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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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finster. »Das bedeutet, es sind so lange keine weiteren Debatten oder Diskussionen erlaubt, bis die Abstimmung erfolgt ist. Also, zunächst alle, die dafür sind, dass wir unsere Streitkräfte vereinen, um die Bedrohungen außerhalb und innerhalb unserer Grenzen zurückzuschlagen. « Sie machte eine kurze Pause, während sie die erhobenen Hände zählte. »Wer ist dagegen?«, fragte sie dann.
    Salia seufzte und ließ sich auf ihren Stuhl zurückfallen. Sie brauchte nicht zu warten, bis der Kämmerer ihr die genauen Zahlen durchgab, um zu wissen, dass sich die Stimmen exakt zu gleichen Teilen auf beide Vorschläge verteilten, wie schon in jeder der vorherigen Nächte. Der überwiegende
Teil der Gildenmeister wollte eine Vereinigung, ebenso einige der jüngeren Adeligen, deren Vorfahren kürzlich abgeschlachtet worden waren. Der größte Teil der Aristokraten jedoch war dagegen, jedenfalls sofern der Oberbefehlshaber kein Adeliger, sondern von den Gilden ernannt war. Dieses Zugeständnis würden wiederum die Gilden auf keinen Fall machen, wahrscheinlich weil sie fürchteten, dadurch ihre Macht über den Adel zu verlieren.
    So zauderte diese Nation, die einmal zu den größten auf dem Kontinent gehört hatte, eine weitere Nacht und erlaubte den cephiranischen Eroberern, immer tiefer in ihr Territorium einzumarschieren. Gleichzeitig ließen sie zu, dass der Mörder, der bereits unzählige Adelige und Gildenmeister auf dem Gewissen hatte, seinen Plan weiterverfolgte, wie auch immer er aussehen mochte.
    Das war wahrhaftig ein höchst unerfreuliches, geradezu albtraumartiges Echo des Schlangenkrieges.
    Die Gildenmeister hatten beinahe ausreichend Stimmen zusammen, um die notwendige Mehrheit zu erlangen, und zwar dank – Salia schämte sich allerdings, das zuzugeben – der letzten Morde, denen fast mehr Adelige als Gildenmeister zum Opfer gefallen waren. Fast, aber nicht ganz. Und selbst wenn sie die Mehrheit hätten: Würden die Adeligen dann tatsächlich nachgeben, wie es das Gesetz vorsah, oder waren die Gilden gezwungen, sich den Oberbefehl über ihre Armeen mit Gewalt zu verschaffen? Die junge Frau erzitterte, als ihr dämmerte, dass die Probleme, denen sie sich gegenübersahen, sie durchaus an den Rand eines Bürgerkrieges führen konnten.
    Salia Mavere runzelte die Stirn, als sie spürte, wie sich Kopfschmerzen in ihrem Schädel anbahnten. Entschlossen unterbrach sie die Sitzung bis zum folgenden Tag und trottete niedergeschlagen aus dem Saal. Sie betete um die nötige
Kraft, um all das durchzustehen und zu tun, was getan werden musste.
    Und darum, dass sich am Ende das alles als der Mühe wert erweisen würde.
     
    Neben dem Gehölz auf dem Hang eines steinigen Hügels umgaben mehrere Steine eine kleine Grube, in der graue Asche und einige Stücke Holzkohle lagen, die Reste eines Kochfeuers. Ein schwacher Wind wehte durch die Nacht, ließ die Zweige gegeneinanderschlagen und Blätter rascheln und kühlte die Haut des Mannes, der schlafend am Feuer lag. Er murmelte im Schlaf vor sich hin und wälzte sich in den Klauen eines wilden Traumes.
    Ganz ähnlich wie damals in dem Zimmer in Nenavars Haus in Denathere frischte auch jetzt der Wind auf, wirbelte das Laub zum Himmel und schien gegen die natürlichen Luftströmungen anzukämpfen. Zweige bohrten sich in die Erde, als urplötzlich ein großes Gewicht auf ihnen lastete, und dann stand Corvis Rebaine, der Schrecken des Ostens, neben dem schlafenden Baron von Braetlyn. Das Blut von Jassions Lakaien tropfte noch von seinen Handschuhen.
    Das Bildnis waberte kurz, dann waren die Rüstung und das Blut verschwunden. An ihrer Stelle stand Kaleb, der einen unauffälligen Umhang über seiner Lederrüstung trug. Er sah kurz über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass in seiner Abwesenheit niemand im Lager gewesen war. Dann kniete er sich neben seinen vorgeblichen Verbündeten. Ohne ihn zu berühren strich Kaleb mit der Hand über Jassions Gesicht und entfernte den Phantomfilm von Magie, der den Mann in tiefem Schlaf gehalten hatte. Jassion schnarchte einmal und rollte sich auf die Seite, ohne zu registrieren, dass irgendetwas nicht stimmte.

    Genau so wollte Kaleb ihn haben. Er unterdrückte ein Grinsen, streckte die Hand aus und schüttelte Jassion an der Schulter, um ihn für seine Schicht bei der Wache zu wecken.

8
    Die königlichen Soldaten des Schwarzen Greifs von Cephira sollten niemals genau herausbekommen, was in jener schwülen Sommernacht tatsächlich

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