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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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ihm klar, dass Marius es richtig drauf hat. Aber keine Sorge, Ma, es ist bald so weit und dann werdet ihr euch alle noch ganz schön wundern“, hatte Amelie ihre Mutter wütend angeblafft.
    Wer auch immer versuchte,
ihren
Marius schlechtzumachen, der konnte das sonst so sanfte und besonnene Mädchen von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Einer Seite, die Marie von Waldhausen zuvor niemals für möglich gehalten hätte.
    â€žDas ist eine Phase. Vielleicht eine Art von Rebellion gegen das Elternhaus. Das ist doch meistens bei den Teenagern so. Das geht vorüber, Marie. Spätestens in ein paar Wochen wird Amelie mit diesem Jungen nichts mehr zu tun haben wollen und sich über ihre Geschmacksverirrung nur noch wundern“, hatte ihr Mann, Julius von Waldhausen, versucht sie zu beruhigen.
    Doch als nach knapp einem Jahr die „Phase“ noch immer nicht vorüber war, hatte auch er langsam die Geduld verloren.
    Er soll Marius sogar Geld angeboten haben, damit er Amelie in Ruhe ließe. Das hatte zumindest Amelie behauptet und deshalb mehrere Wochen kein Wort mit ihrem Vater gesprochen. Er selber hatte sich dazu ausgeschwiegen. Sagte nur, dass der Kerl doch ein größeres Problem sei, als er zunächst angenommen hätte.
    All dies jedenfalls konnte Amelie nicht davon abbringen, diesen Jungen zu lieben.
    Schicksal, hatte sie gesagt und seinem Schicksal konnte man angeblich nicht entkommen.

    Marie von Waldhausen trug ein maßgeschneidertes fliederfarbenes Kostüm mit einer farblich abgestimmten Bluse und spitze schwarze Schuhe mit hohen Absätzen. Sie hatte ihre dunklen Haare zu einem kunstvollen Knoten am Hinterkopf zusammengesteckt. Die blauen Augen waren perfekt geschminkt und auf die modische Brille abgestimmt. Mit skeptischen Blicken musterte sie Kommissar Gerber einen Moment, bevor sie sich zu einem distanzierten Lächeln hinreißen ließ.
    Die Dame war ohne Zweifel eine Schönheit. Und keine Frage, sie hatte Stil und Klasse. Das erkannte Kommissar Gerber auf den ersten Blick.
    Sie sah ihrer Tochter verblüffend ähnlich. Einige Jahre älter, natürlich. Dennoch war da etwas in Amelies Gesicht, das sich erheblich von dem ihrer Mutter unterschied. Eine Art Sanftheit. Kommissar Gerber war sich sicher, dass diese Milde in ihrem Gesicht nichts mit der Tatsache zu tun hatte, dass Amelie tot war. Ermordet. Sicherlich hätte er sie auch zu Lebzeiten in Amelies Gesicht entdecken können.
    â€žWas kann ich für Sie tun, Herr …?“
    â€žEntschuldigen Sie bitte, gnädige Frau, Gerber“ Er deutete eine kleine Verbeugung an. „Kommissar Jürgen Gerber.“
    Sie hob erstaunt die schmalen Augenbrauen. „Polizei? Was möchte denn die Polizei von uns?“
    Kommissar Gerber räusperte sich. „Darf ich vielleicht reinkommen?“
    Marie zögerte einen Moment. Doch dann trat sie einen Schritt beiseite und gab die Tür frei. „Bitte, dann treten Sie ein.“ Ihre Stimme klang angespannt. Ihre Körperhaltung wirkte dennoch absolut sicher und beherrscht.
    â€žSind Sie allein, Frau von Waldhausen?“, fragte Gerber, nachdem Marie ihn in das riesige hell erleuchtete Wohnzimmer geführt hatte und er einen Moment unentschlossen mitten im Raum stand. Zu viele Eindrücke. Zu viele Dinge, die da auf ihn einströmten. Obwohl sich kaum Möbel in dem großen Zimmer befanden. Alles im schlichten Weiß. Ganz klassisch, hier und da ein perfekt abgestimmter Farbklecks – in Form eines dunkelroten Blumenstraußes, einer Wasserkaraffe und den passenden Gläsern dazu und eines überdimensionalen Gemäldes in unterschiedlichen Rottönen.
    â€žWarum wollen Sie das wissen?“ Ihre Stimme klang alarmiert. Ihr Blick wurde leicht hektisch. Sicherlich überlegt sie gerade, dass sie sich meinen Ausweis hätte zeigen lassen sollen. Garantiert macht sie dieser Gedanke regelrecht wütend. Eine so perfekte und beherrschte Frau, und dann ist sie so unachtsam und lässt einen wildfremden Mann in ihr Haus, nur weil der sich als Kommissar ausgibt, schoss es Gerber durch den Kopf.
    â€žMachen Sie sich bitte keine Sorgen, Frau von Waldhausen. Hier ist mein Ausweis. Hier die Dienstmarke. Ich bin wirklich von der Polizei.“ Er kramte beides aus seiner Manteltasche hervor und hielt es ihr hin. Für einen Moment war er der Meinung, so etwas wie Erleichterung in ihren Augen aufflackern zu sehen. Doch

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