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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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und gewonnen. Ich habe nämlich den beiden hier prophezeit, wo Sie am Ende landen werden.«

    6

    Der Wagen, der Dillon vor seinem Haus in den Stable Mews absetzte, wartete, während er hineinging. Er zog eine graue Hose, einen marineblauen Rollkragenpullover aus Seide und ein Jackett aus Donegal-Tweed an. Dann sammelte er Briefta­ sche, Zigarettenetui und Feuerzeug ein und war nach wenigen Minuten wieder draußen im Wagen. Kurz darauf kam er am Cavendish Square an und betätigte die Klingel von Fergusons Wohnung. Hannah Bernstein öffnete ihm.
     »Führen Sie ihm jetzt auch noch den Haushalt?« erkundigte er sich. »Wo ist Kim?«
     »In Schottland«, erwiderte sie. »Sie werden schon noch erfahren, weshalb. Er wartet.«
     Sie ging voraus durch die Diele ins Wohnzimmer, wo Fergu­ son am Kamin saß und die Abendzeitung las. Er blickte hoch. »Da sind Sie ja, Dillon. Ich muß schon sagen, Sie sehen bemerkenswert fit aus.«
     »Also schon wieder so ein verdammtes Spiel«, sagte Dillon.
     »Ein praktischer Test, der mir, wie ich annahm, einige Zeit ersparen und beweisen würde, inwieweit die Berichte zutref­ fen, die ich über Sie erhielt.« Er sah zu Hannah. »Sie haben alles auf Video?«
     »Ja, Sir.«
     Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Dillon zu. »Sie haben dem guten alten Smith eine ordentliche Abreibung verpaßt, und was seinen Kollegen angeht, so kann er von Glück reden, daß in der Pistole nur Platzpatronen waren.« Er schüttel­ te den Kopf. »Mein Gott, Dillon, Sie sind wirklich gefährlich, wenn Sie mal richtig loslegen.«
     »Gott segne Euer Ehren für diese Streicheleinheit«, sagte Dillon. »Und besteht vielleicht die vage Chance, daß Sie mir verraten, was zum Teufel hier vorgeht?«
     »Natürlich«, erwiderte Ferguson. »Auf der Anrichte steht eine Flasche Bushmills. Holen Sie die Akte raus, Chief Inspector.«
     »Vielen Dank«, sagte Dillon mit einem ironischen Unterton in der Stimme und bediente sich.
     Ferguson staunte. »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es niemals geglaubt. Ein bemerkens­ werter Bursche, dieser Yuan Tao. Ich wünschte, er würde für mich arbeiten.«
     »Ich nehme an, Sie könnten versuchen, ihn zu kaufen«, sagte Dillon.
     »Eigentlich nicht«, sagte Ferguson. »Er besitzt drei Fabriken in Hongkong und eine der größten Schiffahrtslinien im Fernen Osten. Außerdem ist er an verschiedenen kleineren Unterneh­ men beteiligt – zum Beispiel an Restaurants und so weiter. Hat er Ihnen das nicht erzählt?«
     »Nein«, gestand Dillon und lächelte dann. »Er wollte es wohl nicht. Er gehört nicht zu dieser Sorte Mensch, Brigadier.«
     »Seine Nichte ist offenbar ein hübsches Ding.«
     »Das ist sie. Sie kehrt an diesem Wochenende ebenfalls nach Hongkong zurück. Ich wette, das wußten Sie nicht.«
     »Wie schade. Dann müssen wir uns was anderes ausdenken, womit Sie sich die Zeit vertreiben können.«
     »Ich bin sicher, daß Ihnen das kaum schwerfallen wird«, sagte Dillon.
     »Wie üblich haben Sie mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Natürlich wollte ich Sie so oder so wieder bei mir haben. Aber zufälligerweise hat sich gerade etwas ganz Spezielles ergeben, bei dem ich meine, daß dafür das soge­ nannte Dillon-Händchen erforderlich ist. Zum einen ist eine ziemlich attraktive junge Dame darin verwickelt, aber dazu kommen wir später. Chief Inspector, die Akte bitte.«
     »Hier ist sie, Sir«, antwortete sie und reichte ihm den Ordner.
     »Haben Sie schon mal von einem Mann namens Carl Morgan
    gehört?«
     »Milliardenschwerer Hotelbesitzer, unter anderem Finanzma­ gnat. Er taucht ständig auf den Klatschseiten der Illustrierten auf. Außerdem unterhält er enge Beziehungen zur Mafia. Sein Onkel ist ein gewisser Don Giovanni Luca. In Sizilien ist er Capo di tutti Capi, der Boß aller Bosse.«
     Ferguson war sichtlich beeindruckt. »Woher zum Teufel wissen Sie das alles?«
     »Ach, vor ungefähr tausend Jahren, als ich bei einer gewissen gesetzeswidrigen Organisation namens IRA arbeitete, war die sizilianische Mafia eine der Quellen, aus denen wir unsere Waffen bezogen.«
     »Na wunderbar«, sagte Hannah Bernstein trocken. »Es wäre vielleicht ganz nützlich, wenn Sie sich mal hinsetzten und alles, woran Sie sich erinnern können, zu Papier brächten. Damit auch wir erfahren, wie diese Verbindung funktioniert hat.«
     »Keine schlechte Idee«, pflichtete Dillon ihr bei.
     Sie reichte ihm einen

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