Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
ich …«
    »Gork?«
    Der Kobold schluckte. »Ja?«
    Hrark durchbohrte ihn mit einem finsteren Blick. »Ich suche nach einem Grund, dir wehzutun«, sagte er. »Dir richtig wehzutun. Kannst du mir bisher folgen?«
    »Äh, ja?«
    »Gut. Pass jetzt auf. Hier kommt der interessante Teil. Hörst du mir zu?«
    »Ja …«
    »Gut. Jetzt kann’s losgehen. Du wirst zunächst die Klappe halten. Ich stelle dir einige Fragen, und du sollst sie beantworten. Wenn du sonst etwas sagst, gibst du mir damit den Grund, nach dem ich suche. Ist das klar?«
    Gork sah sich nervös um.
    »Es ist eine Frage. Du kannst sie beantworten.«
    »O ja. Ja, Boss, alles klar.«
    Hrark nickte und rümpfte die Schnauze, das Kobold-Äquivalent eines menschlichen Kopfschüttelns. »Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll. Haben wir nicht schon über diese Sache geredet?«
    Nach einigen Sekunden gelangte Gork zu dem Schluss, dass es mehr war als nur eine rhetorische Frage, und dass er antworten durfte, ohne Strafe befürchten zu müssen. »Ja, aber es war nicht meine Schuld! Sie …«
    »Es ist nie deine Schuld, nicht wahr, Gork?«
    Dies war eine rhetorische Frage, fand Gork, und er verzichtete auf eine Antwort.
    Und dann lächelte Hrark. Er verzog das Gesicht, öffnete die Schnauze und zeigte die vorderen Zähne, und das war eindeutig etwas, das Gork nicht sehen wollte. Sein eigenes Gesicht war bereits durch einen auffallenden Mangel an Freude gekennzeichnet gewesen, und jetzt wurde es länger und länger. Er spürte, wie seine Ohren erschlafften und kummervoll herabhingen.
    »Gork, mein Junge«, schleimte Hrark und ging sogar so weit, ihm den Arm um die Schultern zu legen. »Abgesehen von dem ganzen Ärger … Du hast dich richtig geschickt angestellt, nicht wahr? Was hast du heute zustande gebracht? Du hast verhindert, dass der kleine Kristall den Soldaten in die Hände fiel, du hast dich ihnen gegenüber behauptet, und wie du vorhin ins Kampfgewühl gesprungen bist … Das alles war recht eindrucksvoll, weißt du?«
    Gork gaffte den Patriarchen an und wartete auf den großen Knall.
    »Kurz gesagt, du bist genau der Kobold, den sie brauchen«, betonte Hrark.
    »Sie?«, fragte Gork vorsichtig.
    »Ja. ›Hiermit wird dir befohlen‹, hat der Geist gesagt, oder zumindest erinnere ich mich daran, dass er es gesagt hat, was in diesem Fall praktisch aufs Gleiche hinausläuft, ›den Besten unter euch für den Dienst in der Elite des Herrn auszusuchen.‹ Herzlichen Glückwunsch, Gork. Du gehörst jetzt zum Dämonen-Korps.« Das Grinsen des Patriarchen schien noch breiter zu sein als seine Schnauze. »Es ist natürlich eine große Ehre. Du wirst als Held zurückkehren.«
    Gorks Welt stürzte in sich zusammen. Dämonen-Korps? Es bedeutete, dass er so gut wie tot war. Von wegen »große Ehre«, bei seinem rauen steinigen Hintern!
    »Hrark … Boss. Könntest du nicht jemand anderen finden? Ich meine, Kampf ist eigentlich nicht mein Ding …«
    »Unsinn, mein Junge. Du kommst bestimmt gut zurecht.«
    »Aber es heißt, dass niemand eine ganze Dienstzeit in einem Dämonen-Korps überlebt hat!«
    Die Augen des Patriarchen leuchteten im schwindenden Licht des Nachtmittags. »Das«, teilte er Gork mit kalter Stimme mit, »ist ein weiterer Lichtblick. Pack deine Sachen und verabschiede dich von allen. Ich glaube, eine Stunde sollte genügen, nicht wahr?«
    Schließlich – endlich – geriet Timas Khoreth in Sicht, ein dunkler Fleck vor dem glänzenden Schnee der Steppen, die einige Meilen hinter der Stadt begannen. Cræosh war von Natur aus kein besonders sentimentaler Ork. Zum Teufel auch, es gab keine sentimentalen Orks. Aber nachdem er wochenlang nur die Gesellschaft des Schrecklichen genossen hatte, fühlte er den starken Drang, zur Stadt zu laufen und dankbar ihre Mauer zu küssen.
    Was Jhurpess betraf … Er richtete nur einen fragenden Blick auf die Stadt am Horizont und blinzelte. »Unser Ziel?«
    Normalerweise hielt Cræosh nichts von Menschenstädten, aber diesmal lag ein Lächeln in seiner Stimme, als er antwortete: »Ja, das ist unser Ziel, Naturbursche: Timas Khoreth.«
    »Oh. Was bedeutet ›Timas Khoreth‹?«
    Der Ork warf ihm einen finsteren Blick zu. »Es bedeutet das Khoreth von Timas. Woher zum Teufel soll ich wissen, was der Name bedeutet?«
    »Jhurpess fragt nur.«
    »Und Cræosh antwortet nur. Können wir jetzt weiter? Ein langer Weg liegt hinter uns, und ich brauche was zu trinken.«
    Der Schreckliche griff sofort nach seinem

Weitere Kostenlose Bücher