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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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haben.
    â€žMir geht es ganz genauso, Marius. Ich habe keine Worte für dein Verhalten“, sagte er schnippisch.
    Marius schluckte schwer – und suchte weiter nach den richtigen Worten.
    â€žWarum bist du abgehauen? Warum machst du nur so einen Mist?“, fragte er, diesmal etwas sanfter.
    â€žMein … Haro Bartels ist schwer verunglückt. Er hatte einen Autounfall. Kurz vor Wolfsburg“, murmelte Marius.
    Frank Münkel entglitten die Gesichtszüge. „Oh Gott, das habe ich nicht gewusst“, entgegnete er betroffen.
    â€žDie OP ist gut verlaufen“, fügte Marius so eindringlich hinzu, als wenn er sich selbst davon überzeugen müsste.
    Frank Münkel schüttelte den Kopf. „Junge, Junge, was für ein Tag“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Marius.
    Dann stahl er sich wieder in seine alte Haltung zurück und sagte: „Okay, das erklärt, warum du mehrere Stunden verschwunden warst. Jetzt erklären, mir bitte, warum du Karim die Nase gebrochen hast.“
    Marius schüttelte den Kopf. „Ich kann es nur versuchen“, antwortete er ehrlich. „Ich weiß nicht, warum ich so ausgetickt bin. Schon immer war das so. Es ist so eine … eine dunkle Seite in mir. Ich habe Angst zu versagen und kann an nichts anderes mehr denken und dann … dann passiert es einfach. Die Nachricht, ich meine, als Sie mir vorhin gesagt haben, dass man Amelies Mörder aufgegriffen hat. – Schon wieder habe ich versagt. Amelie hat sich nicht auf mich verlassen können und deshalb ist sie diesem Schwein …“ Marius brach ab und schlug sich die Hände vors Gesicht. Nach einem kurzen Moment ließ er sie langsam wieder sinken. Seine Stimme zitterte, als er fortfuhr. „Karim hat mir keine Wahl gelassen. Ich musste doch zunächst selbst damit klar kommen. Aber er … er hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen und da habe ich zugeschlagen. Es tut mir leid. Es tut mir ehrlich leid. Aber ich werde versuchen, mich zu ändern. Ich werde an mir arbeiten. Das schwöre ich. Ich bitte Sie, geben Sie mir eine zweite Chance.“
    Frank Münkel atmete schnaufend aus. Er zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute einen Moment nachdenklich darauf herum.
    â€žDas kann ich nicht alleine entscheiden, Marius“, erklärte er schließlich. „Ich rede mit meinen Kollegen. Aber viel Hoffnung habe ich nicht. Das war einfach zu viel. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob ich mich überhaupt für dich einsetzen möchte.“
    Er erhob sich.
    Marius machte es ihm nach.
    Sie schauten sich an.
    â€žDu hörst von mir“, sagte Frank Münkel und nickte ihm zu.
    â€žWo soll ich warten?“
    â€žIn deinem Zimmer. Ich sag dir dann Bescheid, ob du deine Sachen packen musst oder nicht.“
    â€žUnd Karim?“, wollte Marius mit belegter Stimme erfahren.
    â€žDer ist wahrscheinlich nicht mehr da. Sein Vater wollte ihn abholen. Der Doc hat ihn ein paar Tage krankgeschrieben. Da kann er auch nach Berlin zurückfahren. Und falls er doch noch da sein sollte, dann kannst du gleich mal damit anfangen, dich zu ändern, indem du dich bei ihm entschuldigst.“
    Marius nickte und wollte gehen.
    â€žMarius“, rief Herr Münkel ihm hinterher. „Wenn du bei uns bleiben kannst, dann brauchst du Hilfe, professionelle Hilfe. Ist dir das klar?“
    â€žJa. Und ich werde die Hilfe annehmen“, versicherte Marius mit ernster Stimme.

    Als Haro die Augen aufmachte, schoss ihm ein fieser Lichtstrahl in die Pupillen, sodass er sie stöhnend wieder schloss. Sein Kopf schmerzte höllisch. In seiner Kehle brannte es wie Feuer und seine Zunge fühlte sich widerlich pelzig an.
    Was ist geschehen? Wo bin ich? Haros Hirn arbeitete angestrengt an einer Erklärung. Doch da war nur völlige Leere. Eine Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihm vor.
    â€žHaro, Schatz, wach doch auf ...“
    Die Stimme erinnerte ihn an Nele. Aber das konnte nicht sein. Er saß doch im Auto. Ja, genau, langsam fiel ihm wieder ein, wo er sich befand. Er saß im Auto und fuhr nach Wolfsburg. Zu Marius.
    Blinzelnd startete Haro einen neuen Versuch, die Augen zu öffnen.
    Nun nahm er auch das leise Piepsen wahr und dass sich um ihn herum einige medizinische Geräte befanden.
    â€žSchatz, wie fühlst du dich?“
    Nele. Das war ganz eindeutig Neles Stimme.
    Er wollte etwas sagen, aber brachte keinen Laut

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