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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Rucksack.
    »Ich meine etwas, das ein ganzes Stück stärker ist als Wasser«, sagte Cræosh.
    »Oh, Jhurpess versteht. Cræosh will feiern Ankunft in Stadt?«
    Eine kurze Pause. »Ja, was in der Art.« Der Ork stapfte der weit aufragenden Stadtmauer entgegen, und plötzlich hatten seine Schritte neue Kraft.
    Der Schreckliche zögerte kurz, folgte ihm dann und lief auf allen vieren. »Jhurpess gefallen haben die letzten Wochen. Cræosh und Jhurpess gute Freunde sein in Dämonen-Korps.«
    Die Alternative war der Tod, erinnerte sich der Ork. Ich kann viele Dinge ertragen, wenn sie bedeuten, dass ich am Leben bleibe.
    »Es Jhurpess nicht einmal kümmert, dass Cræosh nicht sehr gescheit ist. Jhurpess ein toleranter Schrecklicher.«
    Andererseits hat der Tod auch seinen Reiz …
    Die in schwarze Rüstungen gehüllten Menschen, die am Tor Wache hielten, teilten Jhurpess’ Toleranz offenbar nicht. »Na so was«, sagte einer von ihnen, als sich die beiden Wanderer näherten. »Ein Schwein und ein Affe allein in der Wildnis. Wie konnte es dazu kommen?«
    Cræosh hielt seinen Ärger im Zaum. Es war besser, in einer fremden Stadt nicht sofort Schwierigkeiten zu bekommen, und außerdem war seine Nase nicht so schweinisch. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Befestigungen der Stadt hinter den Wächtern.
    So groß die Stadt auch sein mochte: Als man sie erbaut hatte, schien man vor allem an Verteidigung gedacht zu haben. Eine sechs Meter hohe Mauer umgab sie, mit großen Zinnen und Dutzenden von Schießscharten in halber Höhe. Das von zwei Wachtürmen flankierte Tor bestand aus massivem Eichenholz und konnte mithilfe eines Balkens dicker als Cræosh blockiert werden. Hinzu kam ein Fallgatter. Cræosh zweifelte nicht daran, dass die Wächter über Ballisten, große Kessel mit Öl und ähnliche Waffen verfügten. Selbst mit einem ganzen Ork-Heer wäre es nicht leicht gewesen, Timas Khoreth zu erobern, dachte Cræosh.
    Glücklicherweise verlangte niemand von ihm, die Stadt zu belagern oder einzunehmen. Und was die drei Wächter betraf … Mit denen konnte er fertigwerden. Er entschied, diplomatisch zu sein und darauf zu verzichten, eine Waffe zu ziehen oder eine scharfe Antwort zu geben. Stattdessen ging er einfach weiter und schenkte den Narren keine Beachtung.
    An dieser Stelle sollte vielleicht darauf hingewiesen werden, dass Orks eine andere Vorstellung von Diplomatie hatten als Menschen. Bei ihnen bedeutete Diplomatie so viel wie »nicht töten«, zumindest nicht sofort.
    Doch der Wächter, von dem die spöttischen Worte stammten – ein kahlköpfiger Bursche mit stoppeligem Bart –, wollte offenbar eine Schau abziehen. »He!«, rief er und trat vor den großen Ork. »Du scheinst den Hinweis nicht verstanden zu haben. Was mich kaum überrascht.«
    Cræosh starrte ihn an.
    »Noch einmal in einsilbigen Worten, die selbst du verstehen kannst«, fuhr der Mensch fort. »Leute … wie … ihr … seid … hier … unerwünscht.«
    »Zwei der Worte sind nicht einsilbig, du lepröser hirnloser Ziegenficker.«
    Der Wächter wich überrascht einen Schritt zurück, versperrte ihnen aber weiterhin den Weg.
    »He, es ist mir schnuppe, dass du eine zivilisierte Sprache sprechen kannst. Timas Khoreth ist eine Menschen stadt. Will heißen: Hier leben Menschen. Leute wie ihr machen nur Ärger, und davon hatten wir genug bis …«
    »Es Jhurpess reicht«, erklärte der Schreckliche. Bevor Cræosh auch nur daran denken konnte, ihn aufzuhalten, sprang das Affenwesen nach vorn und versetzte dem kahlköpfigen Wächter einen Schlag mit der Rückhand, und zwar mitten ins Gesicht. Der Soldat flog und drehte sich zweimal, bevor er in einer Staubwolke auf den Boden knallte.
    Wenn der Schlag von Cræosh gekommen wäre, hätte er dem Menschen vermutlich den Schädel zertrümmert. Aber Schreckliche waren nicht ganz so stark wie Orks, und deshalb hatte Jhurpess’ Hieb dem Soldaten nur das Genick gebrochen.
    Am letztendlichen Resultat änderte sich dadurch kaum etwas.
    Cræosh riss sein Schwert aus der Scheide und fluchte halblaut, als die Menschen ebenfalls ihre Waffen zogen. Dies, so dachte er, war vermutlich kein besonders guter Anfang für seinen neuen Dienst. Er warf seinem lästigen Verbündeten einen kurzen Blick zu. Vielleicht verstand Jhurpess nicht, warum jetzt die ganze Wache angriff, aber der Schreckliche war klug genug, die Situation zu erkennen. Mit einer Hand langte er über die Schulter und zog die Keule aus der improvisierten

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