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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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du jetzt bist? Er ist ein guter Mann und nicht mehr derjenige, der er einmal war. Wie kann es eine Lüge für mich sein, mit Cerris verheiratet zu sein, wenn er der Mann ist, der du bist?«

    Corvis – Cerris – starrte auf seine frisch angetraute Ehefrau und dankte den Göttern für den sanften Regen, der ihm die Tränen von den Wangen spülte.
     
    Und dann schrie Tyannon seinen Namen, leise zwar, aber in barschem Ton. Nur war es gar nicht Tyannon. Als er die Augen öffnete, sah er Irrial auf der anderen Seite des heruntergebrannten Lagerfeuers stehen. Sie weckte ihn für seine Wache. Als er sich aufrichtete, nickte sie ihm brüsk zu und kehrte ohne ein weiteres Wort zu ihrer eigenen Decke zurück.
    In diesem Moment war er mehr als dankbar, dass die zweite Frau, die Corvis aus Cerris’ Armen gestohlen hatte, schnell einschlief, denn heute fiel kein Regen, der seine Tränen verbergen konnte.
     
    Die letzten paar Werst ihres Weges waren deutlich belebter als zuvor – allerdings nicht wegen der Flüchtlinge, obwohl einige wenige durchaus so weit gekommen waren. Nein, es waren eher berufsmäßige Reisende: Bauern und Händler, Arbeiter und Kuriere.
    Und Soldaten.
    Aber sie waren nicht nahe genug an der Grenze, als dass sie hätten annehmen können, Imphallion habe mobilgemacht, wie Irrial zunächst gehofft hatte, als sie die Männer erblickte. Nein, es waren nur sporadische Patrouillen von einem Dutzend Soldaten oder weniger, die kaum geneigt waren, nach Osten vorzurücken. Dafür überprüften sie all jene umso sorgfältiger, die nach Westen reisten. Nachdem sie zum dritten Mal angehalten und ohne weitere Erklärung befragt worden waren, begriff Corvis, dass die Wachen sicherstellen sollten, dass die Flüchtlinge, die von der Grenze kamen, keine verkleideten cephiranischen Agenten waren.

    Als wenn sie das durch ihre naiven Fragen hätten herausfinden können. »Diese verdammten Narren«, knurrte er in seinen Bart, doch seine Worte gingen im Klappern der Hufe seines Schlachtrosses unter. »Selbst wenn sie sich dazu durchringen, etwas zu unternehmen, endet das in nichts weiter als gottverdammter Zeitverschwendung.«
    So ähnlich, wie eine gut ausgebildete Widerstandsbewegung gegen die cephiranische Armee zu führen, und das wegen einer Frau, die dir deinen ganzen Stolz momentan eher abbeißen als ihn liebkosen würde, Corvis?
    Wenn das tatsächlich alles meinem Verstand entspringt, stöhnte Corvis lautlos, dann muss ich mich wirklich hassen.
    Dank einiger kurzer Einkäufe in den Städten entlang des Weges ähnelten die beiden Reisenden, die nun vor den gewaltigen Portalen von Mecepheum auftauchten, kaum noch jenem Paar, das aus Rahariem geflüchtet war. Irrial trug einen eleganten grünen, mit Samt gesäumten Umhang über einem schneeweißen Wams und einer dicken Reithose. Der Bursche, der sie begleitete, hatte die formelle, aber praktische Kleidung eines Bediensteten angelegt und zudem einen sauber getrimmten Bart.
    Auch er hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit Corvis Rebaine, was allerdings weniger der neuen Kleidung, als vielmehr dem geschickten Einsatz von Magie zu verdanken war. Es war zwar schon eine Weile her, aber es gab noch zu viele Menschen in der Oberschicht der Hauptstadt, die ihn möglicherweise erkannten.
    Als Irrial ihn gefragt hatte, wie er seine Beziehungen vor Ort denn bitte nutzen wolle, wenn er sich selbst gar nicht ähnlich sehe, hatte er nur mit den Fingern gewackelt und geantwortet: »Magie.«
    Seitdem hatte sie kein Wort mehr mit ihm geredet.
    Obwohl sie mehr als eine Stunde lang in einer Reihe warten
mussten, betraten sie relativ formlos und ohne großes Tamtam die Stadt. Direkt hinter den Toren blieben sie stehen, um sich umzusehen.
    Nach dem besetzten Rahariem wirkte Mecepheum wie ein fremdes Land. Auf den Straßen wimmelte es von Menschen, Pferden, Fuhrwerken und Kutschen, die sich durch Massen von verschwitztem Fleisch schoben. Der Lärm war beinahe überwältigend, und dabei waren es nur die Geräusche des täglichen Lebens, in die sich nur selten ein verzweifeltes Schluchzen oder ein gebrüllter Befehl mischte. Das Fehlen von zerstörten Häusern und Schutthaufen wirkte jedoch irgendwie unangemessen, als weigerte sich die Stadt geradeheraus, die Probleme ihrer fernen Schwester wahrzunehmen.
    Eine Beobachtung, die keineswegs unzutreffend war.
    Obwohl die Tore von Mecepheum durch viele Häuserblocks von den politischen Amtsstuben in und um die Große Halle der Zusammenkunft getrennt

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