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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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erweisen, wie dieser noch junge Mensch sich entwickelte.
    Der nächste Schritt, dachte Kaleb und wappnete sich unwillkürlich, könnte wehtun, wenn ich einen Fehler mache.
    Die Wogen aus Feuer strömten immer noch aus seinen Händen und fütterten die lodernde Wand, als Kaleb einen Schritt näher zu Mellorin trat und einen Flammenspeer über ihren Kopf schleuderte. Die Männer fielen zurück und kreischten, als sich ihr Haar und ihre Bärte entzündeten. Die junge Frau lächelte ihm dankbar zu.
    Das Lächeln verschwand sofort wieder von ihrem Gesicht, als wäre es ebenfalls geschmolzen. Denn als Kaleb die Lanze in ihre Richtung geschleudert hatte, hatte sich kurz eine Lücke in der Feuerwand gebildet. Die Schritte eines Söldners stampften über den Boden hinter ihm, aber er tat, als hörte er es nicht. Er sah zu, wie Mellorins Körper sich spannte, wie sie sich in seine Richtung in Bewegung setzte, und erst dann drehte er sich um …
     
    Als der Letzte der Krieger vor Jassions Füße stürzte, stand er Losalis von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Der Baron hielt Kralle mit beiden Händen umfasst, der Hauptmann hatte einen halbmondförmigen Säbel gezückt und hob seinen rasiermesserscharfen Schild hoch.
    »Mylord«, begann Losalis, »Halt! Ich schwöre, ich habe nichts …«
    Aber Jassion griff bereits an, denn obwohl er die Worte hörte, hatten das Rauschen in seinen Ohren und das Feuer in seinem Verstand schon lange dafür gesorgt, dass er unfähig war, sie zu verstehen.
    Mit nahezu übernatürlicher Anmut duckte sich Losalis unter dem ersten Schlag hinweg und schwang seinen Säbel in einem brutalen Querschlag. Jassions Kettenpanzer hielt
den Schlag aus, ohne zu zerreißen, weshalb die Klinge nur eine verbrannte Spur auf dem Stahl hinterließ. Dennoch genügte der Aufprall, um den Baron zu Boden zu schleudern. Seine Rippen schmerzten, und er rang nach Atem. Losalis hob die Schildhand und ließ sie im nächsten Moment brutal niedersausen, ebenso tödlich wie das Beil eines Henkers. Aber Jassion warf sich zur Seite und rollte sich nach links weg, trotz seiner schmerzenden Rippen. Taumelnd kam er wieder auf die Füße und parierte einen weiteren Schlag, während Losalis seinen Angriff fortsetzte und seinem Gegner keinen Augenblick zum Verschnaufen ließ.
    Losalis war weit besser als er; trotz seiner mörderischen Wut hegte Jassion daran nicht den geringsten Zweifel. Er jedoch hatte Kralle, und die dämonische Waffe gab wieder einmal den Ausschlag.
    Erneut parierte er, und dann noch einmal, erst den Säbel, dann den Schild. Allein die übernatürliche Geschwindigkeit des Kholben Shiar erlaubte ihm, das schwere Schwert rechtzeitig zur Abwehr hochzureißen, trotzdem musste er Schritt für Schritt zurückweichen. Allmählich setzte er seine Paraden immer höher an und öffnete so seine Flanke für einen weiteren Querschlag. Im Geiste wappnete er sich gegen den Schmerz, der zweifellos kommen würde.
    Möglicherweise erkannte Losalis die Falle, oder aber er wusste, dass er mit seinem Krummsäbel die Rüstung seines Gegners nicht durchdringen konnte. Statt einen weiteren schmerzhaften Schlag gegen die Rippen von Jassion zu führen, wie der Baron gehofft hatte, holte der Söldner zu einem Hieb gegen die Beine seines Gegners aus.
    Verzweifelt ließ sich Jassion auf die Knie fallen, um nicht zum Krüppel zu werden. Die Klinge prallte erneut gegen den Kettenpanzer, woraufhin Jassion den rechten Ellbogen an den Körper presste und den Säbel kurz einklemmte. Genauso
hatte er es geplant, nur dass er auf seinen Knien lag, statt auf beiden Füßen zu stehen, als Losalis den Schild hoch über seinen Kopf schwang, war nicht eingeplant.
    So schnell er es angesichts seiner ungünstigen Lage vermochte, riss Jassion den Kholben Shiar nach oben, noch während Losalis mit seinem brutalen Schild zuschlug. Und tatsächlich, die infernalische Magie von Kralle machte den entscheidenden Unterschied. Mit einem widerlichen Kreischen von zerfetzendem Metall flogen der Schild und ein kleiner Teil des Arms, an den er geschnallt war, durch die Luft in den Staub.
    Losalis brüllte auf vor Schmerz. Jassion ließ sich auf die Seite fallen, rollte sich über den Boden ab und griff dabei nach dem Säbel des Söldners. Sofort stemmte er die Füße auf den Boden, drehte sich auf den Rücken und schlug einmal mit Kralle im Kreis.
    Der Kholben Shiar durchtrennte Leder, Haut und Knochen fließend, und Losalis, der keinen Ton mehr von sich gab, während sein

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