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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Kampfgefährtinnen, als sie unbeobachtet waren. »Ich selbst kann das Schiff nicht verlassen, ohne daß es sofort auffallen würde. Daher möchte ich, daß ihr beide die nächstbeste Gelegenheit nutzt, um euch unbemerkt von Bord zu stehlen. Sobald die Shrouks wieder angreifen oder einige vom Fraß Befallene für die nötige Verwirrung sorgen, versucht ihr, den Belagerungsring zu durchbrechen. Ihr müßt Mythor und Fronja finden.«
    Gudun und Gorma wechselten einen schnellen Blick. Etwas in ihren Gesichtern ließ Burra erschrecken.
    »Stimmt etwas nicht mit euch?«
    »Wir werden gehen«, umging Gudun eine direkte Antwort. »Aber wo sollen wir suchen? Vielleicht sind die beiden Gefangene der mit ihnen entflohenen Dämonen.«
    »Dann müssen wir sie erst recht finden. Sie können nicht allzu weit entfernt sein. Dort ist der Krater, den die Hermexe riß. Irgendwo in seiner Nähe müssen sich auch Mythor und Fronja befinden.« Sie zögerte. »Vielleicht wäre es besser, ihr nähmet euch noch einige Kriegerinnen mit.«
    Im gleichen Augenblick wußte sie, daß sie Unsinn redete. Niemand sollte wissen, daß sie Gudun und Gorma ausschickte – außer Scida, den Aasen, Gerrek und Tertish.
    »Wir gehen allein!« wehrte Gorma ab. »So sind wir beweglicher, und außerdem genügt es, wenn sich zwei von uns in Gefahr begeben.«
    Es hörte sich an, als sagte sie: wenn zwei von uns sterben müssen!
    Burra schauderte zusammen. Wieder war es ihr, als suchten die Gefährtinnen etwas vor ihr zu verbergen. Sie blickte sie prüfend an und redete sich schließlich ein, daß ihre Sinne überreizt waren und ihr bereits Streiche spielten.
    »Ihr wißt also, was ihr zu tun habt. Und nehmt euch in acht! Weicht den Shrouks aus und sucht nicht unnötigen Kampf!«
    Die beiden nickten. Burra hatte den Eindruck, daß sie noch etwas sagen wollten, doch da gellten bereits die Alarmrufe über das Deck.
    Burra fuhr herum und sah vier, fünf dunkle Gestalten dort, wo Lexa und ihre Kriegerinnen dabei waren, Felsbrocken von Bord zu räumen. Der Angriff kam viel zu überraschend. Bevor Burra, Gudun und Gorma heran waren, hatten die Shrouks sich unter gräßlichem Geschrei eine Bresche geschlagen und drangen zur Bordwand vor, wo sie sogleich damit begannen, die Pechringe und Fackeln mit Keulen, Knochen und Äxten aus ihren Halterungen zu schmettern.
    Dies war zugleich das Zeichen zum zweiten Ansturm der Horden.
    Burra schrie ihre Befehle, während sie einem der Shrouks, die unbemerkt an der Felswand und über das Geröll an Bord gelangt waren, den Fraß vom Nacken trennte. Das Etwas klatschte ihr vor die Füße, verharrte dort für die Dauer eines Herzschlags, um sich zuckend auf die Amazone zuzuschieben. Mit einem Aufschrei sprang Burra zurück, griff sich eine Fackel und stieß mit dem Feuer zu.
    Um sie herum wütete der Kampf. Ein Dutzend Kriegerinnen waren damit beschäftigt, sich der tobenden Shrouks zu erwehren, während die anderen mit ihren Schilden das Licht der noch brennenden Feuer gegen die anrennende Meute warfen oder einen Pfeilregen nach dem anderen abschossen. Wieder flogen Steine heran. Getroffene Amazonen gingen zu Boden. Burra stürmte ins Bugkastell und schaffte es nicht, sich in dem Höllenlärm Gehör zu verschaffen.
    »Schlagt ihnen die Fraße ab!« schrie sie verzweifelt. »Nur so könnt ihr sie besiegen!«
    Niemand hörte auf sie. Die Kriegerinnen waren wie von Sinnen. An Bord tobte der Kampf gegen die vier noch lebenden Dämonenbestien, und unten hatte die Mauer aus Leibern nun fast die Luscuma erreicht.
    Gerrek beugte sich todesmutig über die Bordwand und schickte den Shrouks seine Flammenlohen entgegen.
    Gudun und Gorma! durchzuckte es Burra.
    Sie fand sie nirgendwo mehr.
    Irgend etwas krampfte sich um ihr Herz. Sie wußte es sich nicht zu erklären, aber plötzlich hatte sie die schreckliche Angst, die Gefährtinnen niemals mehr wiederzusehen.
    Zorn und Verzweiflung machten sie rasend. Dämon und Mythor schwingend, warf sie sich ins Kampfgetümmel und drosch auf die Fraßträger ein. Um sie herum funkelte und blitzte es, waren die Schreie der Kriegerinnen und das Geheul und Gekreisch der Schreckensgestalten.
    Das Ende schien früher gekommen, als irgend jemand hatte voraussehen können. Doch Burra wollte dagegen kämpfen, solange noch Blut in ihren Adern floß. Sie bäumte sich gegen das Schicksal auf.

5.
    Mythor verstand nichts mehr. Er suchte auch gar nicht weiter nach Erklärungen für das Feuerchaos, in das er mit Fron ja

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