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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Knie in die Lenden. Er krümmte sich vor Schmerz zusammen, und Irrial stieß mit Spalter über ihn hinweg zu und bohrte das Schwert in die Schulter eines dritten Soldaten. Sie hoffte, das genügte, um ihn kampfunfähig zu machen.
    Der Letzte der vier Soldaten hatte inzwischen seine Waffe gezogen und rammte sie mit aller Kraft gegen ihre Brust. Die Baroness sprang zur Seite und schwang Spalter in einer verzweifelten Parade, eine ungelenke, aber unglaublich schnelle Bewegung. Sie hörte das Knarren von Leder und das Klirren der Kettenpanzer, als die beiden Männer neben Corvis sich aufrichteten, aber sie konnte es sich nicht leisten, auch nur einen Moment zu ihnen hinüberzusehen. Sie musste sich bewegen und konnte nur hoffen, dass ihnen klar war, wie sehr sie ihre Kameraden gefährdeten, wenn sie die Abzüge ihrer Armbrüste betätigten.
    Ganz offensichtlich waren sie sich dessen bewusst, denn es zischten keine Bolzen durch die Luft. Stattdessen spürte
Irrial jemanden hinter sich, also wirbelte sie herum und rammte Spalter in den Schenkel des Herankommenden. Der Mann schrie auf und presste beide Hände auf die klaffende Wunde.
    Da warf sich der zweite Soldat unvermittelt gegen ihre Beine und zog sie ihr unter dem Körper weg. Irrial stürzte schwer, und nur der dicke Teppich bewahrte sie davor, dass sie sich den Schädel einschlug. Ein breitschultriger Soldat, dessen Nase eindeutig gebrochen war und blutete, kniete sich auf Irrials linken Arm, was ausgesprochen schmerzhaft war, während der Kerl, dem sie das Knie in die Lenden gerammt hatte, brutal einen Fuß auf ihr anderes Handgelenk setzte. Unwillkürlich schrie sie auf, als sie spürte, wie Spalter ihr aus den erlahmenden Fingern glitt.
    »Cerris!«, brüllte die Baroness, während sie sich verzweifelt bemühte, um die Männer herum auf ihn zu blicken. Aber von ihrem Begleiter war keine Hilfe zu erwarten, wie sie bedrückt feststellte. Er lag noch immer an der Stelle auf dem Teppich, wo er hingefallen war. Der Soldat, der sie beinahe mit seinem Schwert durchbohrt hätte, stand jetzt über Cerris und hielt ihm sein Schwert an die Kehle. Schritte ertönten im Gang, und aus den verschiedenen Räumen kamen von allen Seiten ein Dutzend weitere Wachsoldaten, die von dem Tumult alarmiert worden waren, eilig herbei.
    Das hätte ja kaum besser laufen können, dachte Irrial verbittert. Sie steckten in größeren Schwierigkeiten als zuvor, und nichts deutete darauf hin, dass der Plan von Corvis auch nur im Entferntesten aufging.
    Wieder ertönten Schritte, auch diesmal von beiden Seiten des Ganges. Soldaten und Gefangene drehten die Köpfe, erst in die eine, dann in die andere Richtung, um zu sehen, um wen es sich handelte.
    Was sie sahen, waren Gildenmeister und Barone, Ritter
und Fürsten, insgesamt acht oder neun Mann. Einige schwangen Schwerter, andere Dolche, vereinzelt waren auch Stuhlbeine oder andere improvisierte Knüppel dabei, aber alle hatte diesen merkwürdigen, leicht abwesenden Gesichtsausdruck, den Irrial an diesem Tag schon bei so vielen anderen bemerkt hatte. An ihrer Spitze, seinen Knüppel hoch erhoben, schritt Mubarris, der Sprecher der Wagenbauer-und Zimmerergilde.
    Sie wirkten wie ein Bergrutsch aus lebendem, keuchendem, etwas albern wirkendem Fleisch, bereit, sich von dem Bollwerk aus Söldnern in blutige Stücke hacken zu lassen. Die Soldaten waren ohne Zweifel stärker, zahlenmäßig überlegen, erheblich professioneller bewaffnet und bei weitem besser ausgebildet und hätten den ganzen Trupp abschlachten können, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten.
    Nur sahen sie sich ihren Arbeitgebern, also jenen Frauen und Männern gegenüber, die die Soldaten höchstselbst engagiert hatten, um sie zu beschützen. Verwirrung lähmte die Hände der Krieger einen kostbaren Augenblick lang, bevor der Selbsterhaltungstrieb wieder einsetzte. Dieser Moment genügte, damit die Klingen und Knüppel der Adligen ihre Ziele fanden. Blut sickerte auf den kostbaren Teppich, und der erste Soldat fiel, ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben.
    Der Schock des unerwarteten Angriffs ließ nach, und die restlichen Söldner reagierten, wie Söldner es normalerweise zu tun pflegen. Armbrüste knallten, Bolzen zischten durch die Luft, Klingen wurden geschwungen, und Leichen fielen zu Boden.
    Irrial spürte, wie der Druck auf ihren Armen nachließ, als die Wachen, die sie festgehalten hatten, hastig hochsprangen, um sich der neuen Bedrohung zu stellen. Sie erhob sich

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