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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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erklärte er. »Und ich weiß, dass du Khandas Namen von Ellowaine bekommen hast.«
    »Richtig. Noch ein bisschen mehr davon, wenn du so nett wärst.«
    Corvis ging an den Arbeitstisch zurück und gab mehr Blätter in den Mörser. »Es ist ganz offensichtlich ein Machtspiel«,
fuhr er dann fort. »Das ist es immer, wenn die Gilden daran beteiligt sind. Aber ich bin müde, mir tut alles weh, und im Augenblick macht mir Khanda ziemlich große Sorgen. « Er zermahlte die Blätter mit etwas mehr Kraft, als nötig war, und presste Beulen in die eiserne Schale, in der sie lagen. »Also erzähl es mir einfach.«
    »Nenavar!«, meinte Salia warnend.
    Erneut hörte er nicht auf sie. »Ich weiß nicht, wer zuerst auf die Idee gekommen ist, ob es General Rhykus war oder ein Gildenmeister aus Imphallion. Oder gar eine Gildenmistress. Jedenfalls sollte Cephira die östlichen Gebiete Imphallions erobern, ohne dass die Gilden sich einmischten. Die meisten östlichen Provinzen sind immer noch fest in der Hand des Adels, demnach würde deren Macht dadurch deutlich geschwächt. Natürlich würden die Gilden sofort darauf reagieren und ihre eigenen Armeen ins Feld führen, um die vermeintlichen Invasoren daran zu hindern, noch weiter vorzurücken, sie vielleicht sogar zurücktreiben – aber nicht ganz bis zur Grenze.«
    Er holte tief Luft, und Corvis wagte seinen Ohren kaum zu trauen.
    »Cephira würde die neuen Territorien annektieren, weil der Friedensvertrag letztendlich festschreiben würde, dass sie behalten könnten, was sie erobert hatten. Die Gilden wiederum wären die Helden, die den Rest Imphallions vor der Eroberung durch Cephira gerettet hätten. Aufgrund der neuen öffentlichen Unterstützung und der Schwäche der Adelshäuser würden sie den politischen Machtkampf zwischen den Gilden und der Aristokratie ein für alle Mal zu ihren Gunsten entscheiden und Imphallion in ein wahres Handelsreich umwandeln.«
    Corvis war davon überzeugt, dass sich seine Zähne gleich durch den Gaumen pressen würden, so fest biss er sie zusammen,
und Salia wich vor seiner Wut bis zur Treppe zurück. Erst jetzt bemerkte er, dass Irrial und Jassion ebenfalls auf den Stufen standen und die Enthüllungen des Hexers mit angehört hatten.
    »Lass mich versuchen«, knurrte Corvis finster, »mir den Rest selbst zusammenzureimen. Die Gilden mussten natürlich etliche Adelige eliminieren, die zwar nicht aus dem Osten kamen, aber zu einflussreich waren, um ignoriert zu werden. Und sie brauchten einen Vorwand, der erklärte, warum sie nicht früher auf die Invasion reagierten. Da kommt der falsche Corvis Rebaine ins Spiel, der mordend umherzieht und so beide Probleme auf höchst angenehme Weise löste.« Er trat einen Schritt auf die Treppe zu, und seine Fäuste zitterten. »Ich habe es dermaßen satt, benutzt zu werden! «
    »Aber es waren nicht nur Adelige«, erklärte Irrial vom Treppenabsatz aus. »Der falsche Rebaine hat auch Gildenangehörige niedergemetzelt.«
    »Oh, auch darauf habe ich eine Antwort«, erklärte Corvis. »Nur ein paar wenige Gildenmeister waren in den Plan eingeweiht, und einige von ihnen waren vielleicht der Meinung, dass dieser Hochverrat selbst für sie zu schäbig sei. Also mussten sie verschwinden, bevor sie etwas ausplaudern konnten. Was obendrein die Tatsache verschleierte, dass die meisten Adeligen vorsätzlich ausgesuchte Opfer waren.« Er machte eine kurze Pause. »Was jedoch alles nicht meine wichtigste Frage beantwortet: Warum Khanda?«
    Salia sagte nichts. Ihr Gesicht war wie erstarrt.
    »Weil nur er dich gut genug kennt, um die Morde überzeugend wirken zu lassen«, antwortete Nenavar an ihrer Stelle. »Weil er ausreichend Macht besaß, um die Opfer zu erreichen, ganz gleich welche Vorsichtsmaßnahmen sie trafen. Und weil es eine neutrale dritte Partei, und zwar mich
– weil ich für beide Seiten arbeitete – in die Position brachte, entweder die Gilden oder die Cephiraner dazu zu zwingen, die Bedingungen dieser Vereinbarung einzuhalten, sollte einer von beiden auf die Idee kommen, sie zu brechen. Obwohl Letzteres natürlich auch jeder Dämon hätte bewerkstelligen können.«
    »Was ist mit mir?« Jassions Stimme zitterte vor Wut, weshalb seine Worte fast nicht zu verstehen waren. »Wie passe ich da ins Bild?«
    Vielleicht spürte Salia die wachsende Wut des Mannes in ihrem Rücken und kam zu dem Schluss, dass Schweigen nicht unbedingt die gesündeste Taktik war. »Es musste so aussehen, als würden wir uns um

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