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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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hinauf, der mit einem Halter weit oben an der Wand befestigt war.
    Es war Freitagabend. Die erste Begegnung dieses Spieltages. Die Bayern gegen Dortmund. Hier drückte man natürlich den Dortmundern die Daumen. Ehrensache. Wenn die Bayern spielten, war man immer auf der Seite des Gegners. Ansonsten verteilten sich die Sympathien beinahe gleichmäßig auf Werder Bremen, den Hamburger SV, den VfL Wolfsburg und natürlich Hannover 96. Die Nordclubs waren die ganz klaren Favoriten bei den Vereinsmitgliedern des SV Worsten.
    Einer von
ihnen
spielte nun beim VfL Wolfsburg, beim U17-Junioren-Bundesligateam der „Wölfe“.
    Der Gedanke an Marius ließ Haros Nerven an den Schläfen noch heftiger zucken.
    â€žAch hör doch auf“, regte sich Manfred Bölkers plötzlich lauthals auf. „Der Schiri pennt doch. Verdammte Sauerei.“
    Ein paar der anderen Männer stimmten ihm ebenso laut und empört zu. Der Geräuschpegel im engen Vereinshaus wurde für Haro immer unerträglicher. Er machte einen Schritt zurück und wollte gerade das Vereinshaus wieder verlassen, als sein Handy in der Jackentasche zu klingeln begann. Haro ärgerte sich noch darüber, dass er den schrillen Ton, den Nele so lustig fand, nicht schon längst auf einen anderen, weniger auffälligen umgestellt hatte, als die ersten seiner Vereinskameraden sich auch schon zu ihm umdrehten.
    â€žHaro, grüß dich“, rief ihm Kalle Magwarth freundlich entgegen. „Dann sind wir ja jetzt vollzählig“, stellte der Erste Vorsitzende des SV Worsten, Carsten Runge, sachlich fest, „und können mit der Sitzung beginnen.“
    Ein paar andere hoben die Hand zum Gruß oder nickten Haro zu.
    Der stand für einen Moment völlig unbeweglich im Raum. Mist, dachte er. Blödes Handy. Abhauen war nun völlig unmöglich. Es sei denn, er würde sich wegen schlimmer Kopfschmerzen entschuldigen. Aber das war eigentlich noch unmöglicher in dieser Runde. Für einen Bänderriss oder einen ordentlichen Knochenbruch hätte man hier Verständnis, aber ein Mann, der unter Migräne litt – völlig undenkbar.
    â€žHaro, dein Handy klingelt“, rief Franjo Krüss quer durch den Raum.
    Der Schmerz steuerte Haros Worte. „Das macht es für gewöhnlich, wenn jemand anruft“, schnauzte er zurück.
    Franjo Krüss zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. „Wer hat dir denn in die Suppe gepinkelt?“
    Haro winkte entnervt ab, kramte sein Handy aus der Jackentasche und drückte den Anrufer weg, bevor er überhaupt aufs Display geschaut hatte. Im Moment interessierte es ihn nicht, wer da versuchte ihn zu erreichen. Im Moment kreisten seine Gedanken nur um eine Sache: Wie überstehe ich mit diesen fiesen Kopfschmerzen den Abend?
    â€žHaro.“ Carsten Runge war neben ihn getreten und hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. „Geht es dir nicht gut? Du bist kalkweiß.“
    Er schüttelte den Kopf. Was die Kopfschmerzen noch verstärkte und ihn leise aufstöhnen ließ.
    Carsten Runge schaute ihn besorgt von der Seite an. „Bist du dir sicher? Du siehst nämlich echt beschissen aus.“
    â€žDanke“, knurrte Haro mit zusammengebissenen Zähnen.
    â€žOder hast du von der Sache mit der Amelie gehört? Du weißt doch, der ehemaligen Freundin vom Marius?“, fuhr Carsten Runge unbeirrt fort.
    Natürlich wusste Haro, von welcher Amelie die Sprache war. Was für eine blöde und völlig überflüssige Frage. Wie konnte er Amelie und das, was mit ihr geschehen war, jemals vergessen?!
    Haro spürte, wie sein Herz zu rasen anfing und gleichzeitig seine Knie weich wurden.
    â€žWarum, gibt es Neuigkeiten?“, krächzte er atemlos.
    â€žSie haben den Mörder. Hast du wirklich noch nichts davon gehört? Die haben das Schwein endlich gefasst.“

Kapitel 12.
    Ich hatte mir ein Ticket gekauft, war in den nächsten Zug gestiegen und nach Hause gefahren. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, hatte ich mir überlegt, mal wieder zu Hause aufzukreuzen. Von Lisa hatte ich schon ewig nichts mehr gehört. Außer in Neles Brief. Und das klang alles andere als beruhigend. Auf meinen Alten hingegen hatte ich absolut keinen Bock. Genauso wenig wie auf die anderen Typen aus meiner alten Siedlung.
    Von wegen
alten Siedlung
, wenn ich nicht verdammt aufpasste, dann würde ich ruck, zuck genau dort

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