Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
üblich. »Aber Khanda hat im Laufe der Zeit eine Menge über menschliche Zauberei gelernt. Davor bist du nicht geschützt.«
    »Vielleicht nicht«, gab der Hexer widerwillig zu, »aber es gibt keine Magie, die er beherrschen könnte und die mächtig genug wäre, mich zu bezwingen, bevor ich ihn vernichten könnte.«
    Corvis tippte sich mit dem Finger an den Kopf. »Nicht einmal eine Zauberformel von Erzmagus Selakrian persönlich, Nenavar?«
    Selbst aus dieser Entfernung sah er, wie alles Blut aus dem Gesicht des Hexers wich und er das Geländer der Empore unwillkürlich fester umklammerte. »Du hast einen Zauberspruch behalten?«
    »Allerdings.«
    »Dann wäre es vermutlich die beste Lösung, dich zu töten, Rebaine.«
    »Du könntest es versuchen.« Der alte Kriegsfürst lächelte. »Natürlich hat Khanda mir bereits den größten Teil davon aus meinem Verstand gerissen. Bist du sicher, dass mein Tod ihn davon abhalten könnte, sich auch den Rest zu holen?«
    Nenavar verschwand von der Empore, ob er Teleportation anwendete oder ob er einfach nur in den Schatten trat, vermochte Corvis nicht zu sagen. Einige Momente später kam er jedenfalls durch eine der vielen Türen des Raumes herein.
    »Vor uns liegt eine Menge Arbeit«, sagte er schlicht. »Und dabei brauche ich deine Hilfe. Dann geht es erheblich schneller, als wenn ich es alleine mache.«
    »Das ist alles?«, erkundigte sich Jassion ungläubig. »Keine Flüche, keine Drohungen, was passieren würde, wenn wir versuchen, Euch etwas anzutun, keine Rückversicherung? Einfach nur: ›Vor uns liegt eine Menge Arbeit?‹«

    Nenavar sah ihn mit einem etwas unsicheren und widerlichen Grinsen an. »Wäre es Euch lieber, wenn ein Dämon unkontrolliert durch unsere Welt streifte, Mylord?«
    »Nicht besonders.«
    »Merkwürdigerweise denke ich genauso. Und jetzt schweigt und helft uns oder geht aus dem Weg.«
    Mehr als eine halbe Stunde lang mischten Corvis und Nenavar Pulver und Kräuter und zeichneten komplizierte Symbole auf den Steinboden des geräumigen Kellers, in den der Hexer sie geführt hatte. Irrial, Salia und Jassion marschierten ohne Unterlass die Treppe hoch und wieder runter und holten auf Nenavars Geheiß irgendwelche Dinge, wobei sie bei einigen merklich schneller gingen als bei anderen.
    »Ich glaube«, sagte der alte Hexer zu Corvis, nachdem die Gildenmistress erneut wütend davongestürmt war, »Mavere ist immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass du die Wahrheit sagst.«
    »Warum glaubst du mir?« Corvis konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    »Weil du nicht mich nicht angegriffen hast. Und weil du mir vermutlich nicht verraten hättest, dass du im Besitz einer Beschwörung von Selakrian bist, nur um zu bluffen. Und weil die Möglichkeit, die du erwähnt hast, so schrecklich ist, dass ich es mir nicht leisten kann, auch nur das geringste Risiko einzugehen.«
    »Vielleicht hättest du darüber nachdenken sollen, bevor du Khanda beschworen hast!«
    Nenavar lächelte, zuckte dann jedoch zusammen, als er sich hinkniete, um das Siegel auf dem Boden zu erweitern. Seine alten Gelenke knackten laut in der Stille. »Davon lebe ich, Rebaine. Ich bin ein Beschwörer. Und bislang habe ich nie irgendwelche Schwierigkeiten gehabt.«

    »Du hast schon zuvor Dämonen beschworen, hab ich recht?«
    »Ab und zu. Du bist meiner Arbeit übrigens bereits persönlich begegnet.«
    Corvis erstarrte einen Moment, dann fuhr er fort, getrocknete Blätter in einem kleinen eisernen Mörser zu zerstampfen. »Tatsächlich?«
    »Allerdings.« Der Hexer verzichtete darauf, das näher auszuführen.
    »Warum machst du überhaupt bei dieser Sache mit, Nenavar? Worum geht es hier?«
    »Um Geld. Um viel Geld und um das Versprechen, in der neuen Ordnung ständig beschäftigt zu werden.«
    »Neue Ordnung? Das klingt nicht besonders gut. Erzähl mir mehr davon.«
    »Nenavar!« Das war Mavere, die gerade mit einem Armvoll Vorräten wieder in den Keller kam. »Bewahrt Stillschweigen! «
    Aber der alte Hexer ignorierte ihren Befehl, vielleicht weil ihn die Enthüllungen seines Gastes erschüttert hatten und er zögerte, diejenigen zu verärgern, die zwischen ihm und seinem abtrünnigen Handlanger standen. »Was glaubst du, Rebaine? Ich bin mir sicher, dass du das meiste ohnehin schon erraten hast.«
    Corvis nickte und reichte ihm das Pulver. Er sah zu, wie Nenavar es in den Ecken des Raumes verteilte. »Ich weiß, dass es mit Cephira und einigen Gilden von Imphallion zu tun hat«,

Weitere Kostenlose Bücher