Die Hoffnung der Hoelle
Personen satt. Wenn nicht, noch eine vierte. Lass das mal alles so bestehen.«
»Wie du willst.«
Ich hielt mich gern bei meinen Freunden Shao und Suko auf, denn es waren immer tolle Abende. Man aß zusammen, man redete, und das nicht nur über den Beruf. Man konnte bei ihnen so herrlich abschalten, wie auch bei den Conollys.
Allerdings würde uns das schwerfallen, denn die Probleme waren nicht so einfach zu lösen.
Wie würde es weitergehen?
Ich fand keine Antwort auf die Frage, und auch Suko musste passen.
Wohin würde der Teufel seine Skelettengel schicken? Würde es wieder zu einer panischen Reaktion kommen?
Ich wusste es nicht, es war jedoch vorstellbar und das machte mich nicht eben froh.
Suko sprach mich an. »Nimm die Dinge nicht so schwer. Wir finden eine Lösung.«
»Das will ich auch hoffen.«
Es war nicht mehr weit bis zu dem Haus, in dem wir wohnten. Wir rollten wenig später in die Tiefgarage und stellten den Wagen auf unserem Standplatz ab. Dann fuhren wir hoch.
Shao, die uns öffnete, strahlte uns an, als sie hörte, dass ich auch zum Essen kam.
»Wunderbar, John, ich habe genug gekocht.«
»Das wusste ich. Aber zuvor gehe ich nach nebenan. Ich will mich ein wenig frisch machen.«
»Ja, tu das, John.«
Es waren nicht mehr als ein paar Schritte, dann stand ich vor meiner Wohnungstür. Ich hielt den Schlüssel bereits in der Hand und trat ein.
Niemand erwartete mich. Es war auch recht kühl geworden. Nicht nur, dass ich daran dachte, allmählich die Heizung anzustellen, es wurde auch klamm.
Ich ging ins Bad. Dort empfing mich eine wunderbare und angenehme Wärme. Ich wusch mir die Hände, auch das Gesicht, schaute mich im Spiegel über dem Waschbecken an und fand, dass ich nicht eben gut aussah. Da hatte der Job doch seine Spuren hinterlassen.
Ich trocknete mich ab. Angerufen hatte während meiner Abwesenheit niemand. Nach zehn Sekunden verließ ich die Wohnung und ging nach nebenan, wo man mir die Tür öffnete und ich den Geruch des Essens genießen konnte.
»Hoi«, sagte ich.
»Was meinst du?«
»Der Duft.«
»Das ist unser Essen.«
Wir betraten die Wohnung, die nicht anders aussah als meine. Abgesehen von der Einrichtung. Die Küche war nicht unbedingt groß, und so hatte Shao im Wohnzimmer gedeckt.
Drei Teller standen bereit. Es gab auch einige Gewürze, und dann kam Shao mit der Schüssel aus der Küche. Die Schüssel war bis zum Rand gefüllt, und ich nahm erneut den Duft des chinesischen Eintopfs wahr.
»Das ist ja schon jetzt super«, lobte ich die Köchin.
»Nun warte erst mal ab, John.«
»Darf ich denn fragen, was du da gekocht hast?«
»Darfst du. Nudeln, Gemüse, Fleisch, Eier, das alles kommt in den Wok, zusammen mit den entsprechenden Gewürzen und fertig ist der Eintopf.«
Ich durfte mir zuerst etwas nehmen. Zu trinken gab es Wasser, ein Bier hatte ich abgelehnt, und ich warte bis Shao und Suko anfingen zu essen.
Sie hatten sich zwar an Messer und Gabel gewöhnt, wenn sie allerdings in ihren eigenen vier Wänden waren, dann aßen sie mit Stäbchen. Ich hätte es auch tun können, verzichtete allerdings darauf.
Shao wollte wissen, was uns in den letzten Stunden so über den Weg gelaufen war.
Ich sprach mit ihr über das neue Problem.
Shao erschrak und wandte sich an Suko.
»Und jetzt?«
»Nichts jetzt, Shao. Wir werden abwarten, was geschieht. Das müssen wir einfach.«
»Was könnte denn passieren?«
Es war eine gute Frage, auf die wir aber keine Antwort wussten, zumindest keine genaue, was wir Shao auch sagten, sodass sie es akzeptieren konnte.
»Dann kann alles Mögliche passieren.«
»Schon«, meinte Suko und beschäftigte sich wieder mit seinem Essen.
Das wollte auch ich, denn ich hatte den Teller noch nicht mal zur Hälfte leer, aber man ließ mich nicht dazu kommen, denn mein Handy meldete sich.
An der Nummer sah ich, dass Jane Collins mich sprechen wollte. Ich flüsterte über den Tisch hinweg, wer mich da anrief und meldete mich dann.
»Ja, hier bin ich. Wer sonst?«
Ich wollte mal wieder locker sein, aber das passte Jane momentan nicht in den Kram.
»Hast du Zeit, John?«
»Wofür?«
»Für ein Telefonat.«
»Ja, immer, was ist los?«
Ich hörte sie schwer atmen, dann sprechen. »Mir ist etwas widerfahren, das glaubst du nicht.«
»Sag es trotzdem.«
»Ich saß in meinem Wagen und plötzlich hatte ich eine unheimliche Begegnung …«
Nach diesem Satz stellte ich den Lautsprecher an, sodass Shao und Suko mithören konnten.
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