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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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streckte er einen Arm aus, um den Hexer aufzuhalten.
    »Was habe ich gerade …?«
    »Kaleb«, sagte Jassion. »Was jetzt? Seilloah war Rebaines engste Verbündete, jedenfalls soweit ich weiß. Wenn sie keine Ahnung hat, wo er ist …«
    Der Hexer nickte. »Es gibt da einen Zauber«, sagte er leise, »mit dem ich Leute aufspüren kann. Er ist …«
    »Was?« Obwohl Jassion wusste, wozu Kaleb imstande
war, musste er all seine Selbstbeherrschung aufbieten, um sich nicht auf den Hexer zu stürzen und ihn zu verprügeln. »Warum bei allen Göttern habt Ihr dann nicht längst …?«
    »Halt endlich den Mund, du hechelnde Plage, und lass mich ausreden! Erstens braucht man das Blut eines nahen Verwandten, damit der Zauber funktioniert, und zweitens ist er leicht zu blockieren, jedenfalls über eine größere Entfernung hinweg. Ich kann dir garantieren, dass Rebaine eine ganze Batterie an Zaubern gewirkt hat, damit man ihn nicht so leicht aufspüren kann.«
    »Oh.« Jassion kaute nachdenklich auf der Innenseite seiner Wange herum. »Warum habt Ihr das Thema dann überhaupt angesprochen?«
    »Weil es vielleicht noch jemand anders gibt, der wissen könnte, wo Rebaine sich versteckt. Ich habe zwar keinen blassen Schimmer, wo ich sie finden kann, aber ich habe Zugang zu einem ihrer Blutsverwandten.«
    »Was wollt Ihr damit sagen? Wen? Kaleb, nein!« Jassion fühlte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich, als er begriff. »Bei allen Göttern, nein, ich werde sie nicht in diese Sache mit hineinziehen!«
    »Sie steckt bereits mittendrin, Jassion. Und zwar seit dreiundzwanzig Jahren.«
    »Nein! Wenn Ihr Euch auch nur in ihre Nähe wagt …«
    »Willst du Rebaine, oder willst du ihn nicht?«
    Jassion fluchte unflätig und durchtrennte die Zweige etlicher Bäume neben ihm mit dem Kholben Shiar. »Wir können mit ihr reden«, sagte er schließlich. Seine Stimme klang leise, fast kindlich. »Aber wirklich nur reden. Wenn Ihr ihr Schmerz zufügt, wenn Ihr sie bedroht oder wenn Ihr sie auch nur schief anseht, dann bringe ich Euch um. Das schwöre ich bei allen Göttern. Es ist mir egal, wie sehr ich Euch brauche oder wie viel Macht Ihr habt.«

    Kaleb sah ihn einfach nur an. »Bist du jetzt fertig?«
    »Wenn Ihr mich verstanden habt, dann ja.«
    »Gut. Wir reden nur. Aber zunächst einmal müssen wir diesen finsteren Wald verlassen. Du wirst dich nach dem Zauberspruch ein bisschen schlechter fühlen, und ich möchte nicht riskieren, von irgendetwas angegriffen zu werden, solange du nicht kämpfen kannst.«
    »Ihr seid also zu dem Schluss gekommen, dass ich doch zu etwas nütze bin, stimmt’s?«
    »Selbstverständlich. Du bist eine ausgezeichnete Ablenkung. «
    Bevor sie ihren Weg fortsetzten, warf Jassion noch einen letzten Blick auf die Hütte, die sie hinter sich ließen. Einen Moment lang bemerkte er auf der anderen Seite der Lichtung ein Augenpaar … Das eines großen Eichhörnchens oder eines Hasens, jedenfalls war es das erste Lebewesen, das er an diesem verfluchten Ort sah. Das Tier starrte ihn von seinem Platz zwischen den Bäumen aus an, ohne zu blinzeln. Aber noch während er darüber nachdachte, ob er Kaleb darauf hinweisen sollte, war die Kreatur auch schon verschwunden, und nur das leise schwankende Gras kündete noch von ihrer Anwesenheit.
    Jassion zuckte mit den Achseln, schalt sich, weil er sich von seinen Nerven einen Streich hatte spielen lassen, und folgte Kaleb wieder in den Wald.

6
    Die Wochen verstrichen in einem nicht enden wollenden Marsch, und die Nebenstraßen von Rahariem wurden immer belebter. Das war zum Teil den Soldaten geschuldet, da zusätzliche Patrouillen auf die Straßen geschickt wurden, nachdem eine Adelige und ihr gesamter Haushalt verschwunden waren und ein Meer von Leichen im Kielwasser zurückgelassen hatten.
    Aber das war nicht der einzige Grund, denn die meisten Neuankömmlinge waren keine Cephiraner, sondern Imphallianer. Es waren die Bewoher etlicher Weiler und vieler kleiner Ortschaften, die in dieser Region wie Pilze aus dem Boden der expandierenden Zivilisation geschossen waren. Da die Cephiraner immer weiter vorrückten und Gemeinde um Gemeinde eroberten, war es sinnvoller, die Gefangenen zu gruppieren und die Zwangsarbeiter zu wenigen, dafür aber größeren Gruppen zusammenzufassen. Auf diese Weise strömten noch mehr Neuankömmlinge nach Rahariem, angetrieben durch die Schwertspitzen der Cephiraner.
    Mit den Ankömmlingen gelangten auch, wenngleich mit leichtem Verzug, Neuigkeiten

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