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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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aber genug Platz für sie alle. Josiah nahm Fackeln aus den Wandhalterungen, zündete sie an, reichte sie den anderen und machte sich dann an den Abstieg. Die Korps-Soldaten waren noch immer recht unglücklich, aber da ihnen keine Wahl blieb, folgten sie dem Druiden.
    Schließlich erreichten sie einen kurzen Korridor – eigentlich mehr ein schmaler Raum –, der an einer alten Holztür endete. Hier war die Decke hoch genug, damit Belrotha aufrecht stehen konnte.
    »Was ist hinter der Tür?«, fragte Cræosh den Druiden.
    »Nun«, sagte Josiah langsam, »wir wissen, dass sich eine lange Höhle dahinter befindet, die schließlich zum großen Altar führt. Ihr werdet zwei weitere Türen sehen, auf der rechten und der linken Seite. Eine führt in ein rituelles Badezimmer, die andere in Umkleideräume, wo Priester nach der Reinigung die Zeremonienkleidung anlegten. Die Zimmer dürften für euch kaum von Interesse sein, aber …«
    »Aber Emmet könnte sich überall verstecken«, sagte Gork.
    Der Druide nickte. »Genau.«
    »Na schön«, sagte Cræosh. »Lasst uns diese Tür öffnen und es angehen.«
    Unterwegs hatte ihnen Josiah mehrmals versichert: So paranoid die alten Druiden auch gewesen sein mochten, den Haupteingang hatten sie nicht mit Zaubern gesichert – er wurde zu oft benutzt, und deshalb hätte es leicht zu Unfällen kommen können. Trotzdem ließen es sich Katim, Gork und Gimmol nicht nehmen, die Tür Zentimeter für Zentimeter zu überprüfen, und als der junge Druide dann versuchte, sie zu öffnen, mussten sie feststellen, dass sie von der anderen Seite verriegelt war. Sosehr sie sich auch gegen das Holz stemmten, die Tür gab nicht nach.
    Cræosh legte dem Menschen eine Hand auf die Schulter und zog ihn fort. »Hierfür haben wir unseren magischen Türöffner mitgebracht«, teilte er Josiah mit.
    »Einen was?«
    »Du hast richtig gehört. Einen magischen Türöffner. Belrotha?«
    »Ja?«, fragte die Ogerin.
    »Öffne die Tür.«
    Josiahs Protest verlor sich in dröhnendem Krachen. Tür, Riegel, Halterungen, Schloss und sogar Teile des Rahmens flogen einige Dutzend Meter weit, landeten mit einem weiteren Krachen und rutschten noch einige Meter über den Boden.
    Cræosh blinzelte sich Staub aus den Augen. Die Ogerin hielt ihre Faust und stimmte eine zornige Tirade in ihrer Muttersprache an, was bei ihr bedeutete, dass sie mehr als sechs Worte hintereinander sprach.
    »He, alles in Ordnung?«, fragte Gimmol mit echter Besorgnis.
    »Ich haben Splitter in Knöchel!« Nach einigen weiteren Momenten hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie sich die Wunde genauer ansehen konnte. Vorsichtig zog sie sich einen Holzsplitter so lang wie eine Nähnadel aus der Haut. »Glück gehabt«, teilte sie den anderen mit. »Nicht sehr tief.«
    Cræosh schüttelte den Kopf, trat durch die wenigen Überbleibsel der Tür und zog den wie betäubten Druiden mit sich. Als Erstes bemerkte er den Geruch, der ziemlich stark und moschusartig war, Fäule, Schimmel und drei- bis vierhundert Arten von Moder und Pilzen in sich vereinte. Es war ein Geruch mit Biss, ein Geruch, der in der Nase kratzte. Außerdem fiel dem Ork ein Geräusch auf, das nach tropfendem Wasser klang, von den eigenen Echos so verzerrt, dass sich nicht feststellen ließ, woher es kam.
    Die Höhle – und es war tatsächlich eine Höhle, obwohl die alten Druiden versucht hatten, ihr ein freundlicheres Erscheinungsbild zu geben – war so breit, dass das Licht der Fackeln kaum die Wände erreichte. Wie Josiah angekündigt hatte: Auf beiden Seiten zeigten sich etwas kleinere Versionen der Tür, die Belrotha gerade »geöffnet« hatte.
    »Also gut«, sagte Cræosh, als das ganze Korps in der Höhle stand. »Ich möchte …« Er zögerte, als ihm plötzlich etwas einfiel. »Josiah, welche Tür führt wohin?«
    Der Druide blinzelte und starrte in die Dunkelheit.
    »Josiah!« Cræosh gab ihm einen Klaps – nur einen kleinen, weil er am Leben bleiben sollte –, und der Druide taumelte, schüttelte dann den Kopf.
    »Oh! Äh, das Zeremonienbad auf der linken Seite, die Umkleideräume auf der rechten.«
    »In Ordnung.« Cræosh überlegte kurz. »«Belrotha, Gimmol, ihr überprüft das Bad. Alle anderen nehmen sich die Umkleideräume vor. Ich möchte, dass alles schnell durchsucht wird, damit wir den Weg fortsetzen können.«
    Die Ogerin und der Gremlin waren schon nach kurzer Zeit fertig und hatten im Bad nichts Interessantes gefunden. Die anderen hatten etwas mehr

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