung

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