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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Körper sich vor Schock verkrampfte, fiel auf den Rücken. Beide Füße waren an den Knöcheln abgetrennt.
    Der Baron rappelte sich erneut auf, ignorierte den quälenden Schmerz in seiner Brust, hob Kralle ein letztes Mal in die Luft, und dann musste Losalis, der ehemalige Leutnant des Schreckens des Ostens, nicht länger leiden.
     
    »Kaleb!«, kreischte Mellorin und sprang auf ihn zu, obwohl sie begriff, dass sie ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte.
    Der Hexer war schnell und wirbelte zu dem Mann herum, der durch die Lücke in der Flammenwand gestürmt war. In letzter Sekunde gelang es ihm auszuweichen, so dass der mörderische Hieb statt in seiner Brust nur auf seinem Arm
landete und ein wenig Blut herausspritzte, das in dem rauchenden Feuer sofort verkochte. Erneut veränderte Kaleb den Winkel seiner Magie, und der Krieger, der es gewagt hatte, ihn anzugreifen, fiel in einem Haufen aus verbrannter Haut und Knochen in sich zusammen.
    Diese kurze Ablenkung genügte allerdings für Ulfgai, um sich dem Hexer zu nähern. Er war am Rand des Kampffeldes herumgeschlichen und hatte sich allmählich dem Mann genähert, der ihre Verstärkung in Schach hielt. Tränen verschleierten die Augen des bösartigen Barbaren, als Losalis fiel, und sein ganzer Körper zuckte vor Verlangen, sich auf Jassion zu stürzen. Aber nein, er wusste sehr genau, dass er und seine Männer den Feind überwältigen konnten, sobald der Hexer ausgeschaltet war, und dann würde er immer noch Rache nehmen können.
    Der Südländer hob eine kreisförmige Axt, bereit, Kalebs Hirn über den Erdboden zu verspritzen, und schüttelte sich beim Aufprall von Mellorins Krummsäbel. Der von Pelzen gesäumte Lederpanzer absorbierte den größten Teil des Schlages, und Ulfgai drehte sich bereits herum, um dieses Ärgernis zu verscheuchen, als sie ihm die Spitze ihres Dolches in den Unterleib rammte.
    Ulfgai hustete, und Blut spritzte in seinen Bart. Mellorin zwang sich, das Messer weiter herumzudrehen. Ihre Finger, mit denen sie die Axt umklammerte, zitterten heftig, doch sie ließ die Waffe nicht fallen.
    Mellorin sollte niemals erfahren, ob der Gigant noch genügend Kraft gehabt hätte, um sie zu töten. Denn just in diesem Moment tauchte Kaleb hinter dem Söldner auf, die Hände jetzt frei von Flammen. Sie legten sich auf Ulfgais Schultern und schoben den geschwächten Südländer in die Flammen.
    »Ich kann uns einen Weg öffnen«, sagte der Hexer müde zu seinen Gefährten. »Da das Gras noch immer brennt, dürfte
es eine Weile dauern, bis die anderen begreifen, dass sie es nur noch mit normalen Flammen zu tun haben und nicht mehr mit Magie. Bis dahin sollten wir allerdings von hier verschwunden sein.«
    Mellorin half erst ihrem Onkel, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, und dann dem verletzten Hexer aufs Pferd. Dabei fragte sie sich kurz, wieso die Tiere nicht in Panik geraten waren, und ob das nun mehr an Kalebs Magie lag oder einfach nur daran, dass der Feuerring ihnen keine Möglichkeit zur Flucht gelassen hatte.
    Kaleb schickte eine letzte Feuerlanze durch das Grasfeuer und hoffte, damit sämtliche Söldner, die sich noch auf der anderen Seite befanden zu verscheuchen, wenn nicht gar zu töten. Dann unterdrückte er die Flammen ebenso leicht, wie er sie heraufbeschworen hatte, und bahnte ihnen so einen Fluchtweg. Das Donnern der Hufe ihrer Pferde wurde vom Fauchen des Feuers verschluckt, ebenso wie die frustrierten Schreie der Krieger hinter der Feuerwand.
     
    Die drei Reiter schlugen ein Lager auf, ohne ein Feuer zu entzünden, weit weg von der Straße. Sie waren mehrere Stunden mit unbeschreiblich starken Schmerzen geritten und hatten vermutlich sämtliche Verfolger abgehängt, dennoch wollten sie das nicht als Gewissheit voraussetzen.
    Jassion hatte einen festen Verband um die Rippen und versuchte knurrend und mürrisch eine Position zu finden, in der er schlafen konnte. Kaleb, dessen Arm sauber bandagiert war, schritt durch das Lager, um sich vor die junge Frau zu knien, die auf einem Baumstumpf saß und in die Ferne starrte.
    »Mellorin?«, fragte er freundlich.
    »Ich habe nie … Kaleb, ich habe noch nie …«
    Behutsam, wobei er ihr die Möglichkeit ließ, sich jederzeit
zurückzuziehen oder ihn aufzufordern, sofort aufzuhören, nahm der Hexer ihre Hand. »Ich weiß«, sagte er. »Und ist dir klar, was du noch getan hast?«
    Sie starrte ihn verständnislos an.
    »Du hast mir das Leben gerettet.« Er drehte ihre Hand um und

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