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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ganze Sache nicht wert. Nein, ich stimme euch zu, es muss ein Hinterhalt sein, und das bedeutet, er muss ziemlich weit von der Stadt entfernt stattfinden. Vielleicht hier?« Er deutete auf eine von
Bäumen gesäumte Kurve fast am Rand der Karte, etwa zwei Meilen von der Stadtgrenze Rahariems entfernt.
    Cerris legte den Kopf schief. »Die Stelle ist zwar nicht optimal, aber ich denke auch, dass es höchstwahrscheinlich unsere einzige Möglichkeit ist.«
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie wir unsere Leute aus der Stadt und über die Straße schmuggeln, ohne dass wir aufgespürt werden«, meinte Irrial.
    Alle sahen sich um und hofften, dass irgendjemand einen hilfreichen Vorschlag vorbringen möge.
    »Hört zu«, meinte Cerris schließlich. »Wir haben den Termin festgelegt, und uns bleiben noch ein paar Tage, um uns darüber Gedanken zu machen. Es ist schon spät. Lasst uns ins Bett gehen und die Einzelheiten morgen früh ausarbeiten. «
    »Einverstanden«, erklärte Andevar. »Aber wir sollten uns unbedingt an einem anderen Ort treffen. Wir waren hier nun schon drei Nächte hintereinander, und das macht mich nervös.«
    Der Raum leerte sich, während die Versammelten allein oder zu zweit leise plaudernd hinausgingen. Die Rebellen bemühten sich, möglichst harmlos auszusehen, als sie auf die Straße traten. Kurz darauf blieben Cerris, Irrial und Rannert allein in dem Raum zurück, und auch Letzterer verabschiedete sich, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sämtliche Türen und Fenster verriegelt waren.
    Mit einem dumpfen Stöhnen, das eher gereizt als erschöpft klang, ließ sich Cerris auf die nächste Bank sinken.
    Irrial trat hinter ihn und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. »Ich danke dir erneut«, sagte sie leise.
    »Du solltest mir erst danken, wenn wir diesen Wahnsinn hier überlebt haben. Ich glaube immer noch, dass wir längst unterwegs sein sollten, ganz gleich wohin.«

    »Vielleicht.« Sie ließ die Hände auf seine Schultern sinken. »Aber du bist bei mir geblieben, und darauf kommt es an.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Scheitel. »Sieh nur, was wir bereits alles erreicht haben. Die Leute hier hätten ohne meine Hilfe nicht einmal die Waffen, um auch nur über eine solch große Aktion nachzudenken, und ohne deine Hilfe …«
    Sicherlich, sie hat gerade so viele Waffen für diese Schwachköpfe besorgt, dass sie hinauslaufen und sich in kleine Fleischwürfel hacken lassen können. Du hast wirklich ein wahres Wunder für deine Sache geleistet. Wieder einmal.
    »Still jetzt!«, zischte Cerris leise. Als er Irrials verwirrten Blick bemerkte, fuhr er fort: »Entschuldige, ich habe nicht dich gemeint. Ich habe nur … Ich habe nur mit mir selbst geredet. Über unsere Möglichkeiten nachgedacht.«
    Armselig, wirklich armselig. Kläglich geradezu. Aber was sonst sollte er ihr sagen? »Ach, das meinst du? Oh, ich rede bloß mit einer Kreatur, die so lange in meinem Kopf gewesen ist, dass ihre Stimme immer noch darin zu sein scheint, obwohl dieses Miststück schon lange zur Hölle gefahren ist. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.« Irgendwie bezweifelte Cerris, dass Irrial die Wahrheit gut aufnehmen würde. Im besten Fall würde sie glauben, er wäre verhext, und im schlimmsten, was deutlich wahrscheinlicher war, würde sie ihn für übergeschnappt halten.
    Cerris war sich nicht ganz sicher, welche der beiden Optionen ihm lieber war. Aber solange diese Stimme, sein scheinbarer Wahnsinn oder was auch immer das sein mochte, ihm keine schlimmeren Unannehmlichkeiten bereitete als gelegentliche Anfälle von Selbstverachtung und ab und an Selbstgespräche, konnte er es ertragen.
    Wirklich? Ich würde sagen, da muss ich mich künftig wohl etwas mehr anstrengen.

    Irrial blinzelte ein letztes Mal und setzte sich auf die Bank neben ihn. »Weißt du, du hast nie erwähnt, wie du herausgefunden hast, wann genau die Karawane eintrifft.«
    »Yarrick.«
    »Was?«
    Cerris kicherte. »Entspann dich, Mylady. Ich habe nichts von unserem kleinen Plan erzählt. Er glaubt, dass ich versuchen werde zu fliehen, ohne mich erwischen zu lassen.« Er machte eine Pause. »Falls das hier funktioniert, sollten wir allerdings überlegen, ob wir ihn eventuell einweihen. Er hat jede Menge Möglichkeiten und viele Beziehungen, die du nicht hast. Abgesehen davon hat er keinen Grund, Cephira zu lieben. Sie mögen ihm zwar sein Amt und seine Gilde gelassen haben, aber letztlich ist er bloß eine Marionette,

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