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Die Hoffnung der Hoelle

Die Hoffnung der Hoelle

Titel: Die Hoffnung der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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ist verrückt, das weiß ich selbst, aber es könnte eine Möglichkeit sein.«
    »Und welche?«
    »Engel!«
    Sie hatte nur ein Wort gesagt, aber das hatte es in sich. Ich zuckte zusammen, als hätte man mir einen Schlag versetzt. Sir James sagte nichts, starrte Glenda aber an, und sogar Suko kam aus unserem gemeinsamen Büro herüber.
    »Engel?«, wiederholte ich.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Glenda nickte mir zu. »Ich sage jetzt nichts mehr, aber das ist mir eingefallen, und es wäre wert, wenn man darüber nachdenkt, meine ich.«
    Das traf zu. Darüber sollte man wirklich nachdenken, was auch Suko tat, denn er meldete sich mit einem Kommentar.
    »Ich finde die Bemerkung interessant. Engel wären Wesen, die ich auch akzeptieren könnte.« Er blickte in meine Richtung. »Und was ist mit dir, John?«
    Ich musste nicht lange nachdenken. »Ja, auch.« Mein Lächeln fiel breit aus. »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Es fragt sich nur, ob sie auch zutrifft«, meinte Glenda.
    Ich gab ihr keine Antwort. Auch Suko schwieg. Im Moment hingen wir unseren Gedanken nach, und ich spürte, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken rann.
    Es waren einige Gedanken, die sich da in meinem Kopf versammelten. Handelte es sich tatsächlich um Skelette von Engeln? Was geschah, wenn Engel starben? Verweste die Haut und kam es dazu, dass Skelette zurückblieben wie bei einem Menschen?
    Das konnte ich mir nicht vorstellen, doch von dem Gedanken musste ich mich lösen. Ich hatte in meinem Leben schon zu viel erlebt, um über bestimmte Tatsachen einfach hinweggehen zu können. Oder auch über Folgerungen.
    Glenda hatte bemerkt, dass ich mich mit etwas beschäftigte. »He, was ist los?«
    »Ich denke über deine Bemerkung nach.«
    »Und?«
    »Ich finde sie faszinierend, weiß aber nicht, ob sie den Tatsachen entspricht.«
    »Das musst du herausfinden. Aber welchen Eindruck haben die Skelette denn auf dich gemacht?«
    »Zuerst einen völlig normalen. Dann aber einen faszinierenden, das muss ich zugeben.« Ich nickte. »So ist das. Es war ein faszinierender Eindruck. Die Skelette sahen nur beim ersten Hinschauen aus wie normale. Als ich sie anfasste, nicht mehr. Ich habe ihre Knochen als etwas rau empfunden, und dann reagierte das Skelett auf mein Kreuz. Es zerfiel.«
    »Womit wir ein Problem haben«, sagte Suko. »Ich bin kein Engelforscher, aber ich habe mir schon meine Gedanken gemacht. Engel sind Wesen, die in den positiven Bereich gehören. Wesen, die auf unserer Seite stehen. Wie ist es dann möglich, dass sie beim Kontakt mit dem Kreuz zu Staub zerfallen?«
    Ich war es, den Suko nach dieser Frage anschaute, und ich konnte nur die Schultern heben. Eine andere Antwort zu geben war mir nicht möglich. Da stand ich wie vor einem Berg.
    »Keine Ahnung.«
    »Eben, John.«
    »Es müssen ja keine Engel sein«, sagte Glenda, »ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn man sich jetzt schon auf etwas festlegt, für das es keinen Beweis gibt.«
    Da hatte sie recht.
    So richtig kamen wir mit unseren Überlegungen nicht weiter, und Suko machte den besten Vorschlag.
    »Es sind ja noch zwei Skelette übrig. Ich denke, dass wir sie uns mal anschauen sollten.« Er blickte mich an. »Oder?«
    »Ja, ich bin dabei. Das hatte ich sowieso vor.«
    Auch Glenda war dafür. »Dann sagt mir Bescheid, ob ihr etwas herausgefunden habt.«
    »Machen wir«, sagte ich …
    ***
    Die beiden Skelette befanden sich im Labor und waren von den anderen Arbeiten isoliert worden. Sie waren in einen klimatisierten Raum gebracht worden, der mit hellen Möbeln ausgestattet war. Die Skelette lagen auf Metalltischen. So lagen auch Leichen, wenn sie untersucht werden sollten. Sogar die Ablaufrinnen waren vorhanden.
    Wir hatten uns angemeldet und waren von Dr. Miller empfangen worden. Er kannte uns, wir kannten ihn, und er wusste, dass sich unsere Fälle nicht im normalen Bereich bewegten.
    Wir standen in seinem Büro zusammen. Der Wissenschaftler drehte einen Pappbecher zwischen den Händen, bevor er ihn leer trank.
    »Widerlich«, kommentierte er und warf ihn in einen Papierkorb. Dann grinste er uns an.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Sie haben mal wieder einen tollen Fang gemacht.« Er schüttelte den Kopf. »Zwei Skelette. Ein drittes, das zu Staub zerfallen ist, aber eine Erklärung habe ich nicht gehört.«
    »Da haben wir das gleiche Problem«, gab ich zurück.
    »Und Sie sind trotzdem hier?«
    Ich schaute Dr. Miller an, auf dessen Oberlippe ein grauer Bart wuchs und hinter den

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