Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hormonformel

Die Hormonformel

Titel: Die Hormonformel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Pape , Beate Quadbeck , Anna Cavelius
Vom Netzwerk:
bissigen Nagern brave Mäuschen werden, wenn man sie um die Fähigkeit beschneidet, Östrogen zu bilden. Aus biologischer Sicht macht aber auch dieses aggressive Potenzial eine gute Mutter aus: Sie verteidigt ihren Nachwuchs unter Umständen wie eine wütende Wölfin.

    INFO
    Geringes Gesundheitsrisiko
    Die gute Nachricht: Selbst wenn Östrogen-geprägte Frauen ein paar Pfunde zulegen, birgt dies keine ernsthaften Gesundheitsrisiken in Richtung Stoffwechselstörungen und/oder Gefäßerkrankungen. Denn um die Taille herum sind diese »Birnentypen« (oder gynoiden Typen) eher schlank. Bei einem gesunden Lebensstil unterliegt die Östrogen-geprägte Frau nur einem geringen Risiko für ein metabolisches Syndrom. Sofern sie normalgewichtig bleibt, sind auch ihre Gehirnfunktionen gut geschützt.

    DAS FRUCHTBARKEITSHORMON: GESTAGEN
    Gestagen ist wie das Östrogen ein weibliches Geschlechtshormon. Der Gestagenspiegel im Blut ist abhängig von der Zyklusphase und weist dementsprechend enorme Schwankungen auf. Während der zweiten weiblichen Zyklushälfte ist es das dominierende Hormon.
    Das Schwangerschafts- und Verhütungshormon stammt aus dem Gelbkörper (Corpus luteum), der nach dem Eisprung aus dem im Eierstock zurückgebliebenen Eibläschen (Follikel) entsteht. In der Schwangerschaft bildet auch die Plazenta Gestagen. Bei Frauen und Männern werden darüber hinaus geringe Gestagenmengen in der Nebennierenrinde produziert.
    Gestagen bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine Schwangerschaft vor und hilft bei der Einnistung eines befruchteten Eis: In diesem Fall hemmt es das Heranwachsen weiterer Follikel in den Eierstöcken und macht den Schleim des Gebärmutterhalses für Spermien unzugänglich. Es bereitet die Brustdrüse auf die Milchproduktion und -abgabe vor und erhöht dauerhaft die Basaltemperatur (siehe Kasten > ).
    Aus Gestagen werden chemisch viele andere Hormone gebildet, wie zum Beispiel Testosteron, Östrogen, Aldosteron (ist an der Steuerung des Flüssigkeitshaushalts beteiligt und regelt den Natrium-Kalium-Haushalt) und Cortisol (siehe > ). Es wirkt zudem als Nervenbotenstoff im Gehirn schlaffördernd und angstlösend. Das Auf und Ab des Gestagenspiegels beeinflusst daher die Stimmung ähnlich wie das des Östrogens: Während ein Gestagenhoch positiv auf die Gehirnfunktionen wirkt, sorgt ein niedriger Gestagenspiegel für schlechte Laune.
    Gestagen spielt für den Zyklus und die Fruchtbarkeit eine wichtige Rolle. Außerdem balanciert es ein Zuviel an Östrogen aus. Es verstärkt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, hilft dabei, Kalorien in Speicherfett (Stillreserven) umzuwandeln, fördert die Ausscheidung und entwässert, unterstützt die Wirkung von Schilddrüsenhormonen und normalisiert die Blutgerinnung. Ab 40 geht es mit dem Gestagenspiegel noch vor dem Östrogenspiegel bergab: Als Erstes fällt der eine oder andere Eisprung aus – bei regelmäßiger Periode zunächst ein- bis zweimal im Jahr. Später bleibt jeder dritte Eisprung, dann jeder zweite aus – bis das Thema Fruchtbarkeit irgendwann auf natürliche Weise abgeschlossen ist. Weil dementsprechend das Follikelbläschen im Verlauf des Monatszyklus nicht reißt, bildet sich der typische Gelbkörper nicht. Die Folge ist ein zu niedriger Gestagenspiegel, der sich vor allem dadurch äußert, dass die Betroffenen sehr unruhig schlafen. Aufgrund der mangelnden nächtlichen Erholung sind sie am Tag dann nervöser und reizbarer, ängstlich und weniger entscheidungsfreudig. Zum Glück lassen sich diese Symptome behandeln, zum Beispiel mit einem ärztlich verordneten Gestagengel aus der Yamswurzel: Eine kleine Menge davon wird abends auf die Innenseite der Oberschenkel aufgetragen. Bei Bedarf entscheidet der Arzt, ob die Dosis gesteigert werden sollte, zum Beispiel mithilfe eines Gestagenpflasters. In manchen Fällen nimmt die betroffene Frau auch vaginal oder oral kleine Progesteronkapseln ein.
    Synthetische Gestagene werden in der Anti-Baby-Pille sowie zur Behandlung einiger hormonproduzierender Tumore eingesetzt.
    Wann Sie Ihren Gestagenwert bestimmen lassen sollten
    Gestagen wird im Blutserum bestimmt. Eine Analyse ist hilfreich, wenn Sie Probleme haben, schwanger zu werden. In diesem Fall hilft das Messen des Progesteronwerts, den Zeitpunkt des Eisprungs festzustellen. Der Spiegel wird dazu am 22./23. Zyklustag 4 bis 5 Stunden nach dem Aufwachen bestimmt.
    Die Gestagen-geprägte Frau: die Ehrgeizige
    Die Gestagen-geprägte Frau stellt den

Weitere Kostenlose Bücher