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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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großen Sorgen. Ich habe noch genügend tödliche kleine Tricks in meinem Labyrinth für Sie bereit. Wie zum Beispiel... Ach, ich greife den Geschehnissen vor. Inzwischen dürfte klar sein, welche Entscheidung Sie treffen müssen.«
    Und damit hatte er recht. Während sich die beiden Bodenteile voneinander entfernten – der Spalt war nun etwa zehn Zentimeter breit – wußten die Eingeschlossenen sehr wohl, welche Entscheidung ihnen abverlangt wurde. Auf welchem Teil sollten sie bleiben? Eine Seite, dessen waren sie sicher, bedeutete den Tod. Wie es dazu kommen würde, wußten sie nicht, doch über das Ende waren sie sich im klaren. Einer von ihnen ...
    Mindestens einer von ihnen. Natürlich konnten beide Alternativen zur Tragödie führen. Allerdings hatte es Maxwell sicher nicht so geplant. Das glaubte Banner jedenfalls.
    Er allein stand jetzt noch über der Öffnung. Links vor ihm standen Mike Conant und Craig Case, und auf dem rechten Bodensektor stand Leah Arnold.
    »Ed...«
    Er blickte zu Mike hinüber. Er wußte, was sie sagen wollte, wußte, daß sie bei ihm sein wollte, wenn es ans Sterben ging. Was vielleicht genau das war, was auch Maxwell wollte.
    Er blickte nach unten, noch immer über dem breiter werdenden Spalt stehend, der nun fast fünfundzwanzig Zentimeter weit klaffte. Noch immer war nicht zu erkennen, was jene erwartete, die auf dem falschen Teil des Fußbodens blieben.
    Jetzt richtete sich sein Blick auf die Stelle, wo der Fußboden die gegenüberliegende Wand traf. Wenn sich nur eine Hälfte des Bodens bewegte ...
    Nein, beide waren in Bewegung. Maxwell hatte sogar dafür gesorgt, daß das zu erkennen war. In der Mitte, wo der erste Spalt entstanden war, befand sich eine senkrechte schwarze Linie. Beide Teile des Bodens entfernten sich davon, offenbar mit gleicher Geschwindigkeit.
    Banner sprach zu allen.
    »Wir stehen vor unserer Entscheidung, wie Maxwell sagt. Ich stimme dafür, daß wir alle auf derselben Seite stehen, egal, auf welcher!« Er wandte sich an Leah Arnold. »Das heißt also, daß Sie zu uns herüberkommen müssen oder wir zu Ihnen.«
    »Ich habe Angst«, sagte sie. »Das Loch ...«
    »... ist noch nicht so breit, daß man es nicht überspringen könnte. Sehen Sie- ich stehe noch darüber.«
    »Ich habe Angst! Bitte, kommen Sie hier herüber. Bitte!«
    Er sah Case und Mike an. Das Mädchen nickte und setzte sich in Bewegung.
    Doch der Schauspieler schüttelte den Kopf.
    »Hören Sie, Banner. Ich bleibe hier. Ich glaube, Sie irren sich.«
    »Sie meinen, er will uns doch alle auf einmal umbringen?«
    Case grinste sarkastisch.
    »Nein, damit haben Sie recht. Aber ich meine, daß er uns erledigen kann, wo immer wir uns befinden. Unsere Entscheidung bezieht sich eigentlich nur darauf, wie wir sterben. Aber wenn wir nicht alle auf derselben Seite sind, muß er sich entscheiden. Er muß entscheiden, wen er als nächsten drannimmt. Ich glaube also, es wäre nicht gut, Miß Arnold zu bitten herüberzuspringen. Wenn drei von uns auf dieser Seite sind und nur sie da drüben steht, fällt Maxwell die Wahl bestimmt leichter. Er wird uns weiter nacheinander umbringen können.«
    »Craig!« rief Leah Arnold.
    »Tut mir leid, Baby, aber die alte Kavaliersmoral gibt’s im wirklichen Leben nicht mehr – und ist auch auf der Leinwand nicht mehr gefragt!«
    »Craig!«
    »Sie kommen also zu uns, Banner«, sagte Case grinsend. »Sie werden zu Ihrer kleinen Michelle und zu mir kommen. Denn wenn Sie das nicht tun, erwürge ich sie!« Und ohne Vorwarnung legten sich die dicken Finger des Schauspielers um Mikes Hals und zerrten sie ein gutes Stück von der gefährlichen Kante fort. Es gab nur eine Möglichkeit, diese Hände wieder wegzubekommen.
    Leah Arnold schrie auf, als er den rechten Fuß von ihrem Fußbodenteil löste und auf Case zustürmte.
    »Nein, nicht! Lassen Sie mich nicht allein!«
    Doch Banner hörte sie nicht. Seine rechte Faust fuhr gegen die Schläfe des Schauspielers.
    Case ging lachend zu Boden und wehrte mit seinen mächtigen Händen weitere Angriffe ab.
    »Seien Sie nicht böse, mein Freund – und Sie auch nicht, junge Dame. Ich mußte Banner nur auf meine Seite locken, und das ist mir ja auch gelungen.«
    Endlich dachte Banner an die andere Frau. Doch es war zu spät.
    Der Spalt zwischen ihnen, der vor wenigen Sekunden noch einen halben Meter betragen hatte, war nun dreimal so breit, und der rechte Arm und ein Bein des Sauriers hingen in die schwarze Tiefe.
    Leander Maxwell

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