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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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auch nur daran zu denken, ganz aufzustehen. Die Sonne stand inzwischen so hoch am Himmel, dass ihr Licht durch die schlecht schließenden Türen und Fensterläden fiel und den Raum in einen kleinen Brennofen verwandelte. Der Gestank des langsam trocknenden Erbrochenen trieb Cerris die Tränen in die Augen, aber er wusste die Hitze zu schätzen. Denn der Schweiß, der sich nun auf seiner Haut bildete, fühlte sich irgendwie sauberer an als der Schweißfilm, den er zuvor weggewischt hatte.
    Er stützte sich auf Spalter, um sich hochzuhieven, und stellte erfreut fest, dass seine Beine bereit waren, ihn zu tragen, auch wenn sie noch ein bisschen wackelig waren. Es würde noch eine Weile dauern, bis er wieder der Alte war, aber die momentane Schwäche war seiner Erschöpfung geschuldet und nicht mehr dieser kranken Hilflosigkeit wie zuvor.
    Erneut leistete ihm der gestohlene Wappenrock gute Dienste, denn an dem zerstörten Stadttor herrschte derart viel Betriebsamkeit, dass niemand auf einen einfachen Soldaten achtete. Cerris nahm einen Schuttbrocken vom Boden auf, einen sehr kleinen nur, weil er mehr nicht tragen konnte, und schleppte ihn durch das Loch in der Mauer. Dann verschwand er hinter dem wachsenden Haufen von Trümmern, der sich neben der Straße sammelte. Da so dicht an Rahariem
keine Bäume mehr standen, bewegte er sich in einer Diagonalen zum Tor und bemühte sich, den Schutthaufen zwischen sich und einem möglichen zufälligen Beobachter zu halten, bis er weit genug von den Mauern der Stadt entfernt war. Er versuchte zu laufen, aber seine Erschöpfung zwang ihn, allerhöchstens schnell zu gehen.
    Bist du sicher, dass es nicht an deinem Alter liegt? , verhöhnte ihn seine innere Stimme. Er betete, dass sein Verschwinden keine Aufmerksamkeit erregt haben mochte, so langsam, wie er im Moment von der Stelle kam, und mit der Schweißspur, die er zweifellos im Gras hinterließ, hätte ihn wahrscheinlich sogar ein Kleinkind einholen können.
    Aber wenigstens hatte er das Gefühl, dass er wieder Luft bekam, als er sich dem Gehölz näherte, wo der Hinterhalt stattfinden sollte.
    Oder es sind die letzten Atemzüge, die du tust …
    Er hatte auch das Gefühl, dass er diese Luft dringend benötigte.
    Schon bevor er die Biegung der Straße erreichte, spürte er, dass etwas nicht in Ordnung war, obwohl er nicht hätte sagen können, was genau es war. Vor ihm erfüllten das hallende Klirren von Stahl, Schreie und das angestrengte Grunzen von Kampflärm die Luft. Das war zu erwarten gewesen. Er hatte gewusst, dass die Karawane jederzeit vorbeikommen konnte und der Hinterhalt möglicherweise zuschnappen würde, bevor er den Ort erreichte. Aber etwas an den Geräuschen kam ihm merkwürdig vor. Er konnte immer noch nicht genau sagen, was es war, aber ihm sträubten sich die Nackenhaare, und er umfasste Spalters Schaft unwillkürlich fester.
    Als er näher kam und sich an die vielen Schlachten und Belagerungen erinnerte, die er in seinem Leben schon miterlebt hatte, wusste er es. Die Rufe, die an seine Ohren drangen,
klangen viel zu ruhig, zu diszipliniert und zu klar. Es waren eindeutig die Stimmen von ausgebildeten Soldaten und nicht die aufgewühlten, leidenschaftlichen Schreie eines bunt zusammengewürfelten Haufens von Aufständischen.
    Cerris ließ sich auf den Bauch fallen und kroch durch den Schmutz und das Unterholz bis zum Rand des Wäldchens, wo er den Kopf vorsichtig aus den Büschen steckte. Er verzog das Gesicht und unterdrückte einen Fluch, als er sah, was sich da abspielte.
    Vier Pferdefuhrwerke standen neben der Straße, und die Zeltplanen, die ihren Inhalt verborgen hatten, lagen achtlos neben den Rädern. Die Planen hatten ganz offensichtlich keine Fracht verborgen, denn die Karren waren leer. Dafür war der blutgetränkte Boden von Leichen übersät, fast alles Frauen und Männer, die Cerris gekannt hatte. Die cephiranischen Soldaten hatten sich in mehreren Gruppen zusammengeschart und kämpften gerade gegen die letzten Widerständler oder machten sich auf die Jagd nach jenen, die geflohen waren. Selbst von seinem Beobachtungsposten aus konnte der müde, alte Krieger nicht übersehen, dass weit mehr Soldaten die Eskorte bildeten, als es für eine Nachschubkarawane, die noch dazu durch von Cephira kontrolliertes Gebiet unterwegs war, üblich war.
    Im nächsten Moment wurde ihm klar, was oder vielmehr wer unter diesen Zeltplanen verborgen gewesen war. Die gesamte Karawane war eine Falle gewesen.
    Er würde

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