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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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dachte, er hätte gewartet, um es von uns zu hören.«
    »Vielleicht brauchte er das gar nicht«, spekulierte Gork. »Immerhin ist er ein Zauberer.«
    »Nein«, sagte der Ork und schüttelte den großen Kopf. »Wenn er in der Lage gewesen wäre, unsere Antwort vorauszusehen, hätte er gar nicht erst fragen müssen. Ich …«
    Stapfende Geräusche kamen von der Tür. Das Korps sah auf und beobachtete, wie Gimmol verdrießlich hereinkam und ein Stück Pergament auf den Tisch legte. »Das hier war am Türrahmen befestigt«, verkündete er zornig.
    Fezeill kam den anderen zuvor und griff als Erster danach.
     
Meine lieben Gäste,
ich entschuldige mich in aller Form dafür, euch einfach so zu verlassen, aber unglücklicherweise hat sich etwas ergeben, das meine sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Ich lade euch herzlich ein, bei eurem Frühstück die Lebensmittel zu verwenden, die ihr in meiner Hütte findet.
     
    »Zu spät«, murmelte der Kobold.
     
Ich nehme an, ihr seid inzwischen zu einer Entscheidung gelangt, so oder so, und wenn nicht … Ich gebe euch noch etwas mehr Zeit, darüber nachzudenken. Spart euch die Mühe des Versuchs, mit mir Kontakt aufzunehmen; ich setze mich mit euch in Verbindung. Und wenn es so weit ist, erwarte ich natürlich eine Antwort von euch.
Mit freundlichem Gruß
Nurien Eichenwind
     
PS: Aus irgendeinem Grund werden die Yetis immer unruhiger. Ich rate euch, nach dem Frühstück nicht zu lange in der Hütte zu bleiben.
     
    »Großartig«, brummte Cræosh, nachdem Fezeill die Mitteilung laut vorgelesen hatte. »Genau das, was wir brauchen. Wenn er hier gewesen wäre, hätten wir es wenigstens hinter uns bringen können. Offen gestanden, ich freue mich nicht unbedingt darauf, ihm zu sagen, dass wir sein Angebot ablehnen. Ich fürchte, Zauberer nehmen ein Nein nicht gern hin.«
    »Meine Sorge … gilt vor allem … den letzten Worten«, sagte Katim.
    Fezeill nickte. »Ganz meine Meinung. Wenn Yetis herumziehen … Wäre es dann nicht besser, in der Hütte zu bleiben , anstatt sie zu verlassen?«
    »Das habe ich ebenfalls gedacht«, sagte Gork. »Vielleicht …«
    »Pscht!« Die Trollin stand reglos, die eine pelzige Hand erhoben, damit die anderen still blieben.
    Und dann hörten sie es ebenfalls: ein vages Flüstern in der Luft. Draußen wurde es plötzlich dunkler, als sänke die Sonne wieder dem Horizont entgegen.
    »Oh, Scheiße!« Cræosh sprang auf und lief zur Tür. »Da knallt was auf uns runter!«
    Das ganz Korps stob nach draußen, noch bevor die letzte Silbe aus dem Mund des Orks verklungen war. Fensterläden und einfaches Glas splitterten und klirrten, als die Korps-Soldaten nach draußen sprangen. Katim hatte sich irgendwie klein genug gemacht, um durch ein Fenster zu passen, und Gork war auf halbem Wege durch ein anderes, als ihn mehrere Hundert Schrecklichenpfunde trafen und nach draußen katapultierten. Cræosh folgte der Theorie, wonach die kürzeste Entfernung eine gerade Linie war, und stürmte durch die nächste Wand.
    Nur wenige Sekunden nachdem das Dämonen-Korps die Hütte verlassen hatte, zermalmte ein fliegender und sehr ungebetener Felsbrocken das kleine Gebäude unter sich. Der Boden erzitterte, als hätte das Universum geniest. Holz- und Glassplitter spritzten über die Tundra. Cræosh blutete bereits aus zahlreichen kleinen Wunden, hob den Arm schützend vors Gesicht und warf sich in den Schnee. Mehrmaliges dumpfes Plumpsen wies darauf hin, dass die anderen Korps-Mitglieder so vernünftig waren, sich ein Beispiel an ihm zu nehmen.
    Und dann, so schnell wie es begonnen hatte, war es vorbei. Cræosh stand auf, und in der Kälte bescherten ihm seine vielen kleinen Wunden stechende Schmerzen. Die anderen versammelten sich um ihn herum, voller Blutflecken, die darauf hinwiesen, dass es ihnen kaum besser erging als dem Troll.
    »Ich wusste nicht … dass Yetis groß genug werden … um so etwas zu werfen«, sagte Katim.
    »Das werden sie auch nicht«, erwiderte Fezeill. »Es ist unmöglich.«
    Cræosh knurrte, packte Fezeills Kopf und schlug ihn mit dem Gesicht voran gegen den Felsen. Es knackte, und der Gestaltwandler sank mit blutiger Nase in den Schnee.
    »Fühlt sich für mich möglich genug an«, sagte Cræosh. »Ist jemand anderer Meinung?«
    Erstaunlicherweise meldete sich niemand.
    »Gut. Nun, vielleicht beunruhigt es euch nicht, dass wir fast so platt gewesen wären wie ein Zwerg bei einer Troll-Orgie. Aber mir gefällt es zufälligerweise, einen Meter

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