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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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dass er die richtigen Leute beeindrucken konnte, wenn er mit uns befreundet war. Auf jeden Fall haben wir ihm gesagt, er soll sich verpissen. Da wussten wir ja noch nicht, wer er war. Geändert hätte das wahrscheinlich nichts, aber vielleicht hätten wir dann etwas länger an der Wortwahl gefeilt.«

    »Ein Gangster?«
    »Der Neffe von Hector Estobal, dem Kopf eines großen Drogenkartells zu beiden Seiten der Grenze in Südkalifornien.«
    »Scheiße.«
    »Genau. Alessandro war Hectors Liebling, weil er keinen eigenen Sohn hatte. Also bekam er immer, was er wollte. Riesenego, keinerlei Fähigkeit zur Selbstkritik, hat wohl einfach beschlossen, dass er Künstler ist, weil er sich gerne hübsche Bilder anguckt. Also auf nach New York, wo er bestimmt auch alles in den Arsch geschoben kriegt, wie bisher immer. Ich war wohl einer der Ersten, von denen er jemals das Wort ›nein‹ hören musste. Und garantiert der Erste, der ihm gesagt hat, er soll sich ins Knie ficken.«
    »Hat er Ihnen seine Leute vorbeigeschickt?«
    »Er war noch ein Kind, neunzehn, vielleicht zwanzig Jahre alt. Er war zwar reich, aber er hatte an der Ostküste keine Leute. Das Kartell schon, aber die standen einem jugendlichen Heißsporn nicht zur persönlichen Verfügung. Als er nicht bekam, was er wollte, rannte er zurück nach LA , wo ihn alle wieder als großen Mann behandeln würden. Als sehr großen, wie sich herausstellte. Ein paar Jahre später starb der alte Estobal, und dreimal dürfen Sie raten, wer Kopf der Familie wurde.«
    »Aber er war doch noch so jung.«
    »Er war der Auserwählte. Hector hatte ihn nie durchschaut; er war absolut blind für seine Schwachpunkte gewesen. Bei denen ist Familie alles, da gibt es kein Leistungsprinzip. Plötzlich ist er der große Boss, und die Typen an der Ostküste unterstehen ihm persönlich.«
    Der Wein wurde serviert. Zal überließ Angelique die Probe.
    »Was hat er seine Männer machen lassen?«
    »Was er uns hat machen lassen, ist viel wichtiger. Er kam nach New York und hat mich von zwei Typen zu sich bringen lassen. Ich hatte eine Lagerhalle und eine gefesselte Abreibung erwartet, aber stattdessen empfing er mich in einem vornehmen Restaurant. So konnte er mir seinen Status unter die Nase reiben, während ichihm in den Klamotten gegenübersitze, in denen ich geschlafen hatte. Es war das Restaurant gegenüber vom Gigliotti Museum – das ist eine große öffentliche Galerie. Er zeigt mir zwei Gemälde auf Postkarten: einen Poussin und einen Lorrain. Die waren beide an das Gigliotti ausgeliehen, der Poussin von einem Filmmogul, der Lorrain von einem Museum in Frankreich.«
    Zal trank einen Schluck, den er sichtlich wenig genoss, was aber nicht am Wein lag.
    »Dann zeigt er mir ein Foto von meinem Vater. Er sagt, sie bringen ihn um, wenn ich und meine FAC -Kumpel nicht die beiden Bilder für ihn klauen. Ich will ihm erklären, dass das unmöglich ist, aber er sagt, das ist mein Problem. Dann hab ich es mit dem Ansatz versucht, dass die Bilder zwar eine Menge wert sind, er sie aber niemals verkaufen kann.«
    »Weil jeder weiß, dass sie gestohlen sind.«
    »Genau. Dann meint die Ratte, dass er sie auch gar nicht verkaufen will. Es geht ihm ums Image seiner Organisation. Wenn man in die Hauptverwaltung einer großen Firma kommt, haben die auch große Kunst in der Lobby stehen. Bei ihm soll es genauso werden: Die Leute kommen herein und sehen, dass er Sachen hat, die man eigentlich nicht kriegen kann, Werke, die man sich normalerweise nur im Museum ansehen kann. Jeder weiß, dass sie geklaut sind, aber da hängen sie bei ihm an der Wand. So wollte er es mir wenigstens erklären.«
    »Sie sehen das anders?«
    »Ich glaube nicht, dass er wirklich erwartet hat, dass wir es schaffen, egal für wie schlau er uns hielt. Ich glaube, er wollte mir nur zeigen, dass er mich in der Hand hatte. Er wollte mich einfach ein bisschen an der Leine herumreißen und uns vier zu etwas zwingen, was uns in den Knast oder auf den Friedhof bringt. Eindeutig war nur, dass er es ernst meinte. Als ich wieder nach Hause kam, erfuhr ich, dass Karl im Krankenhaus lag. Drei von Alessandros Männern hatten ihn ungefähr zur gleichen Zeit abgeholt wie mich. Ich hab ein Abendessen bekommen, Karl das Lagerhallenprogramm. Sie haben ihn zusammengeschlagen. Hätte fast einAuge verloren. Die Ärzte haben es dann doch noch gerettet, aber es war ziemlich knapp. Die Dreckschweine.«
    Zal verzog das Gesicht und spülte den Kloß im Hals mit

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