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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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und Robbin geraten war, und kannte nur den einen Gedanken: Fort von hier!
    Herunter von dem Schlachtfeld, auf dem sie nun standen – vor ihnen die Reihen der Riesen und hinter ihnen das flammende Monstrum.
    Jener Titan, auf dessen Harnisch sie vorübergehend Schutz gefunden hatten, lag tot in einer schwarzen, breiigen Flüssigkeit, einen ekelerregenden Gestank verbreitete. Immer noch war er wie ein Gebirge für die Gefährten, obwohl sie weiter gewachsen waren.
    »Wir wären wahrhaftig in der Harnischspalte erdrückt worden«, sagte Robbin schaudernd.
    Mythor durfte nicht an den Sturz des Riesen danken, als er von einer Axt eines anderen Shrouks gefällt worden war. Es war wie ein Fall ins Bodenlose gewesen. Nur dem Umstand, daß der Shrouk den Sturz noch einmal hatte abfangen können, war es zu verdanken, daß die drei überhaupt noch lebten.
    Der Aufprall hatte sie aus der Tasche geschleudert, als sie sich noch gute zwei Körperlängen über dem Boden befanden. Mythor war mit Fronja in den Armen auf dem Rücken gelandet. Daß er sich dabei nicht das Genick oder das Rückgrat gebrochen hatte, konnte er sich nur damit erklären, daß auch sein Gewicht in dieser Welt des Riesenhaften um ein Vielfaches geringer war als normal.
    Andererseits fühlte er sich nicht leichter, was das Gehen erträglicher gemacht hätte.
    Er schätzte, daß die Riesen inzwischen soweit geschrumpft waren, daß er, Fronja und Robbin inzwischen vergleichsweise die Größe eines ihrer Finger besaßen.
    Das hieß, daß die Gefahr einer Entdeckung nun ungleich größer geworden war.
    »Kommt!« flehte Fronja. »Laßt und fortlaufen – vor allem weg von dem Feuer!«
    Wenn Mythor nur hätte erkennen I können, was für ein Ungetüm dort vor der Felswand in die Höhe wuchs.
    Seltsamerweise hatte er das Gefühl, die Antwort kennen zu müssen.
    Und nun wurde dort wieder gekämpft. Auch ließ sich nicht ausmachen, wer dort aufeinander einschlug. Waren es wieder nur Shrouks, oder trafen dort ganz unterschiedliche Gegner aufeinander?
    »Mythor«, seufzte der Pfader. »Wenn du Carlumen finden willst, solltest du nun wirklich…«
    Der Gorganer nickte nur, stützte Fronja und begann mit ihr zu laufen. Sie mußten durch die Beine der Riesen hindurch. Eine Weile kamen sie auch gut und unangefochten voran. Dann aber stürmten die Kolosse erneut vor, um das Monstrum zu berennen.
    »Werft euch hin!« schrie Robbin entsetzt. »Sucht euch eine Spalte! Schnell! Sie sind schon da!«
    Mythor zog Fronja mit sich zu Boden und warf sich schützend über sie. Es blieb keine Zeit, nach einer Deckung zu suchen.
    Vor, hinter und neben ihnen stampften die gewaltigen Füße den Fels und wirbelten Wolken von schwarzem Staub auf. Mythor hustete. Fronja war durch den Gesichtsschleier geschützt. Von Robbin war nichts zu sehen.
    Sie konnten nur liegenbleiben, wo sie waren, und darauf hoffen, auch diesmal nicht zerquetscht zu werden. Um sie herum zitterte die Luft unter dem Gebrüll der Shrouks. Donnerschläge kündeten von einem erbittert geführten Kampf. Ein Baumstamm krachte wenige Schritte neben Mythor und Fronja auf den Fels und glitt daran ab.
    Aber es war nur ein Pfeil der Titanen, die das Ungetüm gegen die Shrouks verteidigten!
    So lagen sie beieinander, wie lange, das wußte keiner von ihnen zu sagen. Der Kampf wogte hin und her. Es hatte den Anschein, als zögen die Riesen sich immer wieder zurück, um dann um so grimmiger anzugreifen. Sie hatten furchtbare Angst vor dem Feuer, doch etwas trieb sie immer wieder von neuem an.
    Irgendwann erschien Robbin in den Staubwolken und warf sich neben die beiden anderen.
    »Das kann bis in alle Ewigkeiten so weitergehen!« rief er. »Ob wir hier liegen oder versuchen, fortzukriechen, macht jetzt auch keinen Unterschied mehr! Kommt!«
    Gerade wollte der Pfader sich aufrichten, als sich ein Riesenfuß vor sie setzte. Mythor sah die Fellstiefel und die Schnüre, mit denen sie zusammengehalten wurden.
    Das und der Kindruck, daß die Titanen sich nun doch wieder weiter vom Monstrum an der Felswand zurückzogen, ließ ihn auf die Stiefelverschnürung deuten und brüllen:
    »Dort hinauf, Robbin! Wir verstecken uns unter den Riemen!«
    Robbin erwiderte diesmal nichts und war schon fast auf dem Stiefel, als Mythor Fronja noch aufhalf. Der Pfader winkte ihnen, als er sich an eine Öse klammerte. Zu klein waren die Riesen schon, als daß die Gefährten unter ihr Platz gefunden hätten.
    Als Mythor darüber fluchte, schüttelte Robbin

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