Die Hoffnung ist gruen
Meinung dazu und hatte null Bock, schon wieder mit ihr darüber zu diskutieren.
âIch zähle dir gerne noch mal sämtliche Gründe auf, die dagegen sprechenâ, verkündete Maike auch prompt.
Lisa schüttelte den Kopf. âNein danke.â
Sie drehte Maike demonstrativ den Rücken zu. Doch Maike war mal wieder nicht zu bremsen.
âDu brauchst deine Ohren gar nicht auf Durchzug zu stellenâ, sagte sie, tänzelte um Lisa herum und baute sich dann direkt vor ihr auf. âDer Typ ist doch nicht ganz koscher. Lisa, der ist doch uralt. Mindestens dreiÃig. Mit so einem kannst du dich doch nicht abgeben. Das ist sogar strafbar, was der da macht. Du bist minderjährig und er ein uralter Sack.â
Lisa beschloss, einfach so zu tun, als ob Maike ihr gerade einen Vortrag übers Wetter gehalten hätte. Sie zog das Tuch von Mund und Nase, kramte aus ihrer Jackentasche zwei Zigaretten hervor und wedelte damit verführerisch vor Maikes Nase herum.
âLass uns lieber eine rauchenâ, schlug sie vor. âDie habe ich vorhin von Claas geschnorrtâ, erklärte sie und grinste Maike dabei breit an.
Maike schüttelte den Kopf. âDu bist echt unmöglichâ, regte sie sich auf. Dennoch nahm sie ihr eine ab.
âIch habe aber kein Feuer. Du?â, fragte Lisa.
Maike schüttelte den Kopf.
Lisa witterte ihre Chance, Maike endlich loszuwerden. âLauf doch schnell ins Einkaufszentrum und besorg welches. Ich habe schlieÃlich schon die Kippen organisiert.â
Maike verzog grimmig den Mund. âDann können wir doch beide gehen.â
âDrinnen ist Rauchverbot. Schon vergessen?!â
Erneut schüttelte Maike den Kopf. âNö, habe ich nichtâ, erwiderte sie patzig. âAber du hast anscheinend vergessen, wer es gut mit dir meint und wer nicht. Oder denkst du, ich durchschaue dich nicht? Du willst mich nur loswerden.â
Lisa stöhnte leise auf. Nicht schon wieder, dachte sie und bereitete sich innerlich auf die nächste Standpauke vor. Doch in diesem Moment hörte sie das röhrende Geräusch eines Sportwagens und war heilfroh, als wenige Sekunden später das Auto am StraÃenrand neben ihr zum Stehen kam.
Sie drückte Maike ein Küsschen auf die Wange und wollte zu dem Wagen gehen. Aber Maike hielt sie am Unterarm fest.
âLisa, kommst du am Montag mal wieder in die Schule?â
Lisa zuckte die Achseln und versuchte sich aus Maikes Griff zu befreien. âWeià ich noch nicht.â
âLange kann ich dich nicht mehr decken. Die Siebert ist echt schon misstrauisch geworden.â
âDu machst das schon. Sag ihr einfach, ich hätte mir jetzt auch noch den Fuà verstaucht. Das braucht seine Zeitâ, schlug sie mit gleichgültiger Stimme vor.
Doch so schnell wollte Maike nicht aufgeben. âLisa, bitte, steig nicht zu dem da einâ, redete sie beschwörend auf sie ein und umklammerte mit aller Kraft Lisas Unterarm. âWenn Marius das wüsste, dann â¦â
Mit einem wütenden Ruck schüttelte Lisa Maikes Hand ab. Ihre Augen funkelten ärgerlich. âWas dann, hä? Den interessiert es doch einen ScheiÃdreck, was ich mache. Der hat doch jetzt sein Ziel erreicht. Der führt sein eigenes Leben und darin komme ich nicht mehr vorâ, keifte Lisa. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, rannte zum Auto, riss die Tür auf und verschwand im Wageninneren.
Maike schaute ihr kopfschüttelnd hinterher.
Den ganzen Tag über hatte Haro die Vorboten schon wahrgenommen. In letzter Zeit passierte ihm das öfters. Vor seinen Augen begann es zu flimmern, als ob er lauter kleine Blitze sehen würde, und dann kamen die Kopfschmerzen. Unerträglich dröhnende Kopfschmerzen, die dann üblicherweise mehrere Stunden anhielten und durch nichts anderes in den Griff zu bekommen waren als durch starke Kopfschmerztabletten und absolute Ruhe.
Als er nun die Tür zum Vereinshaus öffnete und ihm die stickige Luft entgegenschlug, hätte er sie am liebsten gleich wieder zugezogen und auf dem Absatz kehrtgemacht. Die Luft war zum Zerschneiden dick.
An seinen Schläfen begannen die Nerven zu zucken. Der Schmerz breitete sich aus â unaufhaltsam.
Das packe ich nicht, dachte er und spürte leise die Panik in sich aufsteigen. Noch hatte ihn niemand der Anwesenden bemerkt. Die meisten waren in Gespräche vertieft. Ein paar andere schauten zum Fernsehapparat
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