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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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vergeben. Sie konnten es sich einfach nicht leisten, dass so ein gefährlicher Subversiver mit der Waffe der Wahrheit frei herumlief.
    Nach dem gadarenischen Massenselbstmord der britischen Wählerschaft ’97 fanden sich gleichgesinnte Veteranen in Widerstandsnestern zusammen. Er kehrte zu dem Beruf zurück, mit dem er sich seinen Namen gemacht hatte und schrieb auf das Angebot zweier Freunde Kolumnen für deren Zeitungen, wenn auch nur für die Regionalausgaben. (Heutzutage war ja alles regional, alles unterteilt, unterschieden und aufgegliedert, damit man ja nicht irgendeine einbeinige, walisischsprachige, pakistanische Lesbe erzürnte.) Also hatte er eine Weile zurückgeschlagen, all die Scheinheiligen bloßgestellt, all die Absurditäten verspottet und allgemein der stillen Mehrheit eine Fanfare gespielt und ihr versichert, dass sie mit ihrer Wut und Empörung nicht allein war. Doch der Widerstand wurde langsam niedergeschlagen, und in solchen Zeiten gibt es immer Verräter, Überläufer und Defätisten, die ihre Kameraden verkaufen, um sich selbst zu retten. Seine Kolumnewurde aus dem Sunday Tribune verbannt, als sein Chefredakteur nach dem Verkauf des Verlags schamlos seine Prinzipien verriet, um seinen Posten zu behalten. Der feige Verräter hätte nur noch ein rosafarbenes Kleidchen anziehen und sein Büro mit Judy-Garland-Postern dekorieren können, wenn er der schwulenfreundlichen Linie des neuen Besitzers noch gehorsamer hätte erscheinen wollen. Die Tribune -Zeitungen ›erfanden sich neu als Alternative der Mitte‹, was Marketing-Sprech dafür war, dass sie für den politisch korrekten Gaumen verwässert wurden und vom Dach die weiße Fahne schwenkten. Die weiße Fahne? Wahrscheinlich war sie eher rosa.
    Bei der Post wurde er nicht ganz so einfach rausgeworfen. Bei dieser Zeitung hatte er in den Sechzigern als Reporter angefangen und später Kolumnen und Leitartikel geschrieben. All das hatte ihm dort hohes Ansehen verschafft, bis sein alter Freund Michael Dunn in Ruhestand ging und als Schottland-Redakteur von einer jungen Frau ersetzt wurde, die Walters lange Verbindung mit der Zeitung kurzsichtigerweise eher als Last betrachtete denn als Trumpf.
    »So geht es mit der Rechten voran. Den Ton hat Iain Duncan Smith vorgegeben. Wir müssen zeigen, dass wir die Zukunft gestalten und uns nicht nur an die Vergangenheit klammern. Ab heute vermittelt diese Zeitung den Menschen, dass Konservative nicht altmodisch und immer nur anti sind. Deshalb ändern sich unsere zentralen Werte noch lange nicht, wir müssen sie nur als aktive Vorwärtsdenker vermitteln, und nicht als moralisierende Spielverderber.«
    Moralisierende Spielverderber. Das hatte eine Redakteurin der Daily Post (wenn auch nur in einer Regionalredaktion) wirklich gesagt.
    Sie besaß natürlich nicht die Unverfrorenheit, ihn einfach vor die Tür zu setzen (sie wusste nämlich, dass er immer noch einflussreiche Freunde hatte, die sich noch daran erinnerten, dass er schon Leitartikel geschrieben hatte, als sie noch die Bunty gelesen hatte). Stattdessen machte sie ihm das Leben schwer, weil siehoffte, dass er sich dann selbst verabschieden würde. Zuerst verlor er seine Kolumne, dann wurde er aus dem Leitartikelteam entfernt und schließlich auch aus dem Ressort Politik, aber er wurde nicht entlassen, und er dachte nicht im Traum daran, zu kündigen und dem Weibsstück zu geben, was sie wollte. Sie teilte ihn sogar für die Leserbriefseite ein, was ihm wohl den Rest geben sollte, aber da hatte sie seine Professionalität unterschätzt, wie auch seine Gewissheit, dass er nur warten musste, bis sie über kurz oder lang wieder abgesetzt würde. Sie würde nur eine von vielen mittelmäßigen Größenwahnsinnigen sein, die er schon hatte scheitern sehen. Schließlich musste sie ihre Taktik ändern und verpasste ihm einen Auftrag, den er ihrer Meinung nach wohl sicher in feuerbarem Maße vermurksen würde.
    »Sie haben sich Ihren Namen in der Branche gemacht, weil Sie ein Gespür für die Werte und Meinungen der stillen Mehrheit haben«, schmeichelte sie ihm allzu offensichtlich. »Heute mehr denn je müssen wir den Unterschied zwischen den Überzeugungen des Mannes auf der Straße und dem politisch korrekten Geschwafel zeigen, das ihm aufgezwungen wird.« Dieser Ansatz war genau nach seinem Geschmack, aber in Verbindung mit der Schmeichelei kam ihm das alles doch sehr wie eine Falle vor, schon bevor sie erklärte, was sie mit ihm vorhatte.
    »Ich habe eine

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