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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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vergangenes Jahr machen lassen. Ich rufe dich heute Abend an, ja? Okay?«, hakte er nach, als ich nicht antwortete.
    »Was? Ja, okay«, sagte ich, mehr um loszukommen als alles andere. Ich rannte aus dem Theater auf das Auto zu. Jake wartete daneben. Als ich das Lächeln auf seinem Gesicht sah, fühlte ich mich sofort ein wenig erleichtert.
    »Alles ist in Ordnung«, sagte Jake sofort. »Es geht ihr sehr
gut. Die Ärzte lassen sie in ein oder zwei Tagen nach Hause kommen.«
    »Wirklich? Das ist toll«, sagte ich.
    »Ja.« Er lächelte. »Jetzt brauchen sie Sie mehr denn je in diesem Haus.«
    Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach, was er gesagt hatte und wie er es gesagt hatte. Das war, was Audrey glaubte, worüber ich mir Sorgen machte, und Victoria glaubte das bestimmt auch. Dachten eigentlich alle, ich würde mir nur Gedanken um mich machen? Warum sollten sie nicht, wurde mir plötzlich klar. Sie wussten nichts über mich.
    Als ich zu Hause eintraf, entdeckte ich meine Mutter und Tante Victoria im Wohnzimmer. Sie tranken beide ein Glas Wein und unterhielten sich.
    »Wie geht es Mrs Hudson?«, fragte ich von der Tür aus. Tante Victoria grinste dämlich, aber meine Mutter lächelte freundlich.
    »Es geht ihr gut, Rain. Danke, dass du sie dazu gebracht hast, endlich das Richtige zu tun. Ich bin jetzt ein Jahr hinter ihr her, sich einmal gründlich untersuchen zu lassen und dieses Problem zu lösen. Dr. Lewis erzählte mir von deinem Anruf.« Sie drehte den Kopf von Victoria weg und zwinkerte mir zu. »Wie geht es dir?«
    »Gut«, sagte ich.
    »Ich habe gehört, du bekommst gute Noten.«
    Victoria grunzte.
    »Und du hast die Hauptrolle in der Schulaufführung?«
    »Ja.«
    »Das ist aber wirklich ein verblüffendes Ghettokind«, witzelte Victoria und nippte an ihrem Wein. Die Augen misstrauisch zusammengekniffen, schaute sie Megan an. »Was
für ein Glück, dass diejenige, die dir und Mutter zugeteilt wurde, so talentiert ist. Ihr hättet auch eine Drogenabhängige oder sonst was bekommen können.« Sie wandte sich wieder an mich. »Nicht dass wir alles über Rain wissen. Polizeiakten über jugendliche Straftäter sind normalerweise unter Verschluss.«
    »Ich habe keine Polizeiakte«, fauchte ich.
    »Rain hat einen guten Ruf und ein gutes Zeugnis«, berichtete meine Mutter ruhig. »Sie verdient eine Chance, etwas aus sich zu machen.«
    »Du und deine altruistischen kleinen Unternehmungen, Megan. Was hält Grant denn von all dem?«, fragte Tante Victoria.
    »Er unterstützt meine karitative Arbeit sehr,Victoria.«
    »Was Leute nicht alles tun, um sich einen Platz auf dem politischen Parkett zu sichern«, meinte Tante Victoria kopfschüttelnd.
    »Deshalb tue ich es nicht«, erwiderte meine Mutter scharf.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Victoria mit müder Stimme. »Hast du jemals daran gedacht, etwas von dieser Energie in Arbeit zu stecken, die seiner Familie mehr einbringt als Schulterklopfen, Megan? Da hast immer noch diese alberne idealistische Ader, die dir vor Jahren haufenweise Ärger eingebracht hat.«
    »Wir kommen gut zurecht, ohne dass ich Wege finden muss, um zu höherem Einkommen zu gelangen, Victoria. Und es ist kein alberner Idealismus, wenn man Menschen helfen will, denen es nicht so gut geht wie dir.«
    »Es kann einem nie gut genug gehen«, beharrte Tante Victoria. »Du hast eigene Kinder, um die du dir Sorgen machen musst.«

    Meine Mutter warf mir rasch einen besorgten Blick zu.
    »Sind Ihre Kinder hier, Mrs Randolph?«, fragte ich und erwartete, dass sie sich in einem anderen Teil des Hauses befanden. Ich holte tief Luft. Es war Zeit, sie kennen zu lernen, ich wusste es.
    »Nein, ich wollte sie nicht so kurzfristig aus der Schule holen«, erwiderte sie.
    Ich starrte sie einen Augenblick einfach an. Sie wollte sie nicht aus der Schule nehmen? Ihre Großmutter hätte auf dem Operationstisch sterben können, und sie bestanden nicht darauf, hierher zu kommen?
    »Sie kommen bald einmal zu Besuch«, fügte sie hinzu, als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
    »Oh. Bleiben Sie eine Weile hier?«, fragte ich und hoffte, sie würde es. Ich wollte mehr Zeit mit ihr verbringen.
    »Darüber haben Victoria und ich gerade gesprochen.Wir haben beschlossen, für ein paar Wochen eine Krankenschwester zu engagieren.Victoria ist zu beschäftigt, um viel Zeit hier zu verbringen, und ich wohne zu weit weg. Außerdem wird dir diese schreckliche Verantwortung von den Schultern genommen. Nicht, dass du nicht imstande

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