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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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U17 zur Probe trainieren durfte, unter den Argusaugen des Chefcoach des VfL und den U17-Trainern.
    Meine Beine fühlten sich steif an. Die Schultern zentnerschwer, mein Kopf war mit einem Brett vor der Stirn versehen.
    Ich war mir sicher, mich bis auf die Knochen zu blamieren. Meine Versagensängste waren geradezu übermächtig, die nächste Chance war praktisch schon vertan, ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt. Doch nachdem einer der Trainer in knappen Worten uns ein paar Aufwärmübungen zugebellt hatte, fühlte ich mich schon lockerer und spürte, wie die Anspannung Stück für Stück aus meinem Körper wich.
    Es waren klare Regeln und Bewegungsabläufe, die ich beherrschte und die mein Körper auf wunderbare Weise abgespeichert hatte.
    Die Jungs des U17-Teams waren ziemlich fit und in einer unglaublich guten Verfassung. Jeder von ihnen war garantiert besser als ich. Alles geschah hier wie im Wettkampf, jeder wollte zeigen, was er drauf hatte und dass er bereit war, immer alles zu geben, und das war genau das Richtige für mich.
    Während der Ehrgeiz mich immer mehr packte, kämpfte ich gegen meine düsteren Gedanken. Mit jeder Bewegung schoss ich sie weit von mir, wie einen Ball von der Strafraumgrenze aus ins obere rechte Eck des Tores.
    Laufen, dribbeln, kämpfen, mit dem Ball tanzen – eine Einheit werden. Einatmen, ausatmen, den Überblick behalten, blitzschnell umschalten und reagieren, bewegen, nach vorne drängen, Druck machen, immer mehr Druck.
    Ich spielte jetzt dafür, ein Stück wieder der alte Marius zu werden. Ich wollte mein Ziel zurück, meine Chance, meine Zukunft, dafür rannte ich über das Feld, stürmte unentwegt auf das Tor zu, um jeden Preis und mit aller Macht.
    Gleichzeitig kämpfte ich gegen meine Gedanken an Amelie. Gegen die Erinnerung, den Schmerz, die Hoffnungslosigkeit – die Endgültigkeit. Und gegen die Angst. Die übermächtige Angst zu versagen.
    Als ich mich schließlich mit letzter Kraft in die Umkleidekabine schleppte, hatte ich mich so verausgabt, dass es sich richtig gut anfühlte. Und ich war mir sicher: Das war es! Ganz genau das wollte ich machen. Fußball, nichts als Fußball spielen.
    Später stand ich mit den anderen unter der Dusche und versuchte mich innerlich auf das bevorstehende Gespräch mit den Trainern vorzubereiten.
    â€žVon welchem Verein kommst du?“, fragte mich ein dunkelhaariger Junge.
    Ich zögerte. Eigentlich hatte ich keine Lust, mich mit irgendjemand zu unterhalten, doch dann murmelte ich: „SV Worsten.“
    â€žKenn ich nicht.“
    â€žProvinzkaff. Wir spielen aber in der Regionalliga. Für mich war es bislang okay“, meinte ich erklären zu müssen.
    â€žAber jetzt nicht mehr, oder was?“, bohrte der Dunkelhaarige nach.
    Ich stellte den Duschstrahl ab, strich mir mit dem Handrücken das Wasser vom Körper und griff nach meinem Badetuch, bevor ich erwiderte: „Genauso sieht es aus. Zufrieden?!“
    Ohne seine Antwort abzuwarten, verließ ich den Duschbe-reich.
    Danach lief er mir noch einmal über den Weg, gerade, als ich vor dem Besprechungszimmer herumstand und darauf wartete, dass man mich hereinrief, um mir die Entscheidung mitzuteilen.
    â€žIch wünsch dir trotzdem viel Glück. Du hast es ziemlich drauf“, sagte er im Vorbeigehen. Komischerweise hatte ich das Gefühl, dass er das auch ganz genauso meinte, wie er es sagte.
    Eigentlich hätte ich mich schämen sollen, weil ich ihn in der Dusche so blöd abgefertigt hatte. Aber zu solchen Gefühlen war ich einfach nicht in der Lage – noch nicht.
    â€žNetter Junge“, fand Haro, der gemeinsam mit mir in der Eingangshalle wartete.
    Ich nickte.
    Dann wurden wir endlich reingerufen.
    Und als ich eine knappe Stunde später wieder neben Haro im Auto saß, da war ich einfach nur erleichtert. Freuen konnte ich mich nicht, keine Spur. Das erledigte Haro für mich. Er hüpfte hinterm Lenkrad herum wie ein Flummi auf Droge.
    Und genau deshalb war ich jetzt nicht in der Lage, ihm gegenüberzutreten und zu erzählen, was geschehen war. Ich hätte die Enttäuschung in seinen Augen nicht ertragen können.
    Natürlich hatte er auch die Sache mit meinem Alten geregelt. Wie er das allerdings hinbekommen hatte, keine Ahnung. Er war mit ihm für eine knappe halbe Stunde im Wohnzimmer verschwunden, und als er wieder

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