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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Söldner. »Nein«, sagte er schließlich.
    Jassion und auch Ulfgai, jedenfalls kam es dem Baron so vor, hätten nicht verblüffter sein können, wenn Losalis seine Hose heruntergelassen und ein Einhorn zur Welt gebracht hätte.

    »Nein?« Die Stimme des Barons quiekte fast.
    »Hauptmann«, protestierte Ulfgai, »vielleicht sollten wir uns anhören, was er …«
    »Nein«, wiederholte Losalis. »Die Götter wissen, wie gern ich es sähe, wenn Ihr bei Eurer Jagd Erfolg hättet. Aber selbst wenn ich etwas Nützliches wüsste, was ich ernsthaft bezweifle, würde ich es Euch nicht verraten.«
    »Aber …«
    »Es hat mich wahrlich viel Zeit gekostet, dort hinzukommen, wo ich derzeit stehe, Mylord. Meine Kompanie und ich haben den Ruf, die beste zu sein, und wir werden auch am besten von allen bezahlt. Zu meinem Ruf, ein Mann zu sein, der es wert ist, angeheuert zu werden, gehört auch, dass ich die Geheimnisse meiner Arbeitgeber nicht ausplaudere, nicht einmal nachdem ich meine Arbeit für sie beendet habe. Ich würde jederzeit gegen einen Mann kämpfen, für den ich früher gearbeitet habe, aber ich würde ihn niemals verraten. «
    Ulfgai sah aus, als hätte er gerade eine giftige Kröte oder einen Tausendfüßler verschluckt, dennoch nickte er zustimmend.
    »Ich habe gehört«, mischte sich Kaleb ein, »dass Rebaine Euch gar nicht wirklich angeheuert hat, sondern dass er Euch gar nicht bezahlt hat, als er Euch im Stich gelassen hat.«
    Der Barbar aus dem Süden knurrte irgendetwas Hässliches, aber Losalis’ Miene veränderte sich nicht. »Das sind nichts weiter als Gerüchte. Ich kann meinen Ruf kaum auf Leute stützen, die irgendwelchen Gerüchten Glauben schenken. Dann wären bald immer mehr ordentliche Leute davon überzeugt, dass ich meinen Kodex verletzt hätte. Nein, Mylord, tut mir leid, Euch zu enttäuschen, aber es wird jetzt Zeit für Euch und Eure Freunde zu verschwinden.«

    Jassion ballte die Fäuste, und sein Kiefer bebte, als er Anstalten machte, sich umzudrehen.
     
    Nein! Kaleb kochte vor Wut, obwohl sein Gesicht vollkommen unbewegt blieb. Nein, das werde ich nicht.
    Der Hexer hatte sich bis auf diesen einen Einwurf vollkommen zurückgehalten und bei den Pferden gewartet, von wo er die Verhandlungen aus der Ferne beobachtet hatte. Also konnte oder wollte Losalis ihnen nicht helfen, und das überraschte den Hexer nicht. Aber damit stellte der Söldnerhauptmann ein Problem dar.
    Losalis wusste nämlich jetzt, das Jassion Rebaines alte Spießgesellen aufsuchte, und er wusste ebenfalls, dass Mellorin sie begleitete. Er würde ihr Gesicht erkennen, obwohl ihr Name nicht gefallen war. Bisher hatte er die Ähnlichkeit nicht bemerkt, aber wenn er darüber nachdachte oder wenn jemand ihn danach fragte …
    Da Jassion nicht sein Auftraggeber war, konnte nichts und niemand Losalis daran hindern, dieses Wissen jemandem zu verraten, der ihm dafür ein verlockendes Angebot machte.
    Nein, das konnte so nicht funktionieren. Er musste etwas unternehmen.
    Und das, dachte Kaleb, während er ein Lächeln unterdrückte, ist gut so. Denn es bedeutete, dass Losalis sich letztendlich doch als nützlich erweisen könnte.
    Der Hexer wirkte zwei Zauber rasch hintereinander. Er sah, wie Mellorin erschauerte, als der erste Zauber über sie hinwegfuhr, dann spannte er die Muskeln an, bereit zu reagieren, als seine sorgfältig gewirkte Illusion sich bildete.
     
    Jassion wirbelte herum und riss Kralle aus der Scheide, als einer der Söldner aus der Menge hervorsprang und seine Klinge schwang. Der Kholben Shiar zuckte durch die Luft
und durchdrang Rüstung, Haut und Knochen mit der gleichen Mühelosigkeit. Jassion, der einen größeren Widerstand erwartet hatte, stolperte leicht, als die Wucht des Schlags ihn einmal im Kreis herumwirbeln ließ, aber falls er überhaupt darüber nachdachte, so schrieb er die Leichtigkeit, mit der er den Mann nahezu in zwei Hälften gespalten hatte, der Macht seiner von Dämonen geschmiedeten Waffe zu.
    Etwas weniger als einen Herzschlag lang hockte er auf dem Boden und hielt inne. Losalis zuckte tatsächlich zurück, einen Ausdruck bestürzten Entsetzens auf dem Gesicht, der sich auf der Miene von Ulfgai spiegelte.
    Die beiden hatten sich offenbar einen anderen Ausgang von ihrem feigen Angriff erhofft. Jassion sprang auf, schwang Kralle hoch über dem Kopf und erlaubte seiner untergründig schwelenden Wut, hell aufzulodern. Frauen und Männer gingen zu Boden, durch ihn, durch den Kholben Shiar, und

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