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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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nicht mehr viel.«
    »Warum?«
    Der braunhaarige Zauberer lehnte sich zurück. »Weil du perfekt warst. Ich konnte die Dakórren im Auge behalten – es war klar, dass du den Krieg ausnutzen würdest, um gegen uns vorzugehen – und gleichzeitig Informationen über Morthûls Streitkräfte sammeln. Ich habe gehofft, auch seine Pläne für das Dämonen-Korps in Erfahrung zu bringen«, sagte er. »Aber du weißt ja, wie das lief. Ich glaube, das Korps wusste ebenfalls nicht Bescheid. Andernfalls hätte mir der Kobold etwas gesagt.«
    »Du …« Eichenwind atmete mehrmals tief durch, rang mit dem Schmerz – sowohl mit dem körperlichen als auch mit dem emotionalen, als er sah, wie sein Vertrauter mit den Flügeln schlug – und nahm seine letzte geistige Kraft zusammen, um noch einigermaßen klar denken zu können. »Es überrascht mich, dass du nicht unterwegs bist, um Tirfeylan zu retten.«
    Er hatte zumindest die Genugtuung zu beobachten, wie die Selbstzufriedenheit aus duMarks Gesicht verschwand. »Weil ich den knochigen Mistkerl zu gut kenne«, sagte der Zauberer kummervoll. »Seine Bereitschaft, mich auf Tirfeylan hinzuweisen, kann nur bedeuten, dass es für mich keine Möglichkeit gibt, etwas dagegen zu unternehmen. Wahrscheinlich löste er den Zauber aus, lange bevor du den Zylinder geöffnet hast, auch wenn seine Botschaft etwas anderes behauptete. Er hat dich für mich gehalten, Eichenwind. Er wusste, dass ich dort Verwandte habe, und dies war seine Strafe.« Der Halbelf seufzte. »Vielleicht kann ich nichts tun, um Tirfeylan zu retten, aber ich werde mich nicht selbst quälen, indem ich mir die Folgen des Zaubers ansehe.«
    »Was ist mit mir?«, fragte Eichenwind leise.
    »Mit dir? Du, mein Freund, bist tot. Ich weiß nicht, ob sich Angehörige deines Volkes im Wirkungsbereich von Morthûls Zauber befinden, aber mit dir wird zumindest ein Dakórren zusammen mit Tirfeylan sterben. Außerdem kann ich nicht zulassen, dass du dich in den Krieg einmischst oder neue Angriffe auf die Eilurren planst, oder?«
    »Jemand anders wird meinen Platz einnehmen«, zischte Eichenwind.
    »Mag sein. Und ich werde mit ihm ebenso verfahren.« DuMark hob die Hand und schickte einen Blitz durchs Zimmer. Eichenwinds Kopf zerfiel sofort zu Asche, und wenige Momente später hörten seine Beine auf zu zucken.
    Es war alles so ärgerlich ! Seit er mithilfe von Spionen und seiner Mantik erfahren hatte, dass Morthûl ein für den Krieg bestimmtes Dämonen-Korps zusammenstellte, hatte er viel Mühe in diese Sache gesteckt. Die Entdeckung der Pläne des Dakórren; die Übernahme seiner Verbindung mit dem Vertrauten und ihre Verwendung, um Eichenwind auf subtile Weise zu beeinflussen und zu manipulieren; das Abfangen des ersten Teleports und die Überwachung des Dämonen-Korps, obwohl der Umgang mit anderen Informationsquellen leichter und lohnender gewesen wäre – es war alles sehr zermürbend gewesen und hatte duMark von seinen anderen Aufgaben abgelenkt. Und wofür? Den gewonnenen Informationen hatte es nicht an Bedeutung gefehlt, aber sie waren nicht entscheidend gewesen. Keine von ihnen betraf den eigentlichen Zweck des Dämonen-Korps, und es war nichts darunter, das er nicht auch auf andere Art und Weise hätte herausfinden können.
    »Du hast Glück«, sagte duMark bitter, als er aufstand und die Leiche mit dem linken Fuß anstieß. »Du hättest einen ebenso schrecklichen Tod verdient wie jene, die in Tirfeylan starben. Du kannst mir von der Hölle aus für meine Gnade danken. Oder zumindest dafür …«
    Wieder ging ein Luftzug durch das Zimmer, das weder Fenster noch Tür hatte, und wirbelte die Asche des Dakórren auf. DuMarks Gestalt begann sich aufzulösen.
    »… dass ich es eilig hatte«, fügte duMark hinzu, und dann war er weg.
    Das kleine Geschöpf breitete die Flügel aus und fing seinen Sturz wenige Zentimeter über dem Boden ab. Es spürte duMarks Verschwinden, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, und fühlte, wie sich die Verbindung auflöste. Verwundert sah es sich in dem Zimmer um und entdeckte keinen Ausgang.
    »Ookt ripva!« Das gefiederte Wesen bemerkte die schwelende Leiche und begann zu knabbern.
    Cræosh war geradezu außer sich. Schlimm genug, dass der spindeldürre Mistkerl sie mitten in der Nacht geweckt hatte – jetzt war er auch noch so verdammt dreist, ihnen diesen Schwachsinn aufzutischen!
    »Wir haben einen verdammten Plan!«, protestierte er. »Morgen früh beginnen wir damit, ihn in die

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