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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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bedachte Haro Bartels mit skeptischen Blicken.
    â€žWas haben Sie uns denn so Dringendes mitzuteilen?“, fragte er.
    Haro ignorierte den bissigen Unterton in seiner Stimme.
    â€žDie Vernehmung von Marius Kreuzer können Sie sich sparen. Er hat mit der Sache nichts zu tun. Marius war von sechzehn Uhr bis kurz vor zwanzig Uhr auf dem Gelände des SV Worsten in der Paul-Lincke-Allee. Er hat dort trainiert und ich war die ganze Zeit über mit ihm zusammen, weil ich sein Trainer bin. Ebenso wie zahlreiche Mannschaftskameraden und einige andere Vereinsmitglieder. Von achtzehn bis kurz nach zwanzig Uhr waren Marius, Karl-Heinz Brennecke, der Pächter unserer Vereinsklause und ich im Vereinsraum und haben die Strategie für das Spiel am kommenden Sonntag besprochen. Danach hat sich Marius verabschiedet und wollte nach Hause gehen. Eine Viertelstunde zuvor hat er versucht, seine Freundin Amelie auf ihrem Handy zu erreichen, weil er eigentlich mit ihr verabredet war. Sie ist aber nicht drangegangen. Warum, wissen wir ja nun …“ Haro stockte, wischte sich fahrig über die Augen, die rot unterlaufen waren und müde wirkten.
    â€žUnd das war ganz genau so? Irrtum ausgeschlossen?“ Kommissar Gerbers Stimme klang fast so, als ob er es bedauerte, dass soeben der einzige Tatverdächtige, den sie in diesem Fall bisher hatten, umfangreich entlastet worden war.
    Der Todeszeitpunkt lag ohne Zweifel zwischen achtzehn und neunzehn Uhr. Um kurz vor achtzehn Uhr hatte Amelie das Haus verlassen und sich von ihrer Mutter verabschiedet. Um kurz nach neunzehn Uhr hatten die Jogger dann Amelies Leiche im Stadtpark entdeckt.
    Haro nickte. „Irrtum ausgeschlossen.“
    Kommissar Gerber seufzte tief. Dann bat er Haro Bartels kurz zu warten und verschwand wieder in einem der hinteren Zimmer. Lisa hatte er die ganze Zeit über nicht eines Blickes gewürdigt. Es kam ihr fast so vor, als ob er sauer auf sie wäre, weil sie mit Marius` Entlastungszeugen auf dem Präsidium aufgetaucht war.
    Haro sprach aus, was Lisa durch den Kopf schwirrte.
    â€žDas schmeckt dem Herrn Kommissar anscheinend überhaupt nicht, dass Marius mit der Sache nichts zu tun hat.“
    Lisa lachte bitter auf. „Hat doch alles ganz prima zusammengepasst: Junge aus dem Ghetto erwürgt seine reiche Freundin, weil die sich von ihm trennen will. So stellt man sich das doch bei Typen wie uns vor, oder?“
    Haro legte die Hand auf ihre Schulter. „Lisa, das ist doch Unsinn und das weißt du auch. Denkst du, nur weil ihr nicht gerade in der besten Gegend wohnt, hält man euch gleich alle für Schwerverbrecher?“
    Lisa schaute ihn einen Moment schweigend an. Dann nickte sie und sagte mit fester Stimme: „Ja, davon bin ich überzeugt.“
    Haro blieb ein weiterer Kommentar darauf erspart. Kommissar Gerber kam zurück und forderte ihn auf, ihm zu folgen, damit er seine Aussage zu Protokoll geben konnte.
    â€žUnd was ist mit mir?“, fragte Lisa. „Kann ich jetzt zu meinem Bruder?“
    â€žDu wartest hier“, bestimmte er und war auch schon wieder durch die Tür in eines der Hinterzimmer verschwunden.
    â€žHaro, bitte, ich muss zu Marius. Er braucht mich doch jetzt.“ Lisa warf ihm einen flehenden Blick zu.
    â€žMarius wird sicher gleich gehen können, Lisa. Mach dir keine Sorgen.“
    Dann verschwand auch er durch die Tür.

    â€žNun?“ Kommissar Böttcher schaute mich fragend an. „Wie ist es zu dem Streit zwischen dir und Amelie gekommen?“
    Ich stützte die Ellbogen auf den Tisch. Meine Augen brannten. Ich schüttelte den Kopf, während ich auf den Tisch vor mir starrte. „Kein Streit. Wir hatten keinen Streit.“
    Kommissar Böttcher schwieg. Ich sah hoch und blickte in misstrauische Augen. Er glaubte mir nicht, was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
    â€žOkay“, sagte Kommissar Böttcher gedehnt, „dann gab es eben keinen Streit. Weshalb hast du Amelie dann erwürgt?“ Sein Stimme klang völlig unbeteiligt, so als ob er mich gerade nach dem Weg gefragt hätte und nicht nach meinem angeblichen Motiv für einen Mord.
    Dennoch zuckte ich zusammen. Mein Puls beschleunigte sich. Schon wieder hatte er es gesagt. Schon wieder hatte dieser fette Typ behauptet, Amelie sei tot.
    â€žAmelie ist nicht tot. Das muss eine Verwechselung sein!“, rief ich empört.
    Der Kommissar atmete tief durch. „Junge, ich

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