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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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lag, hier, in den alten Gängen unter Denathere. Er hatte verloren.
    Zumindest würde er angemessen mit der Situation umgehen.
    »Valescienn, sag unseren Männern, sie sollen sich zurückziehen. Sie sollen sich davonmachen, sofern sie können. Ich entlasse sie hiermit aus meinen Diensten. Sie dürfen nach Hause gehen oder sich woanders eine Anstellung suchen.«
    »Mylord?« Die Frage klang ungläubig, beinah flehentlich. »Ihr wollt nicht, dass wir uns woanders sammeln?«
    »Es gibt keinen Ort, an dem wir uns sammeln könnten, mein Freund, und auch keinen Grund. Selbst wenn uns das Glück hold ist und wir entkommen, werden wir nicht genügend Männer übrig haben, um eine neue Armee zu bilden. Außerdem bin ich müde, Valescienn. Ich bin müde.«
    »Aber …«
    »Tu es einfach! Und sag Davro, dass sein Volk ebenfalls nach Hause zurückkehren kann.«
    Valescienn nickte und nahm dann all seinen Mut zusammen für eine letzte Frage. »Mylord? Was wird aus Euch?«
    Sie wussten beide, dass die Armee, die momentan gegen die Stadt vorrückte, mit Freude jeden Mann, Oger oder Kobold unversehrt entkommen lassen würde, wenn sie dafür Corvis Rebaine in die Finger bekam.
    »Seilloahs Schutzzauber werden noch eine Weile halten. Das sollte mich vor den üblichen Suchzaubern abschirmen. Außerdem besitze ich noch meine eigene Macht, falls ihre Zauber versagen.«
    *H M . E S IST NICHT DIR EKT DEINE M ACHT , HAB ICH RECHT ?*
    Rebaine ignorierte die Stimme, und Valescienn registrierte den dritten Teilnehmer dieses Gespräches ohnehin nicht.
    »Ich sollte in der Lage sein, ihnen eine Weile aus dem Weg zu gehen.«
    »Was, wenn Vhoune Euch einen Jäger hinterherschickt?«
    »Jagdzauber wirken nur, wenn man das Ziel in den letzten Monaten aus der Nähe gesehen hat, Valescienn. Weder Vhoune noch irgendjemand sonst aus Lorums Gefolge hat mich gesehen.«
    »Das mag stimmen«, erwiderte der Leutnant leise, »aber hier gibt es etliche, die Euch gesehen haben.« Seine Augen waren so kalt wie das Blut eines Kobolds, als sein Blick durch den Raum wanderte. »Ein Wort von Euch, Mylord, und sie sind alle tot.«
    Nur der gruselige Helm dämpfte Rebaines schwachen Seufzer. »Nein, Valescienn, heute ist bereits genügend Blut vergossen worden.«
    »Wie wollt Ihr Euch dann schützen?«
    »Es ist besser, denke ich, einen Menschen aufs Spiel zu setzen, als sie alle abzuschlachten. Ich kenne Rheah Vhoune. Sie besitzt zwar Macht und Entschlossenheit, ist aber nicht annähernd so rücksichtslos, wie sie tut. Ich glaube kaum, dass sie einen Jäger auf mich ansetzt, wenn sie weiß, dass jemand bei mir ist, der mit mir zusammen die Konsequenzen tragen muss.«
    »Eine Geisel, Mylord?«
    »Ich sehe keine Alternative.« Er betrachtete die Gefangenen, als erwöge er seine Möglichkeiten; es war ein Schwindel, um Valescienn zu täuschen. Denn er hatte längst seine Wahl getroffen.
    *D U HAST KEINE A HNUNG , WAS DU DIR DAMIT F ÜR S CHWIERIGKEITEN AUFHALST !* , fuhr Khanda ihn an.
    »Tyannon!«, blaffte Rebaine und ignorierte seinen unsichtbaren Gefährten. »Komm her.«
    Die junge Frau trat vor. Ihr Gesicht war weißer als die Knochen auf Rebaines Rüstung. Er streckte die Hand aus und zog sie zu sich heran, so dicht, dass sie bei dem Geruch von Rauch und geöltem Stahl, der von ihm ausging, würgen musste.
    »Tyannon, hör mir zu.« Er sprach leise. »Ob du mir glaubst oder nicht, ich will dir nichts Böses. Dein Blut zu vergießen nützt mir nichts, nur lebendig bist du von Wert für mich. Sobald du deinen Zweck erfüllt hast, bist du frei. Das schwöre ich dir.«
    »Ihr … Ihr könntet mich einfach zwingen, Mylord.«
    »Gewiss. Aber ich kann es mir nicht leisten, dass du ausgerechnet jetzt gegen mich kämpfst. Wenn du nicht freiwillig mitkommen willst, muss ich jemand anders auswählen …« Der Helm neigte sich unmerklich in Richtung des jungen Jassion, der die Beine seiner Schwester umklammerte. »Jemand, der nicht gegen mich kämpfen kann.«
    Tyannon kniff die Augen zusammen und versuchte die Tränen zurückzuhalten. »Ich gehe mit Euch, Mylord.«
    »Gut.« Rebaine registrierte, wie dicht sie vor ihm stand, und trat unvermittelt zurück; jetzt war nicht der richtige Moment, um sich ablenken zu lassen. Er packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her, wobei er das schrille Gejammer ihres kleinen Bruders ignorierte.
    »Valescienn, leb wohl.«
    »Bis wir uns wiedersehen, Mylord.« Das Waffengeklirr und die Schlachtrufe auf den Straßen drangen durch die

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