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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Abartiges für mich vorgesehen haben?
    â€žNele“, flüsterte ich. „Warum ist Haro in Wolfsburg? Was hat er hier gemacht? Wo wollte er …“ Ich konnte nicht weiterreden. Die Worte taten weh, weil ich die Antwort bereits kannte.
    â€žEr wollte wohl zu dir. Ich habe mit seinem Arbeitskollegen telefoniert“, erklärte Nele. „Nachdem jemand aus dem Krankenhaus bei mir angerufen hatte, wollte ich es zunächst nicht glauben. Keine Ahnung warum, aber ich musste erst im Büro anrufen und mich erkundigen, ob Haro tatsächlich nicht dort war. Erst dann konnte ich realisieren, dass er tatsächlich verunglückt war.“
    Ich konnte ein leises, angstvolles Stöhnen nicht unterdrücken. „Und dabei hast du dann erfahren, dass Haro zu mir wollte, ja?“
    Nele nickte. „Ich habe es vermutet. Aber das ist doch völlig egal, Marius. Er hätte auch auf jeder anderen Autofahrt verunglücken können. Es spielt doch keine Rolle, wohin er wollte“, redete Nele beschwörend auf mich ein, als würde sie ahnen, was gerade in meinem Kopf vorging.
    â€žEs ist nicht egal, Nele“, herrschte ich sie an. Viel heftiger als beabsichtigt. Aber ich konnte nicht anders.
    Nele sah mir fest in die Augen. „Warum ist es dir so wichtig, Marius? Damit du
dir
mal wieder die Schuld dafür geben kannst? Damit du noch mehr Wut auf dich selbst empfinden kannst, weil du angeblich für etwas Schreckliches verantwortlich bist?“
    Ich senkte den Blick, weil sie mich durchschaut hatte. Mir kam es fast so vor, als ob sie durch meine Augen hindurch direkt in mein Gehirn blicken und darin lesen konnte wie in einem aufgeschlagenen Buch.
    â€žWeißt du, Marius, Haro hat dein Fußballtalent erkannt und immer gemeint, das wäre dein Weg. Aber genauso gut hättest du ein begabter Maler oder ein Junge sein können, der davon träumt, Zahnarzt oder Straßenbahnführer zu werden. Wichtig ist einzig, dass man Ziele im Leben hat. Und dass man an sich glaubt und dafür kämpft. Ganz egal, ob man von der Fußballkarriere träumt oder eben Tischler werden möchte. Aber du hast nun mal dieses unglaubliche Ballgefühl, sagt Haro. Diesen Rhythmus und die Leichtigkeit, als wenn er den jungen Maradona vor sich hätte. Viele haben das erkannt, auch die Wolfsburger. Und alle sind bereit, dir dabei zu helfen, aus diesem Talent auch etwas zu machen.“
    Nele redete sich immer mehr in Rage. Unterbrach sich nur kurz, um nach Luft zu schnappen. „Aber du, du stehst dir immer selbst im Weg. Ja, Marius, du kommst aus einer sozial schwachen Gegend, in der sich viele üble Typen herumtreiben. Aber doch nicht alle. Und außerdem kümmern Haro und ich uns doch seit vielen Jahren um dich und Lisa.“ Wieder schnappte sie nach Luft. Ich wollte ihre kurze Atempause dazu nutzen, um etwas zu erwidern. Doch kaum hatte ich den Mund aufgemacht, da hob sie die Hand und brachte mich augenblicklich wieder zum Schweigen. „Nein, Marius, ich bin noch nicht fertig. Hör mir jetzt mal genau zu. Ich sag es nur einmal. Du bist nicht schuld an Amelies Tod. Du bist auch nicht dafür verantwortlich, dass Amelie von einem abartigen, perversen Schwein ermordet wurde. Ihr habt euch geliebt. Wenn du dich deswegen schuldig fühlen möchtest, bitteschön. Und was Haro betrifft, dafür kannst du auch nichts. Ja, er war auf dem Weg nach Wolfsburg. Wahrscheinlich deinetwegen. Aber dennoch kannst du nicht das Geringste dafür, dass er einen Autounfall hatte.“
    Nele legte mir die Hand unters Kinn und zwang mich, ihr direkt in die Augen zu blicken.
    â€žDeine Selbstzweifel, deine ständige Angst zu versagen und dass du dich für alle schrecklichen Dinge, die um dich herum geschehen, immer in der Verantwortung siehst, das geht so nicht weiter. Du musst endlich Hilfe annehmen!“
    Ich nickte schwach.
    â€žGut. Das ist gut“, sagte Nele und ließ mein Kinn los.
    â€žUnd nun?“, murmelte ich kleinlaut.
    Nele straffte die Schultern und fand wieder zu ihrer gewohnten starken Haltung zurück. „Jetzt fährst du am besten wieder ins Internat. Du kannst ja nicht ewig wegbleiben. Ich melde mich sofort bei dir, wenn Haro zu sich kommt.“
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. Mit einem drückenden Gefühl von Hilflosigkeit hob ich die Schultern und sagte: „Ich bin rausgeflogen. Habe meinem Zimmerkollegen das Nasenbein

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