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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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waren, beschlossen die Reisenden, den Weg dorthin zu Fuß zurückzulegen, statt sich mit ihren Pferden durch das Gewühl zu zwängen. Eine Herberge in der Nähe unterhielt annehmbare Mietställe zu nur leicht überhöhten Preisen, und Corvis orderte zusätzlich zwei Zimmer, bevor sie sich erneut auf die Straße wagten. Diesmal humpelte Irrial leicht und stützte sich auf einen schlichten, aber kunstvoll geschnitzten Gehstock. Corvis trug ihr cephiranisches Schwert, Spalter dagegen war nirgendwo zu sehen.
    Die Baroness war seit vielen Jahren nicht mehr in Mecepheum gewesen und staunte wie ein Landei. Allerdings nicht so sehr über die Eleganz der Hauptstadt, sondern über die scharfe Trennung zwischen den ärmeren und reicheren Vierteln sowie über die offensichtlichen Renovierungsarbeiten an den uralten Bauwerken. Als ihr auffiel, dass die
Ausbesserungen vor nicht allzu langer Zeit vorgenommen worden waren, warf sie einen argwöhnischen Blick auf ihren angeblichen Lakaien, der sich ein paar Schritte hinter ihr hielt.
    »Audriss«, beteuerte er. »Nicht ich.«
    Irrial wirkte alles andere als überzeugt.
    Hoch erhobenen Hauptes stiegen sie die Stufen zur Großen Halle der Zusammenkunft empor, so als hätten sie nicht nur jedes Recht, hier zu sein, sondern würden gleichzeitig die Anwesenheit aller anderen infrage stellen. Als der Amtsschreiber in der Nähe des Eingangs an Irrials arroganter Miene erkannte, dass sie eine Adelige war, und in Corvis, dessen Gesichtsausdruck noch schlimmer war, den zugehörigen Lakaien, schenkte er sich die Frage, was sie hier wollten.
    Bedauerlicherweise hätte es die Wirkung ihres Auftrittes ruinieren können, wenn Corvis ihn nach dem Weg gefragt hätte, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wohin sie sich wenden sollten.
    In Gedanken ging er eine imaginäre Liste von Gildenmeistern und Adeligen durch, auf die er immer noch »Einfluss« hatte, näherte sich dann Irrial und flüsterte ihr ins Ohr: »Mubarris. Wagenbauer- und Zimmerergilde.«
    Irrials Haar bewegte sich kaum, so knapp nickte sie, aber sie hatte ihn ganz offensichtlich verstanden. Als sie um eine Ecke bogen, wobei ihre Schritte von dem dicken Teppich gedämpft wurden, der so viel gekostet haben musste wie ein kleines Dorf, hob sie eine Hand und hielt den nächstbesten Mann an, der ihnen entgegenkam.
    »Sagt, guter Mann«, ihre Stimme klang distanziert, aber bei aller Förmlichkeit sehr höflich, »wo finde ich wohl das Büro von Gildenmeister Mubarris?«
    Der Angesprochene hatte makellose blonde Locken und
trug die blauweiße Uniform eines der vielen Adelshäuser von Mecepheum.
    »Was, bitte sehr«, fragte er mit einem abschätzigen Schnauben, »will eine hochgeborene Lady wie Ihr von einem dieser Schacherer?« So wie er dieses letzte Wort ausspie, klang es wie die übelste blasphemischste Beleidigung.
    Corvis unterdrückte ein Stöhnen. Ganz offensichtlich hatte sich die Lage zwischen den Gilden und dem Adel noch mehr verschlechtert, als er vermutet hatte. Entweder das, oder dieser Kerl war einfach nur ein Vollidiot.
    Du bist so ein Pessimist. Warum kann es nicht beides sein?
    Irrials Miene wurde so kalt und steinern, dass sie selbst einen wütenden Basilisken hätte überzeugen können, ihre Zeit nicht länger zu verschwenden. »Das geht ja wohl nur mich und den Gildenmeister etwas an. Und jetzt sagt uns bitte, wo wir ihn finden.«
    »Damit Ihr ihm noch mehr Zugeständnisse machen könnt? Noch mehr von unserer Macht abgeben könnt?« Der streitlustige Mann war ganz offensichtlich auf eine Auseinandersetzung aus, und da er nun eine Zielscheibe für seinen Frust gefunden zu haben glaubte, wollte er sich nicht kampflos ergeben. »Ihr seid nicht aus Mecepheum, Mylady, das sehe ich sofort. Warum also geht Ihr nicht einfach dorthin zurück, woher Ihr gekommen seid, und überlasst die Politik jenen Leuten, die wissen, was sie da tun?«
    Corvis sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein und trat einen Schritt vor, aber Irrial hob eine Hand und hielt ihn zurück.
    Als sie sprach, klang ihre Stimme vollkommen ruhig. »Ihr, mein lieber Freund, werdet mir jetzt sofort meine Frage beantworten.«
    »Ach ja? Und warum?«
    »Ganz einfach: Wenn Ihr es nicht tut, wird mein Lakai hier
das nächstbeste stumpfe Objekt suchen und Euren Kopf so lange als Trommel benutzen, bis Eure Augen die Höhlen gewechselt haben.«
    »Ich … Ihr …«
    »Ich erinnere mich noch gut an einige großartige militärische Trommelwirbel«, ließ Corvis sich

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