Die Hormonformel
oder seltenen Regelblutungen),
• Verdacht auf frühzeitige Wechseljahre,
• ärztlicher Indikation.
Die Östrogen-geprägte Frau: die Fürsorgliche
Zu diesem femininen Typ gehören rund 50 Prozent aller Frauen. Folgende Merkmale kennzeichnen die Östrogen-geprägte Frau:
Körperbau
Runde Hüften und ein wohlgeformter Po, das »fruchtbare« breite Becken und kräftige Oberschenkel, dabei eine schmale Taille und ein »normaler« Busen: Dank dieser körperlichen Merkmale passt die Östrogen-geprägte Frau ideal ins Frauenschema paarungswilliger Männer.
Aufgrund des typischen Fettverteilungsmusters entstehen zum einen wertvolle Energiespeicher für Schwangerschaften. Zum anderen verstärkt die Östrogenbildung in diesen Fettzellen den guten Östrogenstatus noch. Frauen mit einem hohen Östrogenspiegel haben festes Bindegewebe, einen rosigen Teint und kräftiges, volles Haar. Die meist weiche Haut neigt jedoch zu leichten Wassereinlagerungen, blauen Flecken (Hämatomen) sowie zu Cellulite am Po und an den Oberschenkeln.
Durch den östrogenbedingten frühen Schluss der Wachstumsfugen – dem knorpeligen Zwischenraum, der den Knochenschaft vom -endbereich trennt und von dem das individuelle Längenwachstum ausgeht – werden Östrogen-geprägte Frauen »nur« 1,58 bis 1,68 Meter groß, sind also eher klein bis mittelgroß. Sie haben dafür in der Regel bis ins hohe Alter starke Knochen und vergleichsweise ein entsprechend geringes Risko, an Osteoporose zu erkranken.
Stoffwechsel
Als sich der Mensch vor rund 10 000 Generationen durch Ackerbau und Viehzucht eine weitgehend regelmäßige Versorgung an fettarmen Nahrungsmitteln durch Kohlenhydrate aus Getreide und wenig Eiweiß aus Fleisch erschloss, musste sich der Östrogen-geprägte Typ diesen Ernährungsstatus durch Muskelkraft erarbeiten. Die Kraftmuskulatur, die viele Kohlenhydrate verbrennen kann, ist deshalb auch beim weiblichen Stoffwechseltyp recht gut ausgeprägt. Die Insulinrezeptoren der Muskeln haben sich bei diesen Frauen ebenso wie die Bauspeicheldrüse bis heute an das vermehrte Kohlenhydratangebot angepasst und schleusen Zucker aus der Nahrung ohne Insulinüberreaktion in den Muskel ein. So werden überschüssige Kohlenhydrate leicht zu Wärme verbrannt und Übergewicht wird vermieden.
Ungünstig für diesen Stoffwechseltyp sind dagegen zu viel tierisches Eiweiß, aber auch zu viel Fett; beides macht Östrogen-geprägte Frauen richtig dick. Denn da der Stoffwechsel dieses Hormontyps auf Kohlenhydrat- und maßvollen Eiweiß- und Fettverbrauch eingestellt ist, »entsorgt« er jeden noch so kleinen Fetttropfen aus der Nahrung 1:1 in das körpereigene Fettgewebe.
Wegen der Veranlagung zu verstärkter Wassereinlagerung neigt das Bindegewebe zu Cellulite; allerdings lässt sich dem mit gezielter Ernährung und Bewegung entgegensteuern.
Ab etwa 40 muss auch die Östrogen-geprägte Frau auf ihren Bauch achten. Denn während ab diesem Alter der Östrogenspiegel sinkt, steigt der Testosteronspiegel relativ dazu an – das führt zu einer verstärkten Bauchfettzunahme (siehe > ). Ab dem 50. Lebensjahr muss sich durch die Absenkung der in den Eierstöcken hergestellten Östrogene eine völlig neue Balance einpendeln.
Psyche
Von ihrer psychischen Konstitution her ist dieser Frauentyp mitfühlend, teamfähig und hilfsbereit. Ein hoher Östrogenspiegel scheint also eine gute Voraussetzung für mütterliche Fürsorge zu sein. Weil er bei Schwangeren zum Beispiel den Nestbautrieb fördert, klettert so manche werdende Mutter trotz Siebenmonatsbauch noch auf die Leiter, um das neue Kinderzimmer in Hellblau oder Rosa zu streichen. Auch der berühmt-berüchtigte Putzdrang vor oder während der Periode hängt mit dem Ansteigen des Östrogens zusammen. Eine Östrogendominanz insbesondere in jungen Jahren kann zudem zu den typischen psychischen Beschwerden des prämenstruellen Syndroms führen, wie Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und daraus resultierenden Heißhungerattacken – die Hormone werden so zu gefährlichen »Figurkillern«.
Trotzdem fördert das Weiblichkeitshormon nicht zwingend weibliche Tugenden wie Duldsamkeit, Anpassungsbereitschaft oder Sanftheit. Östrogen kann auch ganz schön wütend machen: Mädchen, die wegen einer stark verspätet eintretenden Pubertät Östrogenpillen einnehmen, reagieren beispielsweise deutlich aggressiver als gleichaltrige Jungen, die aus dem gleichen Grund Testosteron schlucken. Zudem zeigen Tierversuche, dass aus
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