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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Meinung dazu und hatte null Bock, schon wieder mit ihr darüber zu diskutieren.
    â€žIch zähle dir gerne noch mal sämtliche Gründe auf, die dagegen sprechen“, verkündete Maike auch prompt.
    Lisa schüttelte den Kopf. „Nein danke.“
    Sie drehte Maike demonstrativ den Rücken zu. Doch Maike war mal wieder nicht zu bremsen.
    â€žDu brauchst deine Ohren gar nicht auf Durchzug zu stellen“, sagte sie, tänzelte um Lisa herum und baute sich dann direkt vor ihr auf. „Der Typ ist doch nicht ganz koscher. Lisa, der ist doch uralt. Mindestens dreißig. Mit so einem kannst du dich doch nicht abgeben. Das ist sogar strafbar, was der da macht. Du bist minderjährig und er ein uralter Sack.“
    Lisa beschloss, einfach so zu tun, als ob Maike ihr gerade einen Vortrag übers Wetter gehalten hätte. Sie zog das Tuch von Mund und Nase, kramte aus ihrer Jackentasche zwei Zigaretten hervor und wedelte damit verführerisch vor Maikes Nase herum.
    â€žLass uns lieber eine rauchen“, schlug sie vor. „Die habe ich vorhin von Claas geschnorrt“, erklärte sie und grinste Maike dabei breit an.
    Maike schüttelte den Kopf. „Du bist echt unmöglich“, regte sie sich auf. Dennoch nahm sie ihr eine ab.
    â€žIch habe aber kein Feuer. Du?“, fragte Lisa.
    Maike schüttelte den Kopf.
    Lisa witterte ihre Chance, Maike endlich loszuwerden. „Lauf doch schnell ins Einkaufszentrum und besorg welches. Ich habe schließlich schon die Kippen organisiert.“
    Maike verzog grimmig den Mund. „Dann können wir doch beide gehen.“
    â€žDrinnen ist Rauchverbot. Schon vergessen?!“
    Erneut schüttelte Maike den Kopf. „Nö, habe ich nicht“, erwiderte sie patzig. „Aber du hast anscheinend vergessen, wer es gut mit dir meint und wer nicht. Oder denkst du, ich durchschaue dich nicht? Du willst mich nur loswerden.“
    Lisa stöhnte leise auf. Nicht schon wieder, dachte sie und bereitete sich innerlich auf die nächste Standpauke vor. Doch in diesem Moment hörte sie das röhrende Geräusch eines Sportwagens und war heilfroh, als wenige Sekunden später das Auto am Straßenrand neben ihr zum Stehen kam.
    Sie drückte Maike ein Küsschen auf die Wange und wollte zu dem Wagen gehen. Aber Maike hielt sie am Unterarm fest.
    â€žLisa, kommst du am Montag mal wieder in die Schule?“
    Lisa zuckte die Achseln und versuchte sich aus Maikes Griff zu befreien. „Weiß ich noch nicht.“
    â€žLange kann ich dich nicht mehr decken. Die Siebert ist echt schon misstrauisch geworden.“
    â€žDu machst das schon. Sag ihr einfach, ich hätte mir jetzt auch noch den Fuß verstaucht. Das braucht seine Zeit“, schlug sie mit gleichgültiger Stimme vor.
    Doch so schnell wollte Maike nicht aufgeben. „Lisa, bitte, steig nicht zu dem da ein“, redete sie beschwörend auf sie ein und umklammerte mit aller Kraft Lisas Unterarm. „Wenn Marius das wüsste, dann …“
    Mit einem wütenden Ruck schüttelte Lisa Maikes Hand ab. Ihre Augen funkelten ärgerlich. „Was dann, hä? Den interessiert es doch einen Scheißdreck, was ich mache. Der hat doch jetzt sein Ziel erreicht. Der führt sein eigenes Leben und darin komme ich nicht mehr vor“, keifte Lisa. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, rannte zum Auto, riss die Tür auf und verschwand im Wageninneren.
    Maike schaute ihr kopfschüttelnd hinterher.

    Den ganzen Tag über hatte Haro die Vorboten schon wahrgenommen. In letzter Zeit passierte ihm das öfters. Vor seinen Augen begann es zu flimmern, als ob er lauter kleine Blitze sehen würde, und dann kamen die Kopfschmerzen. Unerträglich dröhnende Kopfschmerzen, die dann üblicherweise mehrere Stunden anhielten und durch nichts anderes in den Griff zu bekommen waren als durch starke Kopfschmerztabletten und absolute Ruhe.
    Als er nun die Tür zum Vereinshaus öffnete und ihm die stickige Luft entgegenschlug, hätte er sie am liebsten gleich wieder zugezogen und auf dem Absatz kehrtgemacht. Die Luft war zum Zerschneiden dick.
    An seinen Schläfen begannen die Nerven zu zucken. Der Schmerz breitete sich aus – unaufhaltsam.
    Das packe ich nicht, dachte er und spürte leise die Panik in sich aufsteigen. Noch hatte ihn niemand der Anwesenden bemerkt. Die meisten waren in Gespräche vertieft. Ein paar andere schauten zum Fernsehapparat

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